Moin Moin,
Ad 1
Die "Zielwerte" auf die man seinen Monitor zunächst kalibrieren und dann profilieren sollte,
hängen vom ICC-Workflow, also vom gewählten Arbeitsfarbraum ab.
Hat man sich für die "angloamerkanischen" Standards entschieden,
also Adobe RGB 1998 oder sRGB IECxxx, dann sollte man den "Weisspunkt",
- die Farbtemperatur- so dicht wie möglich- auf den Weisspunkt des Arbeitsfarbraumes kalibrieren.
Also:
6500°K und Gamma 2,2 für die Arbeitsfarbräume sRGB oder AdobeRGB 1998
Die einzustellende Luminanz/Helligkeit des Weisspunktes hängt von der "Licht-Umgebung" ab.
Hier "geht" alles von 120-160-180cd, sofern es von der Luminanz zusammenpasst.
Die 120cd entstammen der DIN-Norm sowie den ECI-Empfehlungen
für Reproarbeitsplätze, sie berücksichtigen auch die Normlicht-Umgebung.
Es ist eine "Empfehlung"... nicht mehr... aber sie ist sehr sinnvoll...
gerade beim direkten Vergleich "gedrucktes Bild vs. Softproof".
Ad 2
In der europäischen/deutschen Druckvorstufe ist das etwas anders:
Basierend auf dem ursprünglichen D50 Standard (5000°K Betrachtungslicht)
hat sich herausgestellt, das insbesondere die Darstellung auf LCD-Monitoren
besser zum CMYK-Softproof (mit ECI-UGRA/FOGRA- Standards) passt,
wenn der Weisspunkt des Monitors auf 5800°K kalibriert ist.
Warum das so ist, ist noch nicht genügend erforscht...
Ad 3
Wie genau sich ein Monitor kalibrieren und dann profilieren lässt,
hängt ganz massiv von seiner Bauart ab. Panel, Ansteuerung, Beleuchtung etc.
Kalibrieren:
Einstellung des Monitors auf den Weisspunkt, - Farbtemperatur & Luminanz sowie den Gammawert.
Sofern der Monitor das "hardwareseitig" unterstützt. Es ist natürlich immer sinnvoll,
diese Kalibration messtechnisch zu "unterstützen".
Profilierung:
Software-gesteuertes "Ausmessen" des Monitorfarbraumes zur Erzeugung eines individuellen Monitorprofils,
zur Verwendung in einem ICC-Arbeitsablauf.
Bei "Hardware-kalibrierbaren" & Proof-Monitoren wird die Kalibration im Monitor selbst vorgenommen,
deshalb verliert er bei der anschliessenden Profilierung weniger/nicht an Farbraum.
Ausserdem bleibt die LUT der Grafikkarte linear...
Im "schlimmsten" Fall, bei nicht (hardware...) kalibrierbaren Monitoren (also z.B. nur Helligkeitsregelung,
keine getrennten RGB-Regler, keine Gammakorrektur im Monitor, so oft bei Laptops anzutreffen...)
muss die gesamte "Kalibration" innerhalb der Profilierung erfolgen,
dadurch verkleinert sich der effektive Farbraum des Monitors u.U. bis zur "Unbrauchbarkeit"! "Banding" etc.

"Billige" Monitore orientieren sich häufig an den sRGB-Kennwerten,

u.U. lassen sich diese auch in dieser Richtung besser kalibrieren.
Und mit Mac/Win hat das nullkomma-gar-nix zu schaffen...
"Früher" ging das MacOS von einem Monitor-Gamma von 1,8 aus, Win (wie beim TV...) von 2,2.
Seit dem "Schneeleoparden" ist auch MacOS bei 2,2...

"Falsch" ist für Bildbearbeiter aber genau genommen beides...
Man sollte innerhalb des eigenen ICC-Workflows darauf achten,
das die verwendeten Arbeitsfarbräume für RGB und Graustufen zum Monitorgamma "passen".
Die "richtigen" Profile für einen "kompletten" sRGB-Workflow wären also:
RGB-Arbeitsfarbraum: sRGB IECxxx.icc
Graustufen-Arbeitsfarbraum: GrayGamma 2.2
Monitor kalibriert & Profiliert auf: 6500°K und Gamma 2.2
Für die "optimale Softproofeignung" gemäss ECI, mit "L* Gamma":
RGB-Arbeitsfarbraum: ECI_RGB_V2.icc
Graustufen-Arbeitsfarbraum: Gray-LAB.icc
Monitor kalibriert & profiliert auf: 5800°K und L* = LAB- Gamma
bei angepasstem Umgebungslicht & Normlichtleuchtkasten
soweit erstmal...