Jetzt gebe ich hier auch mal meinen Senf dazu...
Ich habe ein Gitzo 5541, ein Gitzo 3540, ein kleines Gitzo aus Basalt (1298, heißt jetzt 2941) und hatte das alte 1348. Feisol kenne ich auch, habe ich schonmal in sämtliche Einzelteile zerlegt. Bin dann doch wieder zu Gitzo. Berlebach, Manfrotto 055, alle schon hier gewesen. Cullmann-Köpfe, Neiger und jetzt BH-40 und BH-55. Habe also schon einiges durch...
Eigentlich ganz einfach. Man kann es teuer und gut machen, dann überlegt man, wo welche Belastungsspitzen auftreten und wie man die durch Wicklung/Überlagerung/Winkelverschränkung der einzelnen Karbonlagen gezielt bekämpfen kann. Dafür braucht es Ingenieure, Software und Know-How, im Gegenzug aber auch einen höheren Verkaufspreis.
Alternativ legt man die Lagen...von mir ins Blaue hinein gequatscht... einfach 33° verdreht übereinander, macht statt 6 vielleicht nur 4 Lagen und backt den Kram ohne großen Aufwand im Vorfeld zu einem lecker Stativbeinchen.
Das ist m.E. einer der wichtigsten Punkte und war ein KO-Kriterium für Feisol. Die rollen nämlich ihre Rohre aus den üblichen gewebten Matten. Deswegen hat jedes bein eine Naht. Eine Ausrichtung der Fasern findet nicht statt. Da muss man sich mal den ausgeklügelten Aufbau der Gitzos ansehen. Andere Hersteller haben m.W. aber auch "Endlosrohre" wie Gitzo. Das "Innenleben, dass ja für die Steifigkeit und Belastbarleit der Beine verantwortlich ist, würde ich auch nicht unterschätzen. Wenn mit da drei fipsige Kunstoffringe aus PE oder PP entgegenkommen, lässt mich das auch erstmal nachdenken. Da nützt das steifste Bein nix. Ein Stativ besteht nicht nur aus den Teilen, die man offensichlich sieht

.
Das 1348 ist ca. 12 Jahre alt und hat schon einiges erlebt. Es ist jetzt bei einem Freund und der schont es auch nicht. Nach wie vor ist jedes Ersatzteil verfügbar. Deswegen brauchte er auch ein neues. Bei seinem Giottos gab es nach 2 Jahren kein Ersatzteil mehr. Und nach der Erfahrung wollte er was mit gesicherter Ersatzteilversorgung.
Für Deine Ausrüstung sollte es schon Serie 3 sein (32er Beine, dickstes Rohr). Dünner wäre mir mit 400 mm zu wackelig. Andere Hersteller bieten ähnliche Durchmesser. Auf eine Mittelsäule würde ich verzichten.
Der BH-40 und BH-55 laufen beide gut. Probleme kann ich von keinem berichten. Allerdings sollte auf ein größeres Stativ der BH-55. Der kleine Kopf passt nicht wirklich gut, wenn die Stativbasis zu groß ist.
Ich würde ein Gitzo 3541 mit BH-55 empfehlen. Ist zwar nicht billig, aber hält ewig und macht Spaß.
Ich möchte keine Werbung für Gitzo machen oder andere Hersteller disqualifizieren, aber ich bin Techniker und gewohnt, auch in die dunklen Ecken einer Konstruktion zu gucken. Die Stative sind bei mir immer dabei (zumindest eins davon

) und ich mache 80-90 % meiner Fotos mit Stativ. Deswegen hat sich die Anschaffung bei mir gelohnt. Gibt es auch immer mal wieder gebraucht.
Es gibt bestimmt auch andere sinnvolle Lösungen, aber so richtig zufrieden bin ich eigentlich erst seit dem 3540. Das 1348 war auch gut, hatte aber keine Verdrehsicherung, was mit Handschuhen ätzend ist.
Björn
Bekennender Stativ- und Kugelkopffetischist...