Moin liebe Leute!
Ich hab ne D300, dazu einen SB800
Mit großem Interesse habe ich den CLS-Workshop von Andreas gelesen, habe aber nicht die Informationen gefunden, die ich gerne gefunden hätte. Naja, vielleicht kommt ja noch was.
Mir geht es um die grundlegenden Einstellungen der unterschiedlichen Blitz-Modi.
Als da wären:
TTL
FP
BL
Und daraus die entsprechenden Kombinationen.
Ich schreib mal kurz auf, was ich unter den verschiedenen Modi verstehe:
TTL: Das ist die grundlegende iTTL-Betriebsart, die mithilfe des Vorblitzes die richtige Blitzbelichtung ermittelt und dann nachfolgend den Hauptblitz mit der berechneten Leistung abfeuert.
FP: Kurzzeitsynchronisation, mit deren Hilfe man Zeiten kürzer als 1/250 blitzen kann
BL: Backlight => damit wird das Hintergrundlicht mit in die Belichtung einbezogen. Eignet sich somit also zum Aufhellblitzen.
So weit so gut.
Wenn ich mit Blitz fotografiere weiß ich allerdings häufig nicht, welche Kombination der drei Einstellungen die Richtige ist.
Im single-TTL-Modus (Also nur TTL im Display) ist der Blitz die Haupt-Lichtquelle, verwende ich BL dazu, wird auch das Hintergrundlicht mit einbezogen.
Aber in der Praxis bereitet mir gerade der Modus BL Kopfzerbrechen.
Insbesondere bei Aufnahmen in dunklen Räumen (tanzende Leute bei Hochzeiten, Parties etc) weiß ich immer nicht so recht, was die richtige Einstellung ist.
Einerseits will ich das Hintergrundlicht mit einbeziehen, also BL. Aber eine klassische Aufhell-Situation ist das ja nun eigentlich auch wieder nicht, weil es insgesamt sehr dunkel ist. Ich stelle dann immer so lange am Blitz/Kamera herum, bis ich im Display ein vernünftiges Ergebnis erhalte. Das ist aber nicht wirklich toll, da man so schnell mal eine Situation verpassen kann (meine Bewunderung gilt den Analog-Fotografen, die kein Display zur Kontrolle haben...).
Für Dunkle Räume mit sich bewegenden Leuten verfahre ich meist so:
Belichtung auf M, Blende auf (~2,8 - 4), Verschlusszeit lang (~1/8 bis 1/30) und ISO hoch (bis ~1250). Blitz in der Leistung um ca 2/3 Blendenstufen reduziert.
Trotz der langen Zeit erhalte ich ganz gute Ergebnisse, denn der Blitz friert das Hauptmotiv ein, und die Umgebung bleibt natürlich, ist aber natürlich verwackelt, was aber durch die Unschärfe nicht so auffällt.
Aber ob ich jetzt bei sowas BL oder nicht BL nehmen soll weiß ich immer nicht. Die Ergebnisse sind auch immer sehr unterschiedlich. Wird das eine Bild sehr gut, ist das unmittelbar folgende mit den gleichen Einstellungen vollkommen anders belichtet.
oft passiert es auch, dass die Person im Vordergrund überstrahlt ist, und der Hintergrund absäuft => sieht nicht so toll aus...
Kann mir hier jemand vielleicht mit hilfreichen Tipps zu etwas mehr Sicherheit verhelfen?
Besten Dank und viele Grüße,
Björn
Blitzen: TTL/BL/FP was wann benutzen???
Moderator: pilfi
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Blitzen: TTL/BL/FP was wann benutzen???
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D70 => D200 => D2Xs => EOS 1 D MarkIII (das war nix) => D2H => D300 => D3s => D4 => D750 => Sony alpha 7iii (sorry...) => Sony alpha 9 (der Wahnsinn!!)
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Hier meine Einsatz-Empfehlungen:
iTTL/BL *: (a) fest vorgegebene Standardeinstellung fürs Arbeiten mit dem integrierten Blitz als einzigem Blitzgerät, (b) bevorzugte Einstellung bei Gegenlichtaufnahmen (Hintergrund heller als Vordergrund) in den Kamera-Modi M, A, S und P. Bei P und Programm-Shift gibt es eine Untergrenze für die größte Blende (ärgerlich bei lichtstarken Linsen, und zudem unverständlich). Bei BL und den Kamera-Modi A, S und P gibt die Kameraautomatik ein festes Belichtungsverhältnis zwischen Hinter- und Vordergrund vor - das gibt nur bei Geggenlicht gute Ergebnisse. Wenn der Hintergrund ohnehin dunkler ist als der Vordergrund, produziert diese Einstellung unvorhersehbare Ergebnisse.
iTTL (ohne BL) *: Normale Lichtsituationen, bei denen der Vordergrund heller ist (sein soll) als der Hintergrund. Diese Betriebsart ist Standard bei mehr als einem Blitzgerät (CLS). Bei dieser Betriebsart kann man das Belichtungsverhältnis zwischen Vordergrund (Blitzbelichtung) und Hintergrund (Kamera-Belichtungsautomatik selbst vorgeben: An der Kamera (+/- Taste) z.B. einen negativen Korrekturfaktor eingeben und weil sich diese Korrektur auch auf die Blitzbelichtung auswirkt, für den Blitz (+/- Taste beim Blitz links am Suchergehäuse ) den gleichen Wert, diesmal aber positiv vorgeben.
FP: Diese Einstellung nutzt man, wenn man zur besseren Freistellung mit großer Blende (kleine Zahl) arbeiten möchte. Große Blende ist eben häufig mit schneller Verschlusszeit verbunden. Achtung: stark verringerte Blitzreichweite!
* Achtung - Messcharakteristik berücksichtigen! Bei der normalen Kamera-.Bellichtungsmessung kann man Spot- mittenbetonte oder Matrix-Charakteristik wählen - nicht aber bei der Blitz-Belichtungsmessung! Hier nutzt die Kamera immer eine Spotmessung auf die Bildmitte! Also bei außermittigen Vordergrundobjekten die FV-Funktion für die Speicherung der Blitz-Belichtung nutzen und für den Testblitz immer das Hauptobjekt mit der Sucherbildmitte anvisieren! Die Spotmessung wird von der Kamera nur verwendet, wenn man einen einzigen Blitz einsetzt. Nutzt man per CLS mehrere Blitze, dann macht die Kamera für die Blitzbelichtung immer eine Integralmessung über das gesamte Bildfeld!
iTTL/BL *: (a) fest vorgegebene Standardeinstellung fürs Arbeiten mit dem integrierten Blitz als einzigem Blitzgerät, (b) bevorzugte Einstellung bei Gegenlichtaufnahmen (Hintergrund heller als Vordergrund) in den Kamera-Modi M, A, S und P. Bei P und Programm-Shift gibt es eine Untergrenze für die größte Blende (ärgerlich bei lichtstarken Linsen, und zudem unverständlich). Bei BL und den Kamera-Modi A, S und P gibt die Kameraautomatik ein festes Belichtungsverhältnis zwischen Hinter- und Vordergrund vor - das gibt nur bei Geggenlicht gute Ergebnisse. Wenn der Hintergrund ohnehin dunkler ist als der Vordergrund, produziert diese Einstellung unvorhersehbare Ergebnisse.
iTTL (ohne BL) *: Normale Lichtsituationen, bei denen der Vordergrund heller ist (sein soll) als der Hintergrund. Diese Betriebsart ist Standard bei mehr als einem Blitzgerät (CLS). Bei dieser Betriebsart kann man das Belichtungsverhältnis zwischen Vordergrund (Blitzbelichtung) und Hintergrund (Kamera-Belichtungsautomatik selbst vorgeben: An der Kamera (+/- Taste) z.B. einen negativen Korrekturfaktor eingeben und weil sich diese Korrektur auch auf die Blitzbelichtung auswirkt, für den Blitz (+/- Taste beim Blitz links am Suchergehäuse ) den gleichen Wert, diesmal aber positiv vorgeben.
FP: Diese Einstellung nutzt man, wenn man zur besseren Freistellung mit großer Blende (kleine Zahl) arbeiten möchte. Große Blende ist eben häufig mit schneller Verschlusszeit verbunden. Achtung: stark verringerte Blitzreichweite!
* Achtung - Messcharakteristik berücksichtigen! Bei der normalen Kamera-.Bellichtungsmessung kann man Spot- mittenbetonte oder Matrix-Charakteristik wählen - nicht aber bei der Blitz-Belichtungsmessung! Hier nutzt die Kamera immer eine Spotmessung auf die Bildmitte! Also bei außermittigen Vordergrundobjekten die FV-Funktion für die Speicherung der Blitz-Belichtung nutzen und für den Testblitz immer das Hauptobjekt mit der Sucherbildmitte anvisieren! Die Spotmessung wird von der Kamera nur verwendet, wenn man einen einzigen Blitz einsetzt. Nutzt man per CLS mehrere Blitze, dann macht die Kamera für die Blitzbelichtung immer eine Integralmessung über das gesamte Bildfeld!
Gruß Timo.
Kamera, Objektive & Blitze plus zwei Augen mit ein wenig Hirn dahinter ...
Meine Flickr-Galerie mit neuen Streetphotography-Bildern
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Einfach ausgedrückt,
iTTL-BL sollte man dann nutzen, wenn das Umgebungslicht die Hauptlichtquelle ist und der Blitz nur noch einen kleineren Teil zur Belichtung beisteuert. zB. beim Aufhellblitzen und Gegenlichtsituationen. BL bedeutet seit neuestem laut Nikon übrigens nicht mehr Backlight sondern Balanced Light.
iTTL ohne BL, hier ist der Blitz das Hauptlicht und das Umgebungslicht deutlich schwächer als dieser.
iTTL-BL sollte man dann nutzen, wenn das Umgebungslicht die Hauptlichtquelle ist und der Blitz nur noch einen kleineren Teil zur Belichtung beisteuert. zB. beim Aufhellblitzen und Gegenlichtsituationen. BL bedeutet seit neuestem laut Nikon übrigens nicht mehr Backlight sondern Balanced Light.
iTTL ohne BL, hier ist der Blitz das Hauptlicht und das Umgebungslicht deutlich schwächer als dieser.
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Ich habe oft ein ähnliches Problem wie du, Björn. Ich bin im Moment auch noch am tricksen, da ich von iTTL weg möchte. Mein Problem ist vor allem, dass Personen immer unterschiedlich belichtet werden. Liegt daran, dass die verschiedene Kleidung tragen. Leute mit schwarzer Kleidung und womöglich dunklem Hintergrund werden bei Standardeinstellung IMMER überbelichtet. Daher muss man hier nachregeln. Andersrum genauso: Bei Leuten in weiß muss man hochdrehen... alles natürlich nach Gefühl. Bei meinem alten SB600 hatte ich das gut drauf; beim neuen SB900 muss ich erst noch üben.
Am 900er benutze ich im Moment irgendeine der A Automatiken. Die solltest du dir auch mal anschauen denn imho sind die eher geeignet für deine Situation.
BL benutze ich nur, wenn ich am Tag blitze, um z.B. Schatten im Gesicht aufzuhellen.
Am 900er benutze ich im Moment irgendeine der A Automatiken. Die solltest du dir auch mal anschauen denn imho sind die eher geeignet für deine Situation.
BL benutze ich nur, wenn ich am Tag blitze, um z.B. Schatten im Gesicht aufzuhellen.
D300 | D50 | Tok AF 12-24 | AF-S 18-70 | 28 f2 Ai | AF 50 1.8D | AF-S 80-200 2.8 | SB900 | SB600 | Metz 45 CL-1 | Kram
Man braucht für den BL Modus genug Licht, sonst werden die Bel.zeiten zu lang und die Aufnahme verwischt.thowi hat geschrieben:BL benutze ich nur, wenn ich am Tag blitze, um z.B. Schatten im Gesicht aufzuhellen.
Das kann auch durch Hochdrehen der ISO und/oder eine lichtstarke Linse (f1,8 oder 1,4) erreicht werden.
Ich nutze BL sehr gern, weil es das Blitzlicht "nur" hinzu mischt.
Mit der D3 oder D700 kann man problemlos auf ISO3200 oder 4000 hochdrehen und bei f1,4 mit Licht jonglieren.
Manchmal senke ich die Blitzleistung in BL sogar noch um 1/2 Blende ab.
Bei einer D70 oder D80 und einer Kitlinse mit max. f5,6 bleibt die Funktion dann leider auf gutes Tageslicht beschränkt, wenn Personen abgelichtet werden sollen und die Bel.zeit nicht unter 1/100 liegen sollte.
"Macht der Himmel Dir die Arbeit schwer, versuchs mit dem Verlaufsfilter."
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Irgendwann landet sowieso jeder, der sich etwas intensiver damit auseinandersetzt, beim manuellen Modus. Einstweilen ist - wenn's mal schnell gehen soll -, nichts gegen die Standardeinstellung TTL BL und einer Minuskorrektur von 1 bis 1,3 Blenden einzuwenden. Gilt natürlich nur tagsüber und outdoor (Holger hat schon drauf hingewiesen - wenn zuwenig available light vorhanden ist, wird's grenzwertig). Habe ich gute Erfahrungen mit gemacht (an D3 und D3x). Und da es auch die Standardeinstellung von McNally ist, kann ja so falsch nicht sein ... 

Gruss, Andreas
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Moin liebe Leute!
Vielen Dank für Eure hilfreichen Tipps!
Bin froh, dass nicht nur ich allein mit diesen Problemen zu kämpfen habe.
Werde Eure Anregungen ausprobieren, und bin gespannt, ob's dann besser klappt!
Also nochmal danke und viele Grüße,
Björn
Vielen Dank für Eure hilfreichen Tipps!
Bin froh, dass nicht nur ich allein mit diesen Problemen zu kämpfen habe.
Werde Eure Anregungen ausprobieren, und bin gespannt, ob's dann besser klappt!
Also nochmal danke und viele Grüße,
Björn
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- alexi
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Auch meinerseits vielen Dank! - Aus meiner Sicht, eines der besten Threads seit längerem (vor allem zu diesem Thema). Zumal ich auch mit diesen Problemen kämpfe.
Aber wie Piedpiper richtig angemerkt hat, auch ich fotografiere häufig im M-Modus wenn ich blitze (weil ich im anderen Modus manchmal schier verzweifelt bin). Aber jetzt leuchtet's mir ein. Ich werde mal den "P-Modus" probieren!
Vielen Dank
Aber wie Piedpiper richtig angemerkt hat, auch ich fotografiere häufig im M-Modus wenn ich blitze (weil ich im anderen Modus manchmal schier verzweifelt bin). Aber jetzt leuchtet's mir ein. Ich werde mal den "P-Modus" probieren!
Vielen Dank
