Frage zu Blitztechnik und Zubehör (allgemein & Nikon SB-

Die Rubrik für das künstliche Licht und dessen optimalen Einsatz

Moderator: pilfi

TUFoto12
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Frage zu Blitztechnik und Zubehör (allgemein & Nikon SB-

Beitrag von TUFoto12 »

Hallo! Ich habe eine Nikon D80 und einen Nikon SB-600.
Wobei jedoch eigentlich alle Fragen hier Systemunabhängig sind, bei Canon, Olympus & Co also nicht anders sind.


Ich hätte bitte einmal folgende Fragen:


1.)
Was ist denn der Unterschied zwischen Streuichtscheibe, Diffuser, Bouncer, Softbox, Reflektor & Co? Bzw. die Verwendung dafür.
So wie ich das sehe ist es doch IMMER erwünscht das Blitzlicht weicher zu machen oder nicht? (Das steht zumindest in schlauen Büchern von Scot Kelby, Galileo, Humbold Fotolehrgang und und und.)
Warum also diese Zerstreuungsscheibe nur für Weitwinkel? Und was hat es mit dieser weißen Plastikhülle auf sich? Das ist doch dieser Bouncer bzw. Diffusor (sind das gleiche oder nicht?) Was machen die dann anders, als die Zerstreuungsscheibe?
Und dann richtet man den Blitz ja auch manchmal senkrecht nach oben (auch wenn keine Decke als Reflexionafläche da ist. Sogar im freien hab ich gesehen und gelesen. Manchmal dann mit einem kleinen weißen Scheibchen manchmal aber auch das nicht. Verwendet man dieses Scheibchen + Bouncer, oder statt dessen? Das dienst doch wohl dafür um einen Teil des senkrechts nach oben gestrahlten Lichtes auch nach vorne zu schicken. Nur warum macht man dann (WENN KEINE DECKENREFLEXIONSFLÄCHEN VORHANDEN SIND) nicht einfach trotzdem den Blitz nach vorn gerichtet (mit Diffuser oder Streulichtscheibe) aber eben mit verkleinender Blitzintensität? Weil im freien kommt senkrecht nach oben geblitztes Licht doch NIE aufs Objekt oder? Dennoch wird es oft gemacht.
Das ist doch eigentlich vergeudete Energie. Warum also nicht direkt Blitzen, aber von mir aus mit Difusor. Müsste dann ja auch die Reichweite größer sein wenn gewünscht, bzw. es müßte nciht so stark geblizt werden wenn man kleinere Entfernungen hat. Was sich auch auf die Akkuzeit positiv auswirken würde.

2.)
Ich habe bislang eigentlich immer Batterien für meinen externen Blitz SB-600 verwendet. Das war von der Zeit des aufladens und auch der Anzahl der Blitze eigentlich sehr gut. Jedoch natürlich auf die Dauer kostspielig und auch Umweltmäßig nicht so toll.
Also hab ich mich auf die Suche nach Akkus gemacht und im Fotogeschäft spezielle dafür gekauft. Der Verkäufer (eigentlich sehr sehr nett und kompetent) sagte mir dass ich damit MINDESTENS die selbe Leistung hätte eher sogar noch schnellere Ladezeiten und MEHRere mögliche Auslösungen.

Dem ist aber leider gar nicht so. Ich habe eigentlich recht teure für Blitzgeräte empfohlene und in Fotozeitschrift getestete "Ansmann Energy + Photo NiMH 2400mAh" Akkus und das passende Aufladegerät "Ansmann Power Line 4. Wo also wirklich jede Zelle einzeln geladen wird.
Wieso dann nur verhältnismäßig weniger Blitze und auch nach 20-30 Bildern spürbar deutlich längere Aufladezeiten.
Nach ca50 Bildern ist dann sowieso schon ziemlich Schluß. Da werden in den Exifs zwar "mit Blitz" angezeigt, jedoch sind die Bilder dunkel!
Ist doch nicht normal oder?

3.)
Ich verwende immer TTL (also eigentlich i-TTL). Also eigentlich Automatik mit gelegentlicher Blitzkorrektur (wenn Blitz- Umgebungslicht Verhältnis nicht passt) oder Belichtungskorrektur wenn die gesamt Belichtung nicht in Ordnung ist. Meistens mit dem Programm A (also wo ich die Blende selber einstelle.- Wegen der Bildgestaltung sprich Tiefenschärfe)
Dann gibt es ja aber noch die Möglichkeit dieses BL zu aktivieren.
So wie ich das Verstanden habe bei gegenlichtaufnahmen also zum aufhellen. Aber was wird genau gemacht? Nur das Umgebungslicht mit einbezogen? Also einfach längere Zeit und etwas weniger Blitzleistung?
Welche ist denn der "normale" Modus. Also der der eigentlich verwendet wird?

Wenn ich den Hintergrund mit einbeziehen will hab ich gelesne hab ich ja nur die Möglichkeit (wenn ich das gezielt machen will) mit Manuelelr Einstellung. Also die Blitzleistung wird ja dann automatisch kleiner wenn die Zeit länger wird oder (dank i-TTL) Hab ich das richtig verstanden? Also das Objekt ist gleich hell, aber kriegt halt eben auch mehr Lciht im Verhältnis vom Umgebungslicht und weniger vom Blitzlicht.

4.)
Weiters gibt es ja die Möglichkeit dieser FP-Kurzsynchronisation. Gibt es einen Grund diese nicht zu aktivieren? Mir ist schon klar dass ich dann weniger Blitzleistung habe, aber was soll ich machen, wenn ich kürzere Zeiten benötige? (Entweder weil ich was einfrieren will, oder aber auch weil ich große Blendenöffnungen also kleine Tiefenschärfe haben will.)
Ich mein was bringt es die Funktion zu deaktivieren? Gibt es NAchteile oder Dinge die ich nicht machen kann wenn es aktiviert ist?

Wieso ist wenn geblizt wird eigentlich immer 1/60 als Belichtungszeit vor gewählt? Der Blitz ist ja nur ganz kurz, also würde die kürzeste Zeit 1/200 (Synchronzeit der D80) ja auch reichen. Und bei 1/60 ist der Hintergrund ja auch noch nicht so wirklich da. also Eigentlich weder das eine noch das andere?

5.)
Wie kann ich es an meiner D80 & SB-600 einstellen, dass wenn ich Serienbilder mache nur dann ausgelöst wird, wenn auch der Blitz abfeuert? Moemtnan ist es so, dass ich dann vielleicht 2 helle Bilder kriege, die D80 weiter feuert, aber die Bilder halt schwarz sind, bis der Blitz wieder aufgeladen ist. Das will ich mir aber ersparen, sodass ich nur auslösen kann, wenn der Blitz in der Lage dazu ist. Geht das? (Es muß gehen) ;-)


Vielen Dank für die Hilfe. Hab zwar schon viel gelsen und herumprobiert, aber noch sind meine Ergebnisse nicht ganz so wie ich mir das vorstelle.
StefanM

Beitrag von StefanM »

Uff, das sind aber 'ne Menge Fragen :(

Das kann man auch nur mit "Romanen" beantworten, ich hoffe für Dich, daß Du da auf einen Geduldigen mit viel Zeit triffst, sonst mußt Du wohl doch nochmal ran und lesen...

Vielleicht hilft Dir das hier schon mal weiter:

http://www.photoflexlightingschool.com/index.html
ftp://ftp.nikon-euro.com/Manuals/uNLgVuQcI/SB800_600_photo-De_02.pdf (Das Ding heißt "Praktischer Einsatz der Nikon-Blitzgeräte
SB-800 und SB-600" und ist ggf. nur angemeldet downloadbar - es lohnt für Eindrücke, wie welche Einstellungen/Konfigurationen "wirken")
piedpiper
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Beitrag von piedpiper »

Also, wenn Du ein wenig Geduld hast, verweise ich Dich auf diese Seite. Dort werde ich in Kürze eine Reihe schreiben (und mit Beispielfotos bebildern), die sich intensiv mit dem CLS von Nikon beschäftigt. Der erste Beitrag wird in ein paar Tagen freigeschaltet ... :cool:
Gruss, Andreas
piedpiper
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Beitrag von piedpiper »

Ein paar Fragen versuche ich schon mal vorab zu beantworten:

Zu den Batterien bzw. Akkus:Im Prinzip gibt es nur eine Antwort und die lautet "Eneloop". Diese Akkus haben eine extrem geringe Selbstentladung, so dass sie mittlerweile meine einzige Energiequelle für die Blitze darstellen.

zu 1)
Nein, es ist nicht immer erwünscht, das Blitzlicht weicher zu machen! Kommt auf den Verwendungszweck an. Dass sich der Reflektor bei Einsatz der Zerstreuungsscheibe automatisch in die Weitwinkelposition stellt, soll nur den streuenden Charakter des Vorsatzes unterstützen. Bei Reflektorstellung auf Tele hätte man ja wieder eine bündelnde Wirkung, die der ursprünglichen Absicht diametral entgegen steht.

Dass man den Blitzkopf nach oben dreht, hat schlicht den Grund, dass frontal geblitzte Aufnahmen mindestens langweilig, meist aber einfach schrecklich aussehen. Und man braucht eben keine Zimmerdecke, gegen die man blitzen muss. Wenn man die kleine weiße Reflektorkarte mit der Streulichtscheibe herauszieht, funktioniert es auch!
Gruss, Andreas
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Beitrag von TUFoto12 »

Danke. Die Akkus hab ich nur bis 2000mAh gesehn stimmt das?
Weniger Leistung und dennoch besser??
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donholg
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Beitrag von donholg »

TUFoto12 hat geschrieben:Danke. Die Akkus hab ich nur bis 2000mAh gesehn stimmt das?
Weniger Leistung und dennoch besser??
Ja, weil Akkus mit größerer Kapazität diese nur ein paar Tage haben und sich dann bereits unterhalb von 2000mAh befinden, während die Eneloops noch Wochen später die volle Kapazität haben.
"Macht der Himmel Dir die Arbeit schwer, versuchs mit dem Verlaufsfilter."
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Beitrag von TUFoto12 »

Dann werd ich mir diese eneloops wohl mal anschaun. Ladegerät ist aber ok?
vdaiker
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Beitrag von vdaiker »

Also ich habe auch ganz gewoehnliche Akkus (ich glaube Ansmann oder Sanyo) in meinem SB-600 und keinerlei Probleme. Vielleicht solltest Du Deine erst mal ein paar Mal aufladen damit sie ihre volle Leistung entfalten. Wenn Du dann immer noch unzufrieden bist kannste immer noch die Eneloops kaufen.
In Prinzip hatte der Verkaeufer naemlich Recht: Akkus sind besser geeignet als Batterien weil sie den Blitz schneller nachladen koennen. Mag sein, dass nicht ganz dieselbe Blitzanzahl erreicht wird, aber die Blitzfolgezeit wird hoeher. Da gibt es glaube ich im Handbuch eine Tabelle wo man das ablesen kann.

Noch 'ne Anmerkung zu Punkt 5.) Soweit ich weiss geht das nicht. Die Kamera loest im Serienmodus aus ohne Ruecksicht darauf ob der Blitz bereit ist oder nicht. Einzige Abhilfe waere ein groesserer Blitz mit Extra-Akku, so wie ihn die Profis verwenden.

Und zu Punkt 4.) Die Kurzzeitsynchronisation wirkt sich extrem nachteilig auf die Blitzleistung aus. Ich benutze das eigentlich nie, aber warum man es nicht generell eingeschaltet lassen sollte weiss ich auch nicht.
Die 1/60 kommt wahrscheinlich von der Kameraautomatik. Wenn ich mit Blitz fotografiere dann stelle ich die Kamera meist auf M und waehle Zeit und Blende manuell. Der Blitz belichtet dann via TTL automatisch richtig solange man die Blende nicht gar zu weit schliesst.
Gruß,
Volker
Jay
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Beitrag von Jay »

TUFoto12 hat geschrieben:Dann werd ich mir diese eneloops wohl mal anschaun. Ladegerät ist aber ok?
Jup, Eneloops sind genauso mit einem stinknormalen Ladegerät zu laden wie ganz normale Akkus.
LG
Jay

"Du kannst ein Problem nicht lösen, wenn du noch immer so denkst, wie zu der Zeit, als du es geschaffen hast." - Mary Burmeister
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Re: Frage zu Blitztechnik und Zubehör (allgemein & Nikon

Beitrag von Arjay »

Ich habe keine D80, sondern eine D300, deshalb solltest Du meine Aussagen durch einen kurzen Blick in die Bedienungsanleitung, Abschnitt Individualeinstellungen / Blitzsynchronzeit (bei mir Indiv. Einst. e1) verifizieren:
TUFoto12 hat geschrieben:4.)
Weiters gibt es ja die Möglichkeit dieser FP-Kurzsynchronisation. Gibt es einen Grund diese nicht zu aktivieren? Mir ist schon klar dass ich dann weniger Blitzleistung habe, aber was soll ich machen, wenn ich kürzere Zeiten benötige? (Entweder weil ich was einfrieren will, oder aber auch weil ich große Blendenöffnungen also kleine Tiefenschärfe haben will.)
Ich mein was bringt es die Funktion zu deaktivieren? Gibt es NAchteile oder Dinge die ich nicht machen kann wenn es aktiviert ist?
FP bringt nur etwas beim Einsatz des internen Blitzes bei der D300 (auch bei D80?) und des SB-600/800/900. Nutzt man eine Verschlusszeit, die kürzer als die eingestellte Synchronzeit ist (siehe entsprechende Individualeinstellung für FP), dann sendet der Blitz eine Serie von Blitzpulsen aus, um den vom Schlitzverschluss bei kurzen Zeiten gebildeten und über das Bildchip wandernden Lichtschlitz kontinuierlich auszuleuchten. Der Blitz arbeitet dazu quasi im Serienbetrieb, und das kann er nur mit verringerter Leistung machen.
* Synchronzeit: Eine Erklärung dazu kannst Du an anderer Stelle im Forum finden. Die Suchfunktion sollte Dir da weiter helfen.

Beim Einsatz der genannten Blitzgeräte erfolgt bei Wahl einer FP-Synchronzeit im Blitzgerät automatisch die Umschaltung zwischen Einzel- und Serienblitz, abhängig von der aktuell durch die Kamera eingestellten Belichtungszeit. Insofern kann man diese Einstellung permanent wählen, so lange wie man immer mit einem der genannten Blitzgeräte arbeitet.

Bitte beachte: Wenn der Blitz im FP-Modus arbeitet, ist die effektive Blitzdauer (und damit die vom Blitz durch die Lichtabgabe vorgegebene "Belichtungszeit") länger als im normalen Blitzbetrieb! Diese Einstellung ist also zum Einfrieren von Hochgeschwindigkeitsvorgängen weniger gut geeignet als die normale Blitzbetriebsart.
TUFoto12 hat geschrieben:Wieso ist wenn geblizt wird eigentlich immer 1/60 als Belichtungszeit vor gewählt? Der Blitz ist ja nur ganz kurz, also würde die kürzeste Zeit 1/200 (Synchronzeit der D80) ja auch reichen. Und bei 1/60 ist der Hintergrund ja auch noch nicht so wirklich da. also Eigentlich weder das eine noch das andere?
Auch dieser Wert ist abhängig von dem aktuell in den Individaleinstellungen gewählten Wert. Die Wahl einer kürzeren Synchronzeit gibt Dir mehr Spielraum bei der Steuerung des Helligkeitsunterschieds zwischen Vordergrund (vom Blitz beleuchtet) und dem Hintergrund (per Umgebungslicht beleuchtet).

So kannst Du z.B. im A-Modus der Kamera gezielt eine Unterbelichtung für den Hintergrund vorgeben (Kamerabelichtungs-Korrekturfaktor wirkt auf Umgebungs- und Blitzbelichtung) und die Blitzbelichtung durch Eingabe eines gegenläufigen Korrekturfaktors (nur für Blitzbelichtung) wieder anheben.
Gruß Timo.

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