Ich stehe kurz davor, mir die D70 zu kaufen. Was mich aber grundsätzlich bei DSLRs stört, ist das DX-Sensorformat, das meinen Nikkor-Objektivpark vor allem im Weitwinkelbereich doch etwas entwertet. Die Frage ist daher, ob Nikon in absehbarer Zeit (etwa 1 Jahr) eine DSLR mit Vollformatsensor auf den Markt zu bringen gedenkt (zu einem "vernünftigen" Preis natürlich!).
Gibt es diesbezüglich Gerüchte, was meinen die Experten?
Zukünftige Entwicklung beim Nikon-Sensorformat
Moderator: donholg
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Ich glaube/hoffe schon, daß die Sensorgröße weiterhin gesteigert wird. Ich glaube aber nicht, daß dies a) innerhalb eines Jahres passieren wird und b) die Kamera dann für den gleichen Preis auf den Markt kommen wird wie jetzt die D70.
Viel eher würde ich vermuten, daß die Firmen einen "Vollformat-Sensor" als "Top-Level-Produkt" parallel zu den jetzigen Produkten anbieten wird. Würde mich nicht wundern, wenn die Teile dann 3.000 oder 5.000 € kosten werden. Aber das ist reine Spekulation meinerseits.
Solange es keine kostengünstigen Fertigungsverfahren geben wird, die den Herstellungspreis senken, wird es wohl nichts mit Vollformat zum D70-Preis.
Viel eher würde ich vermuten, daß die Firmen einen "Vollformat-Sensor" als "Top-Level-Produkt" parallel zu den jetzigen Produkten anbieten wird. Würde mich nicht wundern, wenn die Teile dann 3.000 oder 5.000 € kosten werden. Aber das ist reine Spekulation meinerseits.
Solange es keine kostengünstigen Fertigungsverfahren geben wird, die den Herstellungspreis senken, wird es wohl nichts mit Vollformat zum D70-Preis.
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Ganz meine Meinung, ManU!
Größere Chips bedeuten unweigerlich höhere Kosten. Schon heute dürfte der CCD der D70 ca. 1/3 bis 1/2 der gesamten Kamera-Herstellungskosten ausmachen, denn für ein Halbleiterchip ist er riesig (wahrscheinlich grösser als ein landläufiger Pentium-Prozessor und der kostet schliesslich auch ziemlich heftig).
Dieses Kostenproblem hat mit den Fertigungsvorgängen in der Chipfabrik zu tun: Je grösser das Chip, um so weniger passen davon auf die Siliziumscheibe (das "Wafer"), auf dem die Bauteile gefertigt werden. Diese Siliziumscheibe ist extrem kostspielig, sie besteht aus einem hochreinen Silizium-Einkristall, der schon im Rohzustand pro Scheibe einige Zehntausend Euro kosten dürfte. Und die nachfolgenden Fertigungsprozesse sind nicht weniger aufwendig. So erklärt sich, dass der Preis eines Chips direkt proportional zur Chipfläche ist.
Auch ein weiteres Problem führt zu mit der Chipfläche steigenden Kosten: Je grösser das Chip, um so mehr Schaltungsstrukturen enthält es. Entsprechend erfordert dies um so mehr Fertigungsschritte, die aber alle mit einer bestimmten Fehlerrate verbunden sind. Ab einer bestimmten Fehlerzahl (z.B. mehr als 5 "Stuck Pixels") gilt das gesamte Chip als Ausschuss. Je weniger Chips also auf einer Wafer untergebracht sind, um so teurer wird dieser Abfall. Der aber muss über die korrekt funktionierenden Chips mitbezahlt werden. Grosse Chips erfordern daher sehr zuverlässige Fertigungsprozesse, und die lassen sich nur mit hohem (und teurem) Kontrollaufwand sichern.
Fazit: Günstige Chipkosten lassen sich im Allgemeinen nur durch immer kleinere Chips erzielen. Der Umkehrschluss lautet daher: Grosse Bildchips werden auch in Zukunft kostspielig sein - leider.
Größere Chips bedeuten unweigerlich höhere Kosten. Schon heute dürfte der CCD der D70 ca. 1/3 bis 1/2 der gesamten Kamera-Herstellungskosten ausmachen, denn für ein Halbleiterchip ist er riesig (wahrscheinlich grösser als ein landläufiger Pentium-Prozessor und der kostet schliesslich auch ziemlich heftig).
Dieses Kostenproblem hat mit den Fertigungsvorgängen in der Chipfabrik zu tun: Je grösser das Chip, um so weniger passen davon auf die Siliziumscheibe (das "Wafer"), auf dem die Bauteile gefertigt werden. Diese Siliziumscheibe ist extrem kostspielig, sie besteht aus einem hochreinen Silizium-Einkristall, der schon im Rohzustand pro Scheibe einige Zehntausend Euro kosten dürfte. Und die nachfolgenden Fertigungsprozesse sind nicht weniger aufwendig. So erklärt sich, dass der Preis eines Chips direkt proportional zur Chipfläche ist.
Auch ein weiteres Problem führt zu mit der Chipfläche steigenden Kosten: Je grösser das Chip, um so mehr Schaltungsstrukturen enthält es. Entsprechend erfordert dies um so mehr Fertigungsschritte, die aber alle mit einer bestimmten Fehlerrate verbunden sind. Ab einer bestimmten Fehlerzahl (z.B. mehr als 5 "Stuck Pixels") gilt das gesamte Chip als Ausschuss. Je weniger Chips also auf einer Wafer untergebracht sind, um so teurer wird dieser Abfall. Der aber muss über die korrekt funktionierenden Chips mitbezahlt werden. Grosse Chips erfordern daher sehr zuverlässige Fertigungsprozesse, und die lassen sich nur mit hohem (und teurem) Kontrollaufwand sichern.
Fazit: Günstige Chipkosten lassen sich im Allgemeinen nur durch immer kleinere Chips erzielen. Der Umkehrschluss lautet daher: Grosse Bildchips werden auch in Zukunft kostspielig sein - leider.
Gruß Timo.
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Es wäre auch ziemlich dumm extra angepasste DX Objektive auf den Markt zu bringen und diese dann durch einen zukünftig größeren Sensor zu kompromittieren.
Allein durch die Existenz der DX Objektive, lässt sich tendenziell die Strategie erkennen die Nikon verfolgt. Nikon fährt diese Linie durch die gesamte Produktlinie hinweg, ich denke daher dass man sich recht sicher sein kann.
Bei Canon sieht die Sache schon wieder anders aus, die 1Ds verfügt ja konträr zu den anderen Modellen über einen Vollformatsensor.
Allein durch die Existenz der DX Objektive, lässt sich tendenziell die Strategie erkennen die Nikon verfolgt. Nikon fährt diese Linie durch die gesamte Produktlinie hinweg, ich denke daher dass man sich recht sicher sein kann.
Bei Canon sieht die Sache schon wieder anders aus, die 1Ds verfügt ja konträr zu den anderen Modellen über einen Vollformatsensor.
ich denke das wir in zukunft vollformat chips bekommen werden. nur so lassen sich höhere auflösungen rauscharm umsetzen. wenn die hersteller weiter an der auflösungsschraube drehen wollen dann geht kein weg an vollformat chips vorbei. sonst droht den dslr das gleiche schicksal wie den aktuellen 8 megapixel kameras - unakzeptables bildrauschen bei hohen iso werten.
es werden sicher noch ein paar jahre ins land gehen bis vollformat chips für nicht professionele kameras bezahlbar werden aber ich denke das sie mit sicherheit kommen werden.
die einzige notwendigkeit für die derzeitigen dx objektive ist die tatsache das durch die brennweitenverlängerung bei den vollformat objektiven keine bezahlbaren weitwinkel verfügbar sind. wer also jetzt ein echtes weitwinkel benötigt kommt fast nicht um dx formatige objektive herum. für alles andere macht es keinen sinn da das dx format, relativ zur lebensdauer der objektive gesehen, nur kurz am markt sein wird. ein dx objektiv ist daher nur eine überbrückungslösung für leute die heute schon ein echtes weitwinkel auf ihrer digitalen kamera benötigen.
gruss
lemonstre
es werden sicher noch ein paar jahre ins land gehen bis vollformat chips für nicht professionele kameras bezahlbar werden aber ich denke das sie mit sicherheit kommen werden.
die einzige notwendigkeit für die derzeitigen dx objektive ist die tatsache das durch die brennweitenverlängerung bei den vollformat objektiven keine bezahlbaren weitwinkel verfügbar sind. wer also jetzt ein echtes weitwinkel benötigt kommt fast nicht um dx formatige objektive herum. für alles andere macht es keinen sinn da das dx format, relativ zur lebensdauer der objektive gesehen, nur kurz am markt sein wird. ein dx objektiv ist daher nur eine überbrückungslösung für leute die heute schon ein echtes weitwinkel auf ihrer digitalen kamera benötigen.
gruss
lemonstre
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Stimmt, dafür spricht Einiges. Andererseits glaube ich auf lange Sicht nicht, dass Vollformat-Objektive im Weitwinkelbereich die DX-Objektive ablösen werden.lemonstre hat geschrieben:die einzige notwendigkeit für die derzeitigen dx objektive ist die tatsache das durch die brennweitenverlängerung bei den vollformat objektiven keine bezahlbaren weitwinkel verfügbar sind. wer also jetzt ein echtes weitwinkel benötigt kommt fast nicht um dx formatige objektive herum.
Grund: Anders als chemischer Film besitzen CCD-Chips eine richtungsabhängige Lichtempfindlichkeit. Das heisst, chiptaugliche Objektive - und das gilt vor Allem für WW-Objektive - müssen so konstruiert sein, dass das an der Objektiv-Hinterseite austretende Lichtbündel seine Strahlen angenähert senkrecht auf das Chip auftreffen lässt. Diese Forderung unterscheidet sich von den meisten konstruktiven Anforderungen, die man bisher an WW-Objektive für SLRs stellte, und ganz radikal von denen, die bei WW-Objektiven für Sucherkameras à la Leica gelten.
Also: Auch in absehbarer Zukunft wird es Spezialobjektive für DSLRs geben, selbst wenn sich Vollformatchips durchsetzen sollten.
Gruß Timo.
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nunja, das liegt in erster linie an dem zur zeit noch recht dicken mehrlagigen aufbau der chips. auch das wird sich ändern. im übrigen hat es auch vorteile wenn das licht bei konventionellen objektiven senkrecht auf den film trifft. vermeidet unschärfe und vor allem helligkeitsabfall zum rand hinArjay hat geschrieben: Grund: Anders als chemischer Film besitzen CCD-Chips eine richtungsabhängige Lichtempfindlichkeit. Das heisst, chiptaugliche Objektive - und das gilt vor Allem für WW-Objektive - müssen so konstruiert sein, dass das an der Objektiv-Hinterseite austretende Lichtbündel seine Strahlen angenähert senkrecht auf das Chip auftreffen lässt. Diese Forderung unterscheidet sich von den meisten konstruktiven Anforderungen, die man bisher an WW-Objektive für SLRs stellte, und ganz radikal von denen, die bei WW-Objektiven für Sucherkameras à la Leica gelten.

gute objektive können das im vollformat auch heute schon

gruss
lemonstre
siehe Olympus E-1 und das 4/3- Format, das das Ganze erstmals berücksichtigt.
Je größer der Chip, umso höher die Anforderungen an das Objektiv und seine parallel austretenden Strahlen.
Kann mir aber auch vorstellen, daß zwei Wege von den Herstellern gegangen wird. Die einen versuchen mit nem komplett neuen System das Ganze aufzurollen, nur noch die speziell dafür ausgelegten Objektive verfolgen, die anderen versuchen mit herkömmlicher Bauweise der Objektive aber mit Augenmerk auf den "mittleren " Bildkreis für nicht vollformatige Chips, die Entwicklungs- und Produktionskosten niedrig zu halten.
Oder sie entwickeln endlich Chips, die nicht mehr so "dick auftragen", so daß das Problem der Parallelität der Strahlen relativiert wird. Auch gut möglich...
Je größer der Chip, umso höher die Anforderungen an das Objektiv und seine parallel austretenden Strahlen.
Kann mir aber auch vorstellen, daß zwei Wege von den Herstellern gegangen wird. Die einen versuchen mit nem komplett neuen System das Ganze aufzurollen, nur noch die speziell dafür ausgelegten Objektive verfolgen, die anderen versuchen mit herkömmlicher Bauweise der Objektive aber mit Augenmerk auf den "mittleren " Bildkreis für nicht vollformatige Chips, die Entwicklungs- und Produktionskosten niedrig zu halten.
Oder sie entwickeln endlich Chips, die nicht mehr so "dick auftragen", so daß das Problem der Parallelität der Strahlen relativiert wird. Auch gut möglich...
Gruß Tobi