Naturfotografie + Wasservögel - welche Ausrüstung?

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Moderator: donholg

Andreas H
Sollte mal wieder fotografieren...
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Beitrag von Andreas H »

Bernhard, hast du die Lichtstärke des 150-500 bedacht? Bei 1:6,3 am langen Ende brauchst du schon ganz ordentliches Licht, zumal man da wohl noch etwas abblenden sollte. Gegenüber einer Festbrennweite schluckt so ein 20-Linser erheblich mehr Licht. Der Unterschied zwischen Bigma und Novoflex liegt bei ca. 1 Blende (2 Linsen gegen 20 sind natürlich auch Extreme), und ich würde befürchten daß das 150-500 sich ähnlich wie das Bigma verhält.

Im Winter wird das mit einem solchen Zoom schwierig.

Grüße
Andreas
Redhorse
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Beitrag von Redhorse »

Hallo Andreas,

ja habe ich. Daher würde ich das 120-400 bevorzugen. Ich werde mir das demnächst mal mit dem 200er ansehen, das geht ja auch bis 5.6 und muss auch um min. 2 Stufen abgeblendet werden. Ich hoffe doch, dass man so die Lichtverhältnisse beurteilen kann.

Wie sieht denn das mit dem Nikkor 300/4 und Konverter 1,7 aus? Wieviel Licht schluckt der Konverter und wie stark muss ich abblenden?

Momentan bin ich an dem Punkt angekommen, dass ich als erstes den Body austauschen werde. Ich will mich von den Einschränkungen der D40 lösen. Zwei Varianten sind derzeit in der Überlegung: D300 Gehäuse und erst mal mit dem 18-55 und 55-200 weiter machen. Oder aber für das gleiche Geld die D90 mit dem 16-85. Sicher hat die D300 den größeren "Habenwollenfaktor", aber die zwingende Notwendigkeit sehe ich nicht unbedingt. Hauptkriterium für die D300 könnte der Autofokus sein. Für die Kombi mit der D90 spricht das 16-85. Das möchte ich sowieso haben.

Ich habe ja noch etwas Zeit mir das zu überlegen. Bis dahin fotografiere ich mit dem vorhanden Material weiter ...
Gruß Bernhard
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donholg
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Beitrag von donholg »

Ich würde noch ein D2x Gehäuse in den Raum werfen.
Der TC16 wird imho nur von der D2 Reihe unterstützt (Oder kann die D300 auch damit?) und ermöglicht in kleinem Maße AF mit alten manuellen Nikkoren und auch z.B. dem Novoflex.

Ich hab mich mal mit 600mm ohne AF versucht: Katastrophe :((
"Macht der Himmel Dir die Arbeit schwer, versuchs mit dem Verlaufsfilter."
Oli K.
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Beitrag von Oli K. »

Also vielleicht sollte das auch noch in die Runde geworfen werden. Es wird definitiv nicht so sein, dass (egal wie gut und teuer die Ausrüstung ist) man nach draußen geht (oder wohin auch immer) um Vögel zu fotografieren und man abends nach Hause kommt mit der vollen Karte und man so viele Fotos auf der Karte hat, dass man nicht weiss, welches man als erstes drucken soll.

Vogelfotografie stelle ich mir ziemlich anstrengend, zeit intensiv und frustrierend vor - zumindest in der Anfangszeit - und man wird da sicher einige Zeit brauchen, bis man mit guten Aufnahmen nach Hause kommt.

Eigentlich wie in jedem Genre. Nur hier dürfte es sicher noch etwas länger dauern und anstengender sein.... :roll:

Eine gute Ausrüstung kann den Prozess sicher beschleunigen. Aber es kostet halt etwas.

Reicht das Geld für eine lange Brennweite nicht, würde ich gleich auch noch ein wenig Geld für Tarnzelt oder Tarnkleidung einkalkulieren... :idea:
Zuletzt geändert von Oli K. am Mo 20. Okt 2008, 20:56, insgesamt 1-mal geändert.
Grüße, Oli

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jonschaeff

Beitrag von jonschaeff »

also da muss ich oli recht geben. ich war bisher auf etwa 30 fieldtrips und habe kaum verwertbare bilder produziert - durchschnittlich muss ich 2-3 mal raus um ein bild zu machen, welches sich lohnt zu behalten. soweit gehen dass ich wirklich gute bilder gemacht habe, möchte ich nicht.

sicherlich gibt es vögel welche nicht so scheu sind wie andere, z.b. sperlinge und amseln, aber wirkliche naturfotografie in naturschutzgebieten ist ohne tarnausrüstung und langes ausharren an einem punkt, selten ergiebig. gerade wasservögel haben eine sehr große fluchtdistanz. reiher beispielsweise, wenn sie nicht in städten leben, fliegen oftmals schon bei entfernungen von 50m bei erstem sichtkontakt auf. stativaufbau, fokussieren und sorgfältige auslösung ist selten möglich. von guten licht- und umgebungsverhältnissen noch gar nicht zu sprechen.

das hört sich jetzt ziemlich negativ an, aber es ist gleichzeitig fluch wie segen. holgers meinung mit dem manuellen fokussieren eines 600er tele kann ich nicht teilen, ich habe aus dem tarnzelt schon super aufnahmen von amseln, buchfinken und anderen zappelnden kleinvögeln machen können.

die angesprochene lösung mit tc16a ist auch für mich interessant, ich werde in naher zukunft einen erwerben und ihn modifizieren so dass er an der d200 funktioniert, ergebnisse werde ich natürlich hier zeigen.

allerdings gibt es einschränkungen: empfohlen ist das ding für blenden bis 2.8 und er ist nicht für eine bestimmte brennweite optimiert, die randbereiche sollen anders als die bildmitte bescheiden scharf sein. ein teleobjektiv mit so einer öffnung ist schwer und teuer, auch als manuelle version. aber ich werde berichten wie sich der konverter schlaegt.

/edit: ich vergaß zu erwähnen das nach meiner erfahrung scharfe aufnahmen ohne sva und ohne bohnensack bzw. stabile stativlösung bei 400mm nur bei zeiten von 1/500 und kürzer möglich sind - und auch da braucht es technik (objektiv und kamera festhalten und nach unten drücken, schwingungen so abdämpfen).
Zuletzt geändert von jonschaeff am Mo 20. Okt 2008, 21:48, insgesamt 1-mal geändert.
n8xpress
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Beitrag von n8xpress »

Einige haben es hier in ihren Antworten ja schon angerissen: Bevor Du Dir über Ausrüstung Gedanken machst, solltest Du Dir erst mal einige Fragen stellen:

1. Bin ich hochgradig resistent gegen Frust?
2. Bin ich bereit, stundenlang und meist vergeblich für ein Foto auszuharren?
3. Möchte ich mich über das Verhalten der Tiere, die ich fotografieren möchte, ebenso genau informieren wie über Technik und Ausrüstung?
4. Bin ich bereit, Geld für Tarnzelt und sonstiges Ansitzzubehör auszugeben?
5. Bin ich bereit, dann in diesem Zelt zu hocken, während andere noch schlafen, oder beim Frühstück oder Abendessen sitzen?
6. Bin ich bereit, 600 - 1000 Eur für ein gutes Stativ und einen guten Stativkopf inklusive Wechselplatten und Kleinkram auszugeben?

Wenn Du ALLE diese Fragen nicht ganz klar mit "JA" beantworten kannst, ist es vollkommen egal, ob Du 1.000 oder 10.000 EUR für Objektive und Kamera ausgibst. Denn dann werden die Ergebnisse immer enttäuschend sein.

Die Ausrüstung, die Du Dir so vorstellst, ist allerdings für Zoo- oder Gehegefotografie sehr interessant. Vielleicht ist das ein guter Kompromiss, auch um herauszufinden, wie wichtig Dir Tierfotografie wirklich ist.
jonschaeff

Beitrag von jonschaeff »

bei deinem letzten punkt kann ich nicht ganz zustimmen - ein berlebach z.b. 3042(P) mit (gebrauchter) schnellwechseleinheit inkl. platte liegt deutlich unter diesem budget und liefert hervorragende qualität - manche versionen machen einen kopf für schwere objektive erstmal überflüssig :) das ist zumindest meine erfahrung.
Schnappschuss
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Beitrag von Schnappschuss »

Hallo,

ich nutze für Vogelaufnahmen das Sigma 100-300 f4.0 und den Sigma 1,4fach Konverter. Es ist ein preiswerter Kompromiss mit dem ich bisher ganz gut leben konnte. Nachdem ich das 600er Nikon für Vogelphotographie ausprobiert habe, weiß ich was mir bei diesem Kompromiß fehlt. ;) Aber trotzdem geht es. Als Stativ nutze ich persönlich lieber ein Einbein, statt die heir genannten Dreibeine. Ich habe einfach das Gefühl, beweglicher zu sein.

Zwei in diesem thread genannte Punkte würde ich voll unterstreichen:

1. Am Anfang ist der Frust groß und der Ausschuß enorm. Davon solltest Du Dich nicht abschrecken lassen. Mit jedem Mal wird es besser.

2. Es macht keinen Sinn, hin und her zu wandern. Man muß irgendwo an einem Punkt sitzen und warten, warten, warten. Das kann aber auch sehr entspannend sein. Ich empfinde es jedenfalls so. Du solltest auch von Deinem Beoabachtungspunkt nicht von einem Vogel zum anderen hin- und herschwenken sondern einen anvisieren und warten, warten, warten. Irgendwann macht er etwas und dann hast Du ihn. ;)

Wichtig ist auch, das Verhalten der Vögel voraus zu sehen. Daher ist es ganz wichtig, daß Du die Eigenheiten studierst. Z. Bsp. wie er sich ganz kurz vor dem Start verhält. Wenn Du das weißt, dann hast Du ihn auch rechtzeitig im Visier.
Gruß
Hans

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Beitrag von hajamali »

Ich nutze für meine Wildlife Aufnahmen meist das alte Nikkor 300/2.8 AF(ohne s). Die Qualität ist ordentlich, ein wenig abgeblendet (3.2) ist es sehr scharf. Das Bokeh ist traumhaft.
Es ist ein Brocken und ohne Stativ nicht über längere Zeit zu händeln ! Gebraucht für ca. 1300,- zu bekommen. Wenn man es erstmal mitgeschleppt hat, wird man mit schönen Fotos belohnt, es sei denn die Motive bleiben aus und das ist genau der Punkt der die Naturfotografie so interessant macht. Stundenlanges ansitzen ist nicht jedermanns Sache, ich bin schon oft ohne Material wieder nach Hause gefahren. Wer aber Geduld und Ausdauer mitbringt, wird irgendwann belohnt ! Als Body nutze ich die D200. Als Stativ dient mein altes Forums Manfrotto , für schnelle Bewegungen hat sich meine Affenschaukel :-) bewährt.
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Beitrag von Redhorse »

Das mit dem Frust ist mir allzu bekannt. Aber davon will ich mich nicht abschrecken lassen.

Ich habe ja jetzt offiziellen Zugang zu einem älteren See mit reichlich Population. Da kann ich dann viel Zeit verbringen. Und muss nicht damit rechnen von irgendwelchen Förstern, Pächtern etc. davongejagt zu werden. Ich muss allerdings erst mal mir überhaupt ansehen, wer und was da alles so rumläuft und ob es ruhig genug für meine Pläne ist.

Ich muss mich da natürlich langsam rantasten. Vielleicht sitze ich anfangs nur mit einem Fernglas am See ...

Danke für Eure vielen Tipps bisher und die, die noch kommen. :super:
Gruß Bernhard
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