Die Frage, die sich heute leider noch kaum beantworten lässt ist eigentlich: wo geht die Reise mittel- und langfristig hin? Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass sich auf lange Sicht, DX und FX parallel durchsetzen werden, dafür sind die Unterschiede einfach insgesamt und auch lange Sicht zu klein.
Die Tendenz wird m.E. vor allem auch davon abhängen, welche Entwicklung schneller voran geht:
a) dass die kleinen Sensoren höher auflösen und weniger Rauschen
oder
b) dass die Konstruktion der Objektive kleiner und leichter wird bei besseren Abbildungsqualitäten (größter Vorteil heute bei DX).
Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass bei b) so viel Luft ist. Eher werden die kleinen Sensoren besser und machen FX überflüssig.
Für mich - auch wenn die D700 mich selbstverständlich reizen würde - erscheint es so, als ob die Kamera Hersteller, die die User ja erst von DX und seinen Vorteilen überzeugt haben, jetzt feststellen, dass sie zurzeit bestimmte Verbesserungen nur erreichen können, in dem sie die Sensoren doch wieder größer machen. Das fällt zumindest bei den Usern auf fruchtbaren Boden, die schon die ganze Zeit jammern, weil sie einen ganzen Park an guten und nicht so guten FX Objektiven noch aus Analogzeiten liegen haben und nicht verknusen konnten, dass plötzlich SLR nicht mehr 24x36 bedeutet.
Schaut man genauer hin, nutzt kaum jemand seine alten FX Objektive an den DX Kameras. Die Nachteile sind klar: sie sind groß, schwer haben kein VR und nur wenige sind von den Abbildungsleistungen für die heutigen Auflösungen optimal.
Leider sind stehen der Modernisierung und Verbesserung der FX Objektive (kleiner, schärfer, großer Zoombereich ohne Abbildungsverluste), massive physikalische Schranken gegenüber. Die Objektive werden sich schon bald als das schwächste Glied in der Kette erweisen, wenn sie das nicht heute schon sind. Während die Elektronik, allen voran die Sensoren riesige Fortschritte macht, bleibt die gute alte Physik konstant schwer überwindbar.
Warum geht man denn jetzt wieder auf FX? Wenn man kleine
lichtstarke Objektive zu verkaufbaren Preisen bauen könnte, bräuchte man nicht die hohen Iso-Zahlen und damit auch kein FX.
Wenn man ein bisschen darüber nachdenkt, stellt man fest, dass hier auf verschiedene Arten versucht wird bestimmte physikalische Grenzen zu umgehen. Interessant wird sein, welche dieser Grenzen durch den technischen Fortschritt am ehesten überwunden werden kann. Dadurch wird sich entscheiden, welches Format sich durchsetzen wird.
Ich persönlich tippe auf DX und werde den Teufel tun, mir jetzt eine D700 zu kaufen und dazu auch noch schwere, teure und eingeschränkte FX Objektive.
Einer der größten Vorteile - zumindest für mich als Natur- und Reisefotograf - ist doch, dass ich mit
einem kleinen, handlichen Objekiv wie dem 18-200er VR fast alle Aufnahme Situationen handhaben kann und Bilder in fantastischer Qualität machen kann, wo ich früher Objektive gewechselt hätte! Was zunächst wie eine Überwindung der Physik wirkt, wird durch den Trick DX und VR erreicht.
Ich bin sicher, es wird nur eine Frage der Zeit sein, bis die D700 Technik auch in eine D400 oder wie immer sie heißen mag, Einzug hält - kaum etwas ist so schnell veraltet, wie die heutigen Camera-Bodies.....
Mir ist natürlich bewusst, dass es immer Zielgruppen geben wird, die FX, Mittelformat oder was auch immer benötigen, und es wird auch einen Markt dafür geben, keine Frage. Aber ich glaube nicht, dass es der große Massenmarkt sein wird. Dafür überwiegen die Vorteile des DX Systems doch zu stark.
Aber das alles IMHO natürlich
