Die Bedienoberfläche von Gimp - hier wurde in der Vergangenheit sehr viel Kritik geübt - ist zumindest in der mir vorliegenden 2.4er Version unter Linux für mich (überraschenderweise) absolut ok. Mal unter uns: Photoshop ist nach der Installation auch ein Buch mit sieben Siegeln, da Gimp ähnlich mächtig ist, verhält es sich dort nicht anders. Im Detail hat PS vielleicht bei der Arbeitseffizienz die Nase vorn, aber vielleicht ist das einfach nur Gewohnheit und Menüs und Shortcuts muss ich mir noch nach meinen Wünschen administrieren. Und ich betreibe keine Werbeagentur.
Die Funktionen, selbst die Icons ähneln PS und ich bin schnell damit klar gekommen. Die Filter haben jetzt Vorschaufunktionen (etwas langsamer als PS auf der gleichen Maschine) und ich habe noch Funktion vermisst, die ich für meine Anwendungen brauche. Die wenigsten von uns werden PS bis ins Letzte ausreizen. Scripting ist auch möglich, habe ich aber noch nicht versucht. Plugins wie Neat tun es natürlich nicht, aber hier kommt uns die Kameratechnik ja entgegen, ich habe es in den vergangenen Monaten immer weniger verwendet. Oder gibt es sogar ein Linux Neat?
Es gibt einen Plugin-Manager mit für mich unüberblickbar vielen Funktionen und Skripten. Dann war da noch die Sache mit den NEFs. Das von der Linux Paketverwaltung sofort und natürlich kostenlos bereit gestellte RAW-Plugin liegt von den Einstellparametern mindestens gleichauf mit dem PS Plugin. Einen 1:1 Vergleich der Umwandlungsleistung habe ich noch nicht durchgeführt.
Seit 2.4 ist auch ein Farbmanagement in Gimp integriert.
Um meinen Eindruck zu vertiefen habe ich mir eben bei amazon ein Handbuch für Gimp 2.4 bestellt.
Fazit: lange dachte ich, PS sei eines der beiden Programme, die eine Parallelinstallation von Windows erforderlich macht. Eventuell ist dieser Punkt an Linux/Ubuntu gegangen. Und nicht zu vergessen: GIMP ist Freeware, die seit 1995 von der "Opensource-Gemeinde" ständig weiterentwickelt wird. Ebenso wie OpenOffice von Sun, das notfalls auch in MS-Formaten liest und speichert und QuantaPlus einem 1a Webeditor, der Dreamweaver nicht viel nachsteht. Ebenso alles free und mit offen gelegtem Code - im Gegensatz zu Windows, das für mein Empfinden zu viel "Sendungsbewusstein" entwickelt. Den Umstieg erleichtern Firefox (Browser) und Thunderbird (Mail), die es umsonst für alle Welten gibt. Das gesparte Geld investiere ich in eine neue Cam. Wer sich über Linux informieren möchte, dem empfehle ich das Forum Ubuntu-Linux über Gimp in folgendem Link Gimp-Wiki
Linux ich komme! Und wenn ich mal spielen will, nehme ich den XP-Rechner meiner Kinder

Uli