Qualitätsprobleme bei Billigobjektiven - ein Beispiel

Die Rubrik für das optische Zubehör eurer Nikon Kamera mit Autofokus

Moderator: donholg

zappa4ever
Sollte mal wieder fotografieren...
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Beitrag von zappa4ever »

Oje, das hätte ich jetzt aber wirklich nicht erwartet. Am 50/1,8 villeicht noch, oder am 70-300 G, aber an dem eher teuren 35/2 ? nee.

Ich hab allerdings auch ein 35/2, das sieht sowohl außen ,wie innen ganz anders aus.


Ist allerdings ein AI-S. Ich liebe die Altglas - Linsen. Alleine schon von der Haptik. Das können vielleicht mp3-Liebhaber nicht verstehen, aber als Röhren-Plattendreher-Tonbandmaschinen-Fan bin ich wohl einfach voreingenommen.

Noch ein Grund meine Sammlung weiter auszubauen...
Gruß Roland...
vico
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Beitrag von vico »

Der Neupreis kommt strafverschärfend hinzu. Nikon lässt sich das ganze auch noch reichlich teuer bezahlen. Hab gerade mal nachgesehen, die Preise gehen mittlerweile teilweise über 400 EUR hoch. :???:

Die Euro-Beträge hören sich immer so niedlich an, aber für das Gebotene wird tatsächlich zwischen 600 und 800 DM verlangt.

Gut, wüssten wir nicht, was Andreas offengelegt hat, würde uns das wohl nicht aufregen. Immerhin ist die Abbildungsqualität anerkanntermaßen gut. Und häufig scheint es (abgesehen von verölten Lamellen bei älteren Exemplaren) nicht vorzukommen, dass diese Objektive auseinanderfallen. Sonst wäre es hier längst rum.
Grüße, Viktor
Andreas H
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Beitrag von Andreas H »

vico hat geschrieben:Und häufig scheint es (abgesehen von verölten Lamellen) nicht vorzukommen, dass diese Objektive auseinanderfallen. Sonst wäre es hier längst rum.
Moment mal, auseinandergefallen ist hier nix. Ich habe das Objektiv zerlegt, weil die Blendenlamellen verölt waren und weil die Fokussierung hakelig und wacklig war. Die verölten Blendenlamellen sind allerdings (laut Rockwell bis auf die letzte Serie) durchaus häufig. Spiel in der Fassung ist beim AF 2/35 leider ebenso normal wie beim AF 1,8/50, und das Gefühl bei manueller Fokussierung ist weit entfernt vom weichen und spielfreien Handling eines AIS.

Um das nochmal zu betonen, mich stört einfach daß die Konstruktion wenig Präzision, Langlebigkeit und Reparaturfreundlichkeit verspricht. Da bin ich von Nikon einfach anderes gewöhnt.

Nikon AIS haben sehr präzise gefertigte Fokussiertriebe, die schon ohne Fett nahezu spielfrei sind. Die Tuben sind selbstverständlich aus Metall. Wo etwas eingeschraubt wird sind ordentliche Gewinde ins Metall geschnitten. Linsen werden in präzise gefertigten Führungen gehalten.

Ein AIS kann man - beispielsweise zur Reinigung - zerlegen und wieder zusammenbauen ohne daß irgendeine Komponente leidet oder ohne daß irgendjemand hinterher feststellen kann daß es schon mal zerlegt war. Das AF 2/35 mit seinen einfach ins Plastik gedrehten Schräubchen ist da sicherlich wesentlich empfindlicher.

Eine weitere Konsequenz hat das auch noch für mich. Wenn ich in Zukunft bei einem neu gekauften (AF-)Objektiv einen Justagefehler feststelle, dann geht es zurück. Auf eine Nachbesserung werde ich mich niemals mehr einlassen.

Grüße
Andreas
vico
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Beitrag von vico »

Andreas H hat geschrieben:Moment mal, auseinandergefallen ist hier nix.
Das war im übertragenen Sinne gemeint, in Bezug auf die von Dir angesprochene Langlebigkeit.
Grüße, Viktor
zyx_999
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Beitrag von zyx_999 »

Kannst Du das auch für die 85er bzw. 105er bestätigen?

Ich weiß nicht wie's Euch geht. So ein Bericht lässt einen plötzlich an den angesprochenen Gläsern zweifeln. (Fast) Keiner will jetzt mehr das 35/2.0 haben, obwohl vorher fast alle sehr zufrieden waren.

Gruß - Klaus
jsjoap
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Beitrag von jsjoap »

Andreas H hat geschrieben:
Um das nochmal zu betonen, mich stört einfach daß die Konstruktion wenig Präzision, Langlebigkeit und Reparaturfreundlichkeit verspricht. Da bin ich von Nikon einfach anderes gewöhnt.



Grüße
Andreas
Darf ich mal fragen, wie alt das Objektiv ist?

Wenn es doch bis zur "Verharzung" seinen Dienst anstandslos geleistet hat, hat es doch seine "Konstruktionsvorgaben" erfüllt. Jetzt, wo es neu gefettet ist, wird es wenn du es sachgerecht wieder montiert hast bestimmt wieder seine Aufgaben in der gewohnten Qualität verrichten.. Es wird wieder den Fokuspunkt finden, es wird dich wieder mit scharfen Aufnahmen erfreuen etc. etc.

Das ist es doch was ein Objektiv ausmacht, und nicht ob da jetzt "Plastik" drin verbaut ist.

Ein "Plastikschneckengang" ist nunmal leichter als einer aus Metall. Leichter bedeutet (oder kann bedeuten), dass die Fokusierung für die Kamera leichter und präziser möglich ist., da ja nicht soviel Masse bewegt werden muss.

Meiner Meinung nach ist es ziemlich unerheblich, ob da nun Plastik oder Metall verbaut ist. Wichtig ist doch, dass das Objektiv seine Bestimmung erfüllt, und zudem noch einigermaßen langlebig ist. Und ich denke, das war es in deinem Fall. Denn bis Fett verharzt, gehen doch einige Jahre ins Land.

Dass die alten Objektive in Metall waren, liegt wohl ehr daran, dass es damals noch nicht so die Möglichkeit "Plastik" gab.

Ich bin jetzt hier kein Verfechter für "Plastik". Mir ist es eigentlich egal. Hauptsache es funktioniert. Das ist es wo es mir drauf ankommt.

zyx_999 hat geschrieben:Kannst Du das auch für die 85er bzw. 105er bestätigen?

Ich weiß nicht wie's Euch geht. So ein Bericht lässt einen plötzlich an den angesprochenen Gläsern zweifeln. (Fast) Keiner will jetzt mehr das 35/2.0 haben, obwohl vorher fast alle sehr zufrieden waren.

Gruß - Klaus
Und, das ist genau das was ich nicht verstehen kann....

Gruß
Jürgen
Es ist nicht immer leicht älter zu werden, aber bedenke die Alternative

Erfolg steigt nur dann zu Kopf, wenn der erforderliche Hohlraum vorhanden ist!
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Beitrag von baloumx »

zyx_999 hat geschrieben:Kannst Du das auch für die 85er bzw. 105er bestätigen?

Ich weiß nicht wie's Euch geht. So ein Bericht lässt einen plötzlich an den angesprochenen Gläsern zweifeln. (Fast) Keiner will jetzt mehr das 35/2.0 haben, obwohl vorher fast alle sehr zufrieden waren.

Gruß - Klaus
Ja, wir müssen doch mal beobachten , ob ein H.Andreas o.ä.demnächst diese Linsen zum Kilopreis aufkauft.... :bgrin: :bgrin:
Viele Grüße, Dietmar
(D300, D700, D7100)
jockel

Beitrag von jockel »

Normalerweise ist Andreas ja einer, der neutral auf Berichte reagiert.
Hier sehe ich aber eine kleine Panikmache - und zwar nur, weil man bei einer Konstruktion im inneren des Objektives anderer Meinung ist, als der Konstrukteur.
Hättest Du es nicht auseinandergenommen, wäre es Dir vielleicht gar nicht aufgefallen - was macht das Objektiv jetzt schlecht? Die Fotos, die man damit macht/gemacht hat?

Dass das Sigma von Innen her schöner gebaut ist, kann ja durchaus sein, aber da gibt es auch noch andere Faktoren. :bgrin:
zyx_999
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Beitrag von zyx_999 »

Ich kann Andreas insofern verstehen, wenn durch Plastik die Passgenauigkeit im Lauf der Jahre (sprich nach jeder Demontage) abnimmt. Man sollte die Dinger halt dann nicht zerlegen ;)

Gruß - Klaus
piedpiper
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Beitrag von piedpiper »

Ich kann Andreas sehr gut verstehen. Mir geht es auch gegen den Strich, dass die Verarbeitungsqualität im AF-Zeitalter nicht mehr die gleiche ist, wie zu Ai/Ais-Zeiten. Und das geht imho weit über den Materialmix hinaus, der heute (oft aus guten Gründen) ein anderer ist als früher. Das AF 35/2,0 ist ein super Beispiel, da ich es oft schon in der Hand hatte, um es vielleicht doch zu kaufen, mich anschließend für ein halb so teures gebrauchtes 35/1,4 Ai zu entscheiden. Da liegen Welten dazwischen! Und mal ganz abgesehen von der Haptik - bei einer solchen "Konstruktion" wie der von Andreas aufgedeckten, wäre ich sehr skeptisch wie sich das Ding bei Temparaturschwankungen verhält. Dazu muss man noch nicht mal in ferne Länder reisen ... :hmm:
Gruss, Andreas
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