Kurzbericht zu Picture Window Pro
Bis vor kurzem habe ich mit meiner DSLR einfach fotografiert und die Bilder gefielen mir dann oder sie gefielen mir nicht.
Seit ich endlich das Spiel "World of Warcraft" von meiner Festplatte verbannte, und somit etwas mehr Zeit hatte, stieg ich in die Bildverarbeitung ein und ging gleichzeitig über, meine Fotos im Raw-Format zu machen.
Ich hatte zwar Photoshop CS auf meiner Platte, aber..naja..habs aus Lizensrechtichen Gründen wieder runtergehauen.
Meine Vorgaben waren, komplette Bildbearbeitung in 16Bit..keine Kompromisse.
Nach langen Testphasen, entschloss ich mich erstmal zu einen Raw-Converter.
Ich blieb bei Bibble hängen, die CaptureNX Testversion flog von meiner Festplatte als ich einmal 2min auf das Speichern eines JPG-Files warten musste (AMD 3500+ 2GB Ram).
Bibble kann eigentlich schon alles und ich bin zufrieden.
Wo es etwas harkt, ist das Bearbeiten von Bereichen die man gezielt herausarbeiten will.
Z.b. dunkler Wald..überstrahlter Himmel.
Klar, mit Highlight Recovery und Fülllicht kann man sowas bearbeiten, aber so richtig gut gehts oftmals nicht.
Ich wollte also zusätzlich zu Bibble noch ein Programm (16Bit!!!) mit dem ich größere Möglichkeiten habe, ein Bild zu bearbeiten.
die üblichen Verdächtigen
- Gimp..nur 8 bit
- Photoshop..zu teuer
- Fixfoto..sehr gut..habe ich auch..aber für Raw nicht ganz optimal
- Lightroom usw. auch nur reine Konverter wie Bibble..bin ich also schon gut bedient.
- usw.
Google angeworfen und bei dem Tip gelandet, Adobe Elements in der verbilligten Vorgängerversion zu besorgen..kann ja 16Bit.
Per Ebay quasi fast geschenkt bekommen, aber der Schrecken kam, als ich ein Rawfile öffnetet. Adobe Elements kann zwar 16Bit Dateien bearbeiten, allerdings wieder nur minimal.
Also Helligkeit/Kontrast usw., weitere Bearbeitung ist dann in 8bit.
Schlussendlich bin ich nach weiteren Google-Recherchen bei Picture Window Pro gelandet.
Ich lasse mal die Kleinigkeiten weg und beschreibe nur das Wichtigste.
PWP kann Raw-Files einlesen und kann von Batch über Colormanagment, rote Augenentfernung, Pinsel..alles was ein normales Digi-Bearbeitungsprogramm kann, auch.
Seine Stärken entfalltet es aber erst, bei schwierigen Fällen.
Nehme ich ein Standardbild, out of the box, und öffne es in PWP sieht es genauso roh aus wie wenn ich es z.b. in IrfanView öffnen würde.
Öffne ich es in Bibble und mache 3 Klicks, sieht das Bild schon gut aus. Um den Effekt in PWP zu haben, muss ich wesentlich stärker eingreifen.
In PWP gibt es keine Schaltfläche wie "klick Autokorrektur" "klick Whitebalance" "klick Highlights weg".
Für mich ist PWP die Spezialeinheit für schwierige Fälle.
Seine Stärken hat es in der gezielten Bearbeitung von bestimmten Bildstellen.
Z.b. Landschaft mit heller Wiese, dunklem Wald und sehr hellen Himmel mit Wolken.
Wie gesagt, jede andere Software (z.b. Bibble) kann auch die Highlights Reparieren, aber in PWP kann ich eine Maske über alle Bereiche legen, die nicht dem Bereich des überstrahlten Himmels entsprechen.
Diese Bereiche bleiben unangetastet.
Jetzt habe mich mehrere Möglichkeiten den Himmel zu vebessern und die Wolken herauszuarbeiten.
Das gleiche Spiel kann ich jetzt mit jeden anderen Bereich auch machen, z.b. den dunklen Wald aufhellen, nur die Wiese bearbeiten usw.
Da gibt es keine Grenzen.
Das Maskierungstool ist Klasse, man hat mehrere Möglichkeiten Bildteile zu isolieren, es klappt eigentlich immer.
Sogar wehende Haare zu isolieren ist möglich.
Ungewohnt sind die fehlenden bzw. nur beschränkten Undo-Möglichkeiten.
Für jede Aktion wird ein neues (zusätzliches) Bild erstellt, der Weg zurück ist nie nötig, da das vorhergehende Bild ja noch da ist.
Der Vorteil von PWP ist der, das man wirklich alles hinbekommt, mir fällt jetzt nach den paar Tagen und Tutorials nichts ein, wo ich sagen könnte, das geht mit PWP nicht.
Für ein Problem gibt es meistens mehrere Möglichkeiten.
Der Nachteil, es ist keine klicki-klicki Lösung, man muss sich einarbeiten und es dauert etwas länger.
Viele Dinge habe ich immer noch nicht kapiert, wann verwende ich das Farbenmodell HSL (S oder H oder L ) oder HSV ( H S V) oder RGB usw.
Wieso verwendete der Tutorialersteller hier die Color-Balance, hier die Brightnes Kurve..hier Masken mit Add oder Subtract um den Kontrast zu verändern?
Manche Tutorials nachzuarbeiten finde ich schon schwer, auch wenn das meiste mittlerweile einfach ist und bei mir jetzt bei einigen Sachen der Groschen gefallen ist.
Das Programm selber läuft stabil und erfährt wohl nur selten einen Update.
Das Forum hat sehr viele Einträge aber eine riesen Community gibt es nicht.
Manche Unterforen sind seit mehreren Wochen unbenutzt, aber ich denke ..wuerde ich eine Frage stellen, würde sie schnell beantwortet werden.
Es antworten eigentlich immer nur die gleichen Leute, das sind aber meistens auch die Leute die die Tutorials geschrieben haben bzw. sich gut auskennen.
Tutorials, genau, da gibt es mehrere die teilweise sehr ausführlich sind.
Für wen ist das Programm jetzt was?
Für Faule nichts, für Leute die schnelle Ergebnisse wollen wohl auch nichts , aber für Leute die etwas mehr Kontrolle über ihre Bildbearbeitung haben wollen, sicher ein Tip wert.
Edit:
Normales Autokontrast und Weißabgleich geht doch relativ einfach..nur n paar Klicks
Erfahrungsbericht Picture Window Pro
Moderator: pilfi