Starker Schärfeabfall zum Rand beim 18-200 VR normal?

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Moderator: donholg

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Subraid
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Starker Schärfeabfall zum Rand beim 18-200 VR normal?

Beitrag von Subraid »

Hallo zusammen,

habe jetzt seit kurzem ein Nikkor 18-200 VR. Vorhin ist mir beim ablichten von ein paar Textseiten aufgefallen das die Schärfe zum Rand hin sehr stark abfällt.

Anbei ein Ausschnitt eines solchen Bildes (EXIF vorhanden). Die Rechte obere Ecke ist die Mitte des Bildes - links gehts dann zum Rand des Fotos.
Ist das so normal oder stimmt was mit dem Objektiv nicht?

Bild

D300; Nikkor AF-S 18-200 VR; etc.
matthifant
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Beitrag von matthifant »

Das ist bei diesem Objektiv leider normal, da macht sich halt auch der Superzoomfaktor bemerkbar :-(
Schau dir mal hier die charts mit der Auflösung an.
Abblenden und etwas längere Brennweite hilft sicher, aber Repros gehen vermutlich besser mit einem guten scanner.
Liebe Grüße aus dem Hunsrück, Matthias
Andreas H
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Beitrag von Andreas H »

Das ist nicht nur bei diesem Objektiv normal.

Die meisten Zooms sind für mittlere und große Entfernungen optimiert. Das macht auch durchaus Sinn, denn da verwenden wir sie doch in der Regel. Im Nahbereich entwickeln viele Objektive Abbildungsfehler wie zum Beispiel Bildfeldwölbung. Die fällt wiederum bei dreidimensionalen Motiven kaum auf, bei flachen Motiven dafür umso mehr.

Beim 18-200 VR ist der Randabfall etwas stärker als bei einem "guten" Objektiv. Das zeigt sich allerdings erst recht weit in den Ecken. Damit ist es für viele Motive gut geeignet, aber für Architektur, Repro oder ähnliche Anwendungen gibt es sicherlich bessere Lösungen.

Beim Fotografieren von Zeitungsseiten würde wohl auch das 2,8/17-55 keine Höchstleistung bringen, Zooms sind einfach nicht dafür gedacht.

Grüße
Andreas
weinlamm
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Beitrag von weinlamm »

Das von dir gezeigte Bild finde ich schon ziemlich heftig. Ich werde das morgen mal mit meinem testen. So wie hier ist mir das noch nie aufgefallen...

Ach nee: mein Bildschirmhintergrund ist mit dem 18-200 gemacht. Da ist das wirklich nicht so stark... Aber ich schau morgen mal in Ruhe...
Nie glücklich ist, wer ewig dem nachjagt, was er nicht hat; und was er hat, vergißt.
Das gilt auch für Fotokram...
Michael N
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Beitrag von Michael N »

Die Randunschärfen sind auch bei meinem 18-200 ähnlich stark. Mir sind sie bei Gruppenfotos mit großen Blenden aufgefallen, da die Leute außen oft unscharf wirkten. Darufhin habe ich auch mal Zeitungsseiten abfotografiert und ein ähnliches Resultat gehabt. Diese Unschärfe fällt aber bei 90% der Fotos nicht auf - es sei denn man sucht gezielt danach. Gruppenaufnahmen mache ich seitdem mit dem 35er. Aber als Urlaubsobjektiv oder für die ganz normalen Fotos finde ich das 18-200 nach wie vor sehr gut.
MfG Michael
D700, 35/2.0D, AF-S 50/1.4G, 105/2.8 VR, 70-300 VR, Tamron 17-35, Tamron 24-135, SB 600, SB 900
Andreas H
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Beitrag von Andreas H »

Im Fernbereich sollte die Randunschärfe beim 18-200 bei 18mm an den Bildrändern etwas stärker sein als beim 18-70 oder dem Sigma 17-70. Der Unterschied sollte aber nur im direkten Vergleich erkennbar sein, anhand eines Einzelbilds erkennen zu welchem der Objektive es gehört kann man nicht. In den Bildecken habe ich nicht nachgesehen.

Wenn in solchen Diskussionen die Randunschärfe des 18-200 diskutiert wird, dann kann leicht der Eindruck entstehen die kürzeren Standardzooms seien in dieser Hinsicht weit überlegen. Das sind sie nach meiner Erfahrung aber nicht, der Unterschied ist eher gering. Wenn man also wirklich knackige Schärfe bis in die Ecken braucht, dann kommt man also auch mit einem der anderen Standardzooms nicht zum Ziel. Ich nehme dann auch das 2/35 wann immer es von der Brennweite her paßt.

Aber bitte testet Objekive doch nicht anhand von Zeitungsseiten. Wenn man das tut, dann muß man zumindest die nahbereichsbedingte Bildfeldwölbung ausschließen indem man bei jeder getesteten Blende mehrere Aufnahmen mit unterschiedlichem Fokus macht. Ansonsten testet man nicht die Qualität des Objektivs an sich, sondern die Eignung als Reproobjektiv.

Grüße
Andreas
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