Viel hilft viel - das stimmt ja nicht immer. Ich hatte bei VR bisher recht gemischte Ergebnisse - mal phantastisch, mal eher ernüchternd. Das lag daran, das ich VR standardmässig an den Objektiven auf active stehen hatte.
Mit dem VR 70-200mm f2.8 hab ich nun getestet: Als Model musste diese Dame hier herhalten. Da sie seit ca. hundert Jahren recht apathisch rumsteht, hab ich gehofft, sie würde die Fotosession ohne grosse Eigenbewegung durchhalten. Hat sie auch bravourös gemacht.

NIKON VR70-200@200mm, ISO100, F3.5, S1/800, VR Off
Bei normaler Blende (F3.5 / 1/800 Sekunde) sieht die Dame so aus. Alle Bilder sind 100% Crops aus einem Fine-JPG, ISO 100, unbearbeitet ohne nachzuschärfen direkt aus der D80 und Freihand geschossen.

NIKON VR70-200@200mm, ISO100, F3.5, S1/800, VR Off, 100% Crop
Unter Testbedingungen (Blende 22, 1/25 Sekunde, ISO 100) nun das erste Foto mit VR auf Off. Als Nichtraucher halte ich 200mm normalerweise bis 1/100 noch scharf aus der Hand. 1/25 wie hier ist dann ohne technische Hilfsmittel nicht mehr möglich.

NIKON VR70-200@200mm, ISO100, F22, S1/25, VR Off, 100% Crop
Nun meine bisherige Standard-Einstellung: VR Active

NIKON VR70-200@200mm, ISO100, F22, S1/25, VR Active, 100% Crop
Deutlich zu sehen: Ghosting überall im Bild, vor allem am Ohr. Viel besser sieht es mit VR normal aus:

NIKON VR70-200@200mm, ISO100, F22, S1/25, VR normal, 100% Crop
Hier haben wir ein exzellentes Ergebnis für Blende 22.
Viel hilft hier also nicht viel. Nikon hat schon recht, wenn sie schreiben dass der VR-Active Modus dem Freihand-Fotografen im Hubschrauber oder Auto vorbehalten sein sollte.