Tiefenschärfenskala auf Objektiven

Die Rubrik für das optische Zubehör eurer Nikon Kamera mit Autofokus

Moderator: donholg

chrisbe
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Tiefenschärfenskala auf Objektiven

Beitrag von chrisbe »

Hi Forum,

Ich habe mehrere Objekte mit unterschiedlichem Abstand von der Kamera, alle Objekte sollen scharf abgebildet werden.
Gut, also Blende zu und Schärfenebene irgendwo zwischen die Objekte gelegt.
Nur wie weit soll ich die Blende schliessen? Gibt es da nix besseres als die Abblendtaste? Vielleicht einen Trick oder eine Faustregel?
Wo soll die Schärfenebene genau liegen? Könnt ihr mir bitte Tipps geben wie ihr in so einem Fall vorgeht?
Leider hat keines meiner Objektive eine Schärfenskala.
So etwas wie den a-dep Modus von Canon gibt es bei Nikon ja nicht oder?

Danke Christian
zappa4ever
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Beitrag von zappa4ever »

Google mal nach Schärfentieferechner oder Depth Of Field Calculator.

Da werden sie geholfen.

Nicht vergessen den anderen Zerstreuungskreis der DX-Kameras anzugeben. Kann man meist eingeben welche Kamera, ansonsten APS eingeben.
Gruß Roland...
Andreas H
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Beitrag von Andreas H »

Ich verschiebe mal zu den Objektiven.

Grüße
Andreas
alexis_sorbas
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Re: Tiefenschärfenskala auf Objektiven

Beitrag von alexis_sorbas »

chrisbe hat geschrieben:...Leider hat keines meiner Objektive eine Schärfenskala.
So etwas wie den a-dep Modus von Canon gibt es bei Nikon ja nicht oder?
...
Moin, nein gibt es nicht... aber auch der "A-Dep Modus" berücksichtigt nicht die eingestellte Blende... nur der "optimale" Focuspunkt für mehrere in der Tiefe gestaffelte Objekte wird berechnet... eine "altmodische" Schärfentiefeskala ersetzt das nicht. Jedenfalls habe ich das so verstanden....

Und einen Laptop / Palm mitschleppen, um etwas auszurechnen / einzustellen, was ein simpler Aufdruck auf der Optik auch erreicht...???

Da haben die Hersteller an der falschen Stelle gespart... darüberhinaus ist die manuelle Einstellgenauigkeit der meisten AF-Optiken gar nicht ausreichend genug, um "anständig" manuell fokussieren zu können, von der mangelhaften Kontrolle im Sucher mal ganz abgesehen...

I.m.h.o. wäre eine "Tiefenschärfe bei vorgegebener Blende auf mehrere Objekte optimieren- Modus" (oder "Focussieren auf Hyperfocaldistanz") mal was sinnvolles... vielleicht im nächsten Firmwareupdate...
Das wäre besonders im Hinblick auf die immer größer werdenden Pixelmengen / kleiner werdenden Sensorpixel – da bei Abblendung schon ab f11 u.U. Beugungsunschärfen auftreten... das macht eine wirklich präzise Fokussierung erforderlich, da "Ausgleichen durch Abblendung" Beugungseffekte geradezu provoziert.
mfg

Alexis

p.s.: Alle MF-Optiken haben so eine "Schärfentiefeskala", leider immer nur für KB-Unschärfekreise... oder ausrechnen/ Skala drucken/zeichnen und aufkleben...

p.s.2.: Für MaxOS X gibt es das auch als "Widget"... kostenlos
Zuletzt geändert von alexis_sorbas am Mi 21. Feb 2007, 20:40, insgesamt 1-mal geändert.
mfg

Alexis


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Beitrag von zappa4ever »

Dirk, du hast ja recht, mein Beitrag war auch nur als Hilfe gemeint, eben weil es die Skalen nicht mehr gibt.

Zudem kommt noch das Problem mit den vergrößerten Ansichten mit Nase auf dem Bildschirm - Problem dazu.

Hier ergeben sich ja ganz andere "Crop-Faktoren" und damit unterschiedliche Zerstreuungskreise.

Der Norm-Rechner geht immer von Betrachtungsabstand = Bilddiagonale aus afaik.
Man kann sich meist auch Tabellen ausdrucken bei den Rechnern, die man dann mitnehmen kann.
Gruß Roland...
Arjay
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Re: Tiefenschärfenskala auf Objektiven

Beitrag von Arjay »

alexis_sorbas hat geschrieben:p.s.2.: Für MaxOS X gibt es das auch als "Widget"... kostenlos
Windows- und PalmOS-User sollten hier mal nachsehen ...

Wenn man über eine Tiefenschärfe-Automatik (besser Halbautomatik, weil der User die gewünschten Objekte an den Grenzen des Schärfebereichs noch immer selbst wählen muss) spekulieren will, sollte man zunächst mal herausbekommen, ob die Datenschnittstelle zwischen Objektiv und Kamera einen solchen Betrieb überhaupt ermöglicht: Die Datenauflösung bei der Übertragung der eingestellten Entfernung spielt eine entscheidende Rolle dafür, ob hier überhaupt eine sinnvolle Berechnung der hyperfokalen Entfernung möglich ist. Ist diese Auflösung zu gering, so kann man nur eine stark begrenzte Zahl unterschiedlicher Fokusstellungen übermitteln, und diese Abstufung könnte für eine sinnvolle Errechnung und Rück-Übertragung bzw automatisierte Einstellung dieser Entfernung unzureichend sein.

Also, weiß jemand von Euch, mit wie vielen Bits Datenbreite die Entfernung vom Objektiv an die Kamera übertragen wird?

Ein weiteres Problem wäre, dass die Messung der Fokusstellung am Objektiv nicht kalibriert ist - und auch das kann zusätzliche Unsicherheiten im Gesamtsystem bedeuten.
Gruß Timo.

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Beitrag von alexis_sorbas »

zappa4ever hat geschrieben:...Zudem kommt noch das Problem mit den vergrößerten Ansichten mit Nase auf dem Bildschirm - Problem dazu.

Hier ergeben sich ja ganz andere "Crop-Faktoren" und damit unterschiedliche Zerstreuungskreise.
...
Das stimmt, und auch die auf die Optiken gedruckten Skalen waren nicht wirklich präzise. Aber die "alte Hasselblad-Regel": "Hyperfocaldistanz einstellen und dann eine Blende weiter abblenden" geht z.B. beim 40mm und resultierender f16/f22 mit dem P45 bereits deutlich in die Beugungsunschärfe... bei Film ist das völlig "wurscht"... da gibt es keinerlei Beugungsunschärfen auch nicht bei f22.

Und bei APS- und "KB" Sensoren ist das noch viel kritischer... da müßten die Hersteller wirklich was unternehmen...

mfg

Alexis
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Beitrag von Andreas H »

alexis_sorbas hat geschrieben:Aber die "alte Hasselblad-Regel": "Hyperfocaldistanz einstellen und dann eine Blende weiter abblenden" geht z.B. beim 40mm und resultierender f16/f22 mit dem P45 bereits deutlich in die Beugungsunschärfe... bei Film ist das völlig "wurscht"... da gibt es keinerlei Beugungsunschärfen auch nicht bei f22.
Das verwirrt mich, ich hatte die Beugungsunschärfe immer für eine physikalische Einschränkung des Objektivs gehalten. Kannst du erklären warum es zwischen digital und analog einen Unterschied gibt?

Grüße
Andreas
alexis_sorbas
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Beitrag von alexis_sorbas »

Andreas H hat geschrieben:..Das verwirrt mich, ich hatte die Beugungsunschärfe immer für eine physikalische Einschränkung des Objektivs gehalten. Kannst du erklären warum es zwischen digital und analog einen Unterschied gibt?
...
Da habe ich mich nicht präzise genug ausgedrückt...
Das Maß der Beugungsunschärfe hängt von der TATSÄCHLICHEN Größe (dem Durchmesser der Öffnung in mm) ab.

Und z.B. bei einem 40mm Distagon für das Format 6x6cm ist diese Öffnung bei f22 tatsächlich deutlich größer als bei einem 15mm WW an einer DX-Kamera, ebenfalls bei f22. In Kombination mit einem so dicht integrierten Sensor wie dem der D2X führt das schon bei f16 zu Beugungsunschärfen. Z.B. mit dem Sigma 10-20mm wird die Abbildungsleistung ab f16 aufgrund von Beugungseffekten wieder schlechten (im Vergleich zu f8/f11).

Bei "analog" ist das Format größer, damit auch die Brennweite für einen vergleichbaren Bildwinkel und damit ist auch die tatsächliche Bendenöffung größer und dementsprechend die "Anfälligkeit" für Beugungseffekte geringer.

Bei "digital" sind durchgängig die Sensoren kleiner als die "analogen" Formate (KB-Vollformat Canons mal ausgenommen). Dadurch brauchst Du für einen vergleichbaren Bildwinkel eine kürzere Brennweite, damit bekommst Du "automatisch" eine kleinere Öffnung. In Kombination mit dem Auflösungsverlust durch das Bayer-Pattern und ggf. dem Low-Pass-Filter führt das schnell zu deutlichem Auflösungsverlust.

Zumindest an der D2X mit dem 10-20mm kann ich das auch nachvollziehen / bzw. habe ich es selbst erlebt. Das "zusätzliche" Abblenden auf f16 statt f11 bzw. f8 führt zwar zu mehr Tiefenschärfe, gleichzeitig wird aber alles insgesamt "unschärfer".

So empfehlen die Phase-One Leute, das CF 50mm in Verbindung mit dem 39MP Back P45 nicht weiter als bis f11 abzublenden. Dummerweise erreicht dieses Objektiv seine optimale Leistung (als analoge Rechnung) aber erst bei f16...

Also genaugenommen ist digital aufgrund der kleineren Sensorflächen und der erforderlichen kürzeren Brennweiten "anfälliger" für Beugungeffekte...

mfg

Alexis

p.s.:
http://www.striewisch-fotodesign.de/leh ... ug_uns.htm
Zuletzt geändert von alexis_sorbas am Mi 21. Feb 2007, 20:43, insgesamt 3-mal geändert.
mfg

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Re: Tiefenschärfenskala auf Objektiven

Beitrag von alexis_sorbas »

Arjay hat geschrieben:...Also, weiß jemand von Euch, mit wie vielen Bits Datenbreite die Entfernung vom Objektiv an die Kamera übertragen wird?
...Ein weiteres Problem wäre, dass die Messung der Fokusstellung am Objektiv nicht kalibriert ist - und auch das kann zusätzliche Unsicherheiten im Gesamtsystem bedeuten.
Keine Ahnung, aber es ist sicher nicht präzise genug.
Und bei den Optiken wird es ebenfalls nicht genau genug sein....
... da kann man gleich wieder über einen neuen Objektivanschluß spekulieren...

mfg

Alexis
Zuletzt geändert von alexis_sorbas am Mi 21. Feb 2007, 20:44, insgesamt 1-mal geändert.
mfg

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