Hallo alle,
ich will endlich das Thema Monitor-Kalibrierung angehen. Muss keine Profiansprüche erfüllen, aber ich hätte gerne einen brauchbaren Anhaltspunkt für die Einstellung des Monitors.
Welches der aktuellen Geräte würdet Ihr empfehlen? Spyder? Huey? Ein anderes?
-- Martin
Kalibrierungs-Empfehlung
Moderator: pilfi
Oliver Mews hatte mal in einem Thread der Fotocommunity den Unterschied zum Spyder2 von Colorvision erklärt - evtl. hilft das ja mal hier jemandem weiter.
Zitat:
Der Huey misst mit drei Sensoren lediglich die Volltonfarben (Rot, Grün, Blau) des Monitors und zieht diese Messergebnisse zur Profilerstellung heran. Weiter wird die Helligkeit (welche sich auch auf eine Kalibrierung verstellend auswirkt) ständig "angepasst", was für einen fotografischen Workflow absoluter Unsinn ist.
Begründung: Ein Monitor wird in seinem dynamischen Umfang kalibriert, d. h. von seinem dunkelsten Schwarz bis zu seinem hellsten Weiß. Dazwischen spielen sich die Farbabstände des Grauverlaufs ab. Erhöht man jetzt die Helligkeit, so werden dunklere Farben zwar in Luminanz angehoben, jedoch können die hellsten Luminanzen nicht gleichfalls hochgeregelt werden, da der Monitor dort eben schon an seiner Grenze ist.
Grundlage: Ein Monitor erzeugt die Farben etc. absolut eigenständig. Umgebungslicht ist aus diesem Grund zu vermeiden. Ebenso hat das menschliche Auge einen eigenen "Weißabgleich", der beeinflusst durch das Umgebungslicht (welches morgens anders ist als mittags und abends) ebenfalls die Farben auf dem Bildschirm zu ändern scheint, was aber nicht der Fall ist. Umgebungslicht, bzw. nicht neutrale Farben, haben im Bereich des farbkritischen Arbeitsplatzes nichts zu suchen.
Was soll eine Kalibrierung machen?
Ein Kalibrierung soll die Farbabstände über den Gammaverlauf (der Anstieg der Mitteltöne, also von Schwarz bis ins 100%ige Rot/Grün/Blau) dem entsprechenden Wert korrigieren. Ein unkalibrierter Monitor hat einen sehr schlangenlinienförmig ansteigenden Gammaverlauf
(siehe hier: http://www.fotocommunity.de/info/Bild:K ... briert.jpg ), der in einer Farbtiefe von z. B. 8bit also an 255 Schritten völlig unterschiedlich korrigiert werden muss. D. h. Blau wird im dunklen Bereich anders korrigiert wie z. B. im mittleren und im hellen Bereich. Wie soll das ein Gerät schaffen, welches aber nur die Volltonfarbe misst? Antwort: Gar nicht!
Der Spyder2express (ColorVision) dagegen misst mit sieben Sensoren und Farbfiltern viele Punkte aus einem kompletten Farbkanal und korrigiert den Verlauf auf einen einheitlichen Anstieg, angepasst auf den Gamma des Standards für sRGB/AdobeRGB-Workflows, also den Wert 2.2. Nur eine derartige Kalibrierung garantiert einen neutralen Grauverlauf und objektiv korrigierte Schwarztöne.
Ich hoffe, dass ich hier nicht zu sehr in die Tiefe gegangen bin. Anders wusste ich den Unterschied zwischen Kalibrierung und RGB-Wert-Einstellung, die jeder auch selbst am Monitor vornehmen kann, nicht zu erklären.
Gruß
Oliver Mews
Gruß Thomas
Zitat:
Der Huey misst mit drei Sensoren lediglich die Volltonfarben (Rot, Grün, Blau) des Monitors und zieht diese Messergebnisse zur Profilerstellung heran. Weiter wird die Helligkeit (welche sich auch auf eine Kalibrierung verstellend auswirkt) ständig "angepasst", was für einen fotografischen Workflow absoluter Unsinn ist.
Begründung: Ein Monitor wird in seinem dynamischen Umfang kalibriert, d. h. von seinem dunkelsten Schwarz bis zu seinem hellsten Weiß. Dazwischen spielen sich die Farbabstände des Grauverlaufs ab. Erhöht man jetzt die Helligkeit, so werden dunklere Farben zwar in Luminanz angehoben, jedoch können die hellsten Luminanzen nicht gleichfalls hochgeregelt werden, da der Monitor dort eben schon an seiner Grenze ist.
Grundlage: Ein Monitor erzeugt die Farben etc. absolut eigenständig. Umgebungslicht ist aus diesem Grund zu vermeiden. Ebenso hat das menschliche Auge einen eigenen "Weißabgleich", der beeinflusst durch das Umgebungslicht (welches morgens anders ist als mittags und abends) ebenfalls die Farben auf dem Bildschirm zu ändern scheint, was aber nicht der Fall ist. Umgebungslicht, bzw. nicht neutrale Farben, haben im Bereich des farbkritischen Arbeitsplatzes nichts zu suchen.
Was soll eine Kalibrierung machen?
Ein Kalibrierung soll die Farbabstände über den Gammaverlauf (der Anstieg der Mitteltöne, also von Schwarz bis ins 100%ige Rot/Grün/Blau) dem entsprechenden Wert korrigieren. Ein unkalibrierter Monitor hat einen sehr schlangenlinienförmig ansteigenden Gammaverlauf
(siehe hier: http://www.fotocommunity.de/info/Bild:K ... briert.jpg ), der in einer Farbtiefe von z. B. 8bit also an 255 Schritten völlig unterschiedlich korrigiert werden muss. D. h. Blau wird im dunklen Bereich anders korrigiert wie z. B. im mittleren und im hellen Bereich. Wie soll das ein Gerät schaffen, welches aber nur die Volltonfarbe misst? Antwort: Gar nicht!
Der Spyder2express (ColorVision) dagegen misst mit sieben Sensoren und Farbfiltern viele Punkte aus einem kompletten Farbkanal und korrigiert den Verlauf auf einen einheitlichen Anstieg, angepasst auf den Gamma des Standards für sRGB/AdobeRGB-Workflows, also den Wert 2.2. Nur eine derartige Kalibrierung garantiert einen neutralen Grauverlauf und objektiv korrigierte Schwarztöne.
Ich hoffe, dass ich hier nicht zu sehr in die Tiefe gegangen bin. Anders wusste ich den Unterschied zwischen Kalibrierung und RGB-Wert-Einstellung, die jeder auch selbst am Monitor vornehmen kann, nicht zu erklären.
Gruß
Oliver Mews
Gruß Thomas
Ein paar Fotos findet man in meinem Weblog
Also mir reichte immer der Spyder 2 Express.
Seit meinem neuen Mac benötige ich diesen nicht mehr. Mein Monitor war von Werk aus optimal eingestellt, da konnte meine kleine Spinne nix mehr reissen.
Bei meinen Eizo-PC-Monitoren hat er allerdings verdammt gute Arbeit geleistet.
Den Spyder 2 Express kann ich also auch wärmstens empfehlen.
Seit meinem neuen Mac benötige ich diesen nicht mehr. Mein Monitor war von Werk aus optimal eingestellt, da konnte meine kleine Spinne nix mehr reissen.

Den Spyder 2 Express kann ich also auch wärmstens empfehlen.

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Da hast Du aber Glück gehabt... mein neues MacBook Pro lag "werksmäßig" ganz schön daneben... und zwar völlig... nicht nur für meine Ansprüche...David hat geschrieben:...Seit meinem neuen Mac benötige ich diesen nicht mehr. Mein Monitor war von Werk aus optimal eingestellt, da konnte meine kleine Spinne nix mehr reissen....
mfg
Alexis
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Hallo alle,
nun ist mein Spyderchen da und ich bin nach den ersten Versuchen ein wenig verwirrt. Vielleicht ist es Gewöhnungssache, vielleicht mache ich auch was falsch, jedenfalls scheint mir die Auswirkung nicht unzweideutig positiv zu sein.
1. In der Anleitung steht:
Ich habe es mal mit leichtem Abschirmen versucht, was aber keine große Auswirkung hatte. Wie macht Ihr das?
2. Vor dem Start der Kalibrierung gibt er mir ein paar Daten zum Monitor aus, die aber offensichtlich sehr unspezifisch sind (Plug&Play Monitor, 6500 Kelvin, Gamma 2,2). Ich nehme an, das gehört zu den Einschränkungen der Express-Version? Heisst das, ich soll meinen Monitor auf 6500 Kelvin einstellen? Eine Gammaeinstellung hat der gar nicht ...
-- Martin
nun ist mein Spyderchen da und ich bin nach den ersten Versuchen ein wenig verwirrt. Vielleicht ist es Gewöhnungssache, vielleicht mache ich auch was falsch, jedenfalls scheint mir die Auswirkung nicht unzweideutig positiv zu sein.
1. In der Anleitung steht:
Soweit klar. Der nächste Satz lautet dann aber:Damit Sie den Monitor exakt kalibrieren können, sollte keine Lichtquelle direkt auf den Bildschirm gerichtet sein. Schalten Sie alle Lampen aus und schließen Sie die Rollläden, um so viel Umgebungslicht wie möglich zu eliminieren. Ist eine Deckenbeleuchtung vorhanden, sollten Sie den Bildschirm abschirmen.
Also was jetzt: Beleuchtung an oder aus?Für farbgenaues Arbeiten ist Raumbeleuchtung erfolderlich. Sie sollten unter denselben Raumbeleuchtungsbedingungen kalibrieren, unter denen Sie normalerweise arbeiten.

2. Vor dem Start der Kalibrierung gibt er mir ein paar Daten zum Monitor aus, die aber offensichtlich sehr unspezifisch sind (Plug&Play Monitor, 6500 Kelvin, Gamma 2,2). Ich nehme an, das gehört zu den Einschränkungen der Express-Version? Heisst das, ich soll meinen Monitor auf 6500 Kelvin einstellen? Eine Gammaeinstellung hat der gar nicht ...
-- Martin
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Klaer mich mal einer auf: Der Express kann ja nur Gamma 2.2 und 6500 K,David hat geschrieben:Also mir reichte immer der Spyder 2 Express.
...
Seit meinem neuen Mac benötige ich diesen nicht mehr.
(weshalb ich mir zur Sicherheit die Suite gekauft habe).
Beim Mac lese ich immer was von Gamma 1.8. Demnach kann der Express
doch gar nicht sinnvoll mit Mac genutzt werden, oder ist die Mac Version
anders?
und das bleibt jetzt bis ans Ende aller Tage so?Mein Monitor war von Werk aus optimal eingestellt, da konnte meine kleine Spinne nix mehr reissen.
- Juergen -
And God said , "Let there be light!". And he devided the light into eleven zones.
Fuer Bild- und Persoenlichkeitsrechte von mir gezeigter Fotos bin ausschliesslich ich selber verantwortlich zu machen!
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