Standardzoom durch Festbrennweite ersetzen?

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Moderator: donholg

robb
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Standardzoom durch Festbrennweite ersetzen?

Beitrag von robb »

nabend,

ich lese gerade john hedgecoes neue große fotoschule.
bin begeistert. macht richtig spaß, obwohl ich erst auf seite 50 bin.
hedgecoe schwärmt ja förmlich von 50mm festbrennweiten und ich kann es nachvollziehen, wegen der lichtstärken, die ich derzeitig an meinem kitobjektiv vermisse. sollte ich mir vllt günstig eine gebrauchte festbrennweite zulegen und damit meinen 18-55 standardzoom größtenteils ersetzen?

ich hoffe mit diesem fred an erfahrungsberichte von euch zukommen :)
vielleicht hatten ja viele schon dieselben gedanken und haben es dann (doch nicht) gemacht.

also ein lichtstakres objektiv würde mich echt reizen.

tele und weitwinkel, werde ich dann später abdecken.

also jungs, wie sinnvoll wäre so etwas, gerade weil meine d70s ne crop-cam ist. sind 50mm vllt schon zuviel?

freue mich über jede antwort!

grüße

robb
cweg
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Beitrag von cweg »

a) Pflichtkauf
b) Suchfunktion--> 50mm 1,8 und Du kannst Dich dumm und dusselig über das Objektiv lesen, welches mindestens die Hälfte der Nikonpointler nutzen, egal ob an einer D50/D70/D200/D2H/D2X

:idea:
Gruß

Christoph
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robb
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Beitrag von robb »

also liegt das buch wohl nicht falsch ;)
wie groß ist denn der preisunterschied zwischen dem 1.8 und dem 1.4? finde gerade keine angebote zum 1.4, deswegen die frage.

muss es eigentlich das 1.x D sein?
cweg
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Beitrag von cweg »

cweg hat geschrieben: ..... Suchfunktion--> 50mm 1,8 und Du kannst Dich dumm und dusselig über das Objektiv lesen, welches mindestens die Hälfte der Nikonpointler nutzen, egal ob an einer D50/D70/D200/D2H/D2X

:idea:
Nimms mir nicht übel, aber es ist schon alles zu dem Objektiv gesagt worden, inkl 1,8 oder 1,4 ;Preise usw.

Der Tipp mit der Suchfunktion war ernst gemeint und es werden keine Fragen offen bleiben und anschließend wirst Du Dir ein Objektiv kaufen.
Gruß

Christoph
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alexk
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Beitrag von alexk »

Hallo robb,

>Standardzoom durch Festbrennweite ersetzen?
JA!!

Ok mal etwas weniger polemisch: Meiner Meinung nach eignen sich Festbrennweiten hervorragend um zu lernen. Wenn man als Anfänger ein Zoom benutzt, fehlt einem das Gefühl für die richtige Brennweite. Die richtige Brennweite ergibt sich halt nicht aus dem gerade zufällig existierenden Abstand zum Objekt. Der Abstand ist es, der sich aus der gewählten Brenweite ergeben sollte.

Ich habe 1997 mit einem F50 Kit, welches ein 35-80 und ein 80-200 enthielt, angefangen. Noch zur analogen Zeit habe ich mir das 1.8/50 gekauft, weil ich mehr Qualität wollte. Über Brennweiten habe ich mir damals noch nicht so viele Gedanken gemacht.

Nach einem einjährigen Abstrecher in die digitale Prosumerklasse mit einer Minolta A2 (28-200) bin ich wieder zu Nikon zurückgekeht.

Als ich mir die D70s kaufte, habe ich das Kitobjetiv (18-70) gleich beim Händler aus dem Karton nehmen lassen und mir das Tokina 12-24 dazugekauft.

Zu dieser Zeit habe ich dann auch mal ein Buch mit dem Thema Fotografie gelesen und mich dazu naürlich auch im Internet informiert. Gerade Fragen der Perspektive haben mich interessiert. Es ist ja so, dass der Abstand zum Objekt die Perspektive bestimmt. Die Größe des Objektes bestimmt dann die Brennweite, um den gewünschten Abstand einnehmen zu können.

Wenn man dann in der Literatur liest, dass Brennweiten um 85 mm als optimale Kopf bis Schulterbereich Portraitbrennweiten angesehen werden, hat das seinen Grund in der günstigen Perskeptive. Umgerechnet auf 1,5er crop ist man dann natürlich ca. beim 50er.

Abgesehen von diesem Lerneffekt sind Festbrennweiten lichtstark, optisch und von der Verarbeitung her besser als Zooms der gleichen Preisklasse und in Schnappschusssituationen unpraktisch.

Für den fotointeressierten Anfänger würde ich Festbrennweiten empfehlen. Gerade am Anfang hat man nicht das Geld oder will es nicht für teure Profizooms ausgeben. Da sehe ich Festbrennweiten schon aus finanziellen Gründen als echte Alternative.

Gerade das 50er als Standard-Festbrennweite ist vom Preis-/Leistungsverhältniss unschlagbar. Damit hat man eine super günstige Portrait Brennweite mit großer Lichtstärke. Für die allg. Availible Light Schnappschussfotografie ist das 50er allerdings an einer DSLR wirklich etwas lang. Jetzt, da ich das 85er und das 35er habe nutze ich das 50er eher weniger.

Für den Anfang ist das 1.8/50er eigentlich Pflicht. Das 2/35 ist eigentlich das klassiche 50er, aber auch teurer und nicht so das richtige Portrait Objektiv. Das klassiche 50er geht ja bekantlicherweise für alles, hebt aber auch keinen Einsatzbereich besonders hervor. Das 2/35er ist schon Schnappschuss/immer drauf geeigneter als das 50er. Aber im Grunde bräuchte man ein 24er. Nur leider ist das 2.8/24 nicht wirklich gut und da 2/24 nur ein MF und auch nicht ganz billig. Ich behaupte mal, dass Nikon unter 35 mm keine AF Brennweite hat, die optisch gut ist (außer dem 1.4/28 = unbezahlbar = sinnlose Brennweite).

>gebrauchte festbrennweite zulegen und damit meinen 18-55 standardzoom größtenteils ersetzen?

Um diesen Satz nocheinmal von dir aufzugreifen. Größtenteils ersetzen wird nicht möglich sein. Weitwinkel brauchst du sicherlich und da sieht es festbrennweitenmäßig eher schlecht aus. Aber als Ergänzung ist es ein echter Gewinn.

Ich möchte auch besonders die Lichtstärke nicht mehr missen. Viele Fotos gewinnen durch eine geringe Schärfentiefe. Dabei muss man bedenken, dass man bei einer DSLR für die gleiche Schärfentiefe eine ganze Blende weiter öffnen muss. Ein 2/35er ist dann eigentlich ein 2.8/50er. Für ein 1.8/50er bräuchte man also ein 1.2/35er *buhhh*. Aber gegen ein 3.5-5.6/18-55 ist ein 1.8/50 natürlich ganz was anderes.

Am Ende bin ich natürlich für Festbrennweiten. Die Frage nach der richtigen für den Anfang musst du dir selbst beantworten. Ich weiß ja nicht, was du fotografierst. Dein gesammtest Zoom kannst du natürlich nicht durch eine einzige Festbrennweite ersetzen, außer du fotografierst nur noch entsprechende Sachen. Wenn es hauptsächlich ums Geld geht, dann ist das 1.8/50 kein Fehler. Das 2/35 ist auf jeden Fall auch zu empfehlen und breiter einsetzbar. Das 1.8/85 ist als kleines Sporttele sehr gut und ein schönes Stück Glas.

VG
Alex
D700, D70s, 4/12-24, 2.8/24-70, 2/35, 1.8/50, 2.8/60, 1.8/85, 2.5/105, SB800, Nodal Ninja, flickr
robb
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Beitrag von robb »

hi alex,

ein traum von einem beitrag!!!! großes dankeschön.

mittlerweile ist glaube ich klar, dass ich es mir nächsten
monat zulegen werde.

portraits habe ich ehrlich gesagt noch nicht geschossen, da ich
bisher eher architektur und natur geschossen habe.
portrait interessiert mich allerdings auch und damit möchte ich
mich dann ganz gerne mit dem 50mm beschäftigen.

wie siehts denn mit der eignung dieser optik bei natur und architekturaufnahmen aus?

grüße
robb
Dirk-H
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Beitrag von Dirk-H »

Es muss auch nicht immer Festbrennweite sein: Ein reines WW oder Tele-Zoom zwingt auch schon mehr zum Nachdenken als ein Universalzoom. Die Kombi 4 / 12-24 plus 1.8 / 50 gefällt mir z.B. sehr gut.
weinlamm
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Beitrag von weinlamm »

Nicht ersetzen, sondern ergänzen! Dann macht fotografieren auch Spass! Bei reinen Festbrennweiten musst du schon sehr genau wissen, was du machst; daher ist es vernünftig dein Zoom ( auch wenn das 18-55 nicht so der Brüller ist ) zu behalten und dir zusätzlich ne Festbrennweite zum Austesten - auch deiner Fähigkeiten - zuzulegen.
Nie glücklich ist, wer ewig dem nachjagt, was er nicht hat; und was er hat, vergißt.
Das gilt auch für Fotokram...
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Beitrag von Walti »

Das 1,8/50 ist ein breit einsetzbares Objektiv und kann eine vorhandene Ausrüstung sehr gut ergänzen. Mit einer Nahlinse drauf kann man nahe ran, abgeblendet auf 2,8 liefert es gute Ergebnisse, usw. Nur sollte es die D-Version sein, weil sie schneller fokussiert als das non-D. Der Preisunterschied zwischen 1,8 und 1,4 ist, je nach Zustand, erheblich; will sagen, du kriegst alte non-D's je nach Zustand zwischen 60,- und 80,-, bessere um die 100;-; neue 1,8erD um 125,-; neue 1,4er kosten minimal 290,-; gebrauchte immer mehr als 240,-. Alles klar? ;)
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Marc Olivetti
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Beitrag von Marc Olivetti »

Ich verabschiede mich nach und nach von meinen Zooms. Als Immerdrauf behalte ich nur das 18-200er (meins ist ok). Den Festbrennweitenpark ergänze ich Zug um Zug und stecke dann je nach Fotoaufgabe selektiv Linsen mit in die Fototasche. (Im Extremfall muss ich eben meinen Objektivkoffer mitnehmen :) ).

Grund: Ich hatte auf Reisen mit ungeduldigen Nichtfotografen (das sind aber zum Glück ;) noch immer die meisten Menschen) das ewige Objektivwechseln satt. Außerdem ist mein Sensor seitdem sauber. Und für Spezialaufgaben (Porträt, Makro, Party, Tiere) hat man mit der FB fast immer die bessere Qualität bei der Hand. (Ok. Ich weiß, dass es HQ-Zooms gibt, aber dafür reichts eben noch nicht.)

Nach oben und unten werde ich mich aber noch verbessern müssen. *schnäppchensuch*
Gruß
Olli
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