Ich habe selbst zurzeit insg. 200 GB an Fotodaten. Ich habe eine 250 GB Festplatte in meinem Rechner eingebaut, auf der alle diese Daten sind. Als Backup habe ich eine weitere 250 GB Festplatte in einem externen Gehäuse. Diese externe Festplatte ist nur an meinem Rechner angeschlossen, wenn ich gerade ein Backup mache. Diese Festplatte liegt ansonsten in meiner Wohnung zumindest in einem anderen Raum.
Das Backup führe ich mit dem Total Commaner (Windows) durch. Das ist ein Clone vom guten alten Northon Commander. Dieses Programm kann zwei Verzeichnisse synchronisieren. Bei der Synchronisierung werden die Daten auf meiner internen Festplatte als aktuell angenommen. Ich kopiere also alle Änderungen 1:1 auf die externe Festplatte. Beim Verlgeichen zeigt mir der Total Commander die Änderungen an, die durchgeführt werden. Ich habe also die volle Kontrolle über das Backup. Ich kann mir sicher sein, dass Nichts gemacht wird, was ich nicht will. Es werden ganz normale Datenen hin und her kopiert. Gleichzeitig kann ich aber alle Daten in einem Rutsch sichern. Das ist meiner Meinung nach ein Vorteil gegenüber DVDs. Bei DVDs muss ich mir ein System einfallen lassen, wie ich diese organisiere. Wenn ich etwas an älteren Daten ändere, muss ich die passende DVD finden, auf die ich die geänderten Daten sichern muss.
Mit ein bis zwei externen Festplatten wird man sicher immer hinkommen. Die Festplatten werden ja auch immer größer. Ich würde mir immer neue Festplatten kaufen, die min. doppelt so groß sind wie die Alte. Wenn man dann seine Daten umkopiert, kommt man sicher immer mit wenigen Festplatten hin.
Wenn man die Sicherheit noch erhöhen will, kann man zwei externe Festplatten je einer internen Festplatte als Backup nehmen. Man hat dann alle Daten in dreifacher Ausfertigung. Der Hauptvorteil liegt für mich darin, dass man zu keiner Zeit all seine Datenträger gemeinsam an einem Rechner hat. Wenn ich die Synchronisation auf meine externe Festplatte vornehme, habe ich all meine Datenträger am gleichen System. Ein Virus könnte Alles killen. Viel schlimmer ein menschlicher Fehler meinerseits könnte Alles über den Jordan schicken. Die dritte Festplatte (zweite Externe) könnte zu dieser Zeit "off side" also außerhalb der Wohnung lagern. Diese dritte Festplatte würde ich dann selterner aktualisieren. Ich finde es gar nicht so paranoid solch eine weitere Sicherung zu haben. DVDs haben natürlich den Vorteil, dass die meisten von ihnen nicht gleichzeitig schreibbar an einem Rechner hängen. Bei dem System aus einer internen und einer externen Festplatte ist das aber zur Zeit der Aktualisierung (Sicherung) so. Das sollte man sich vor Augen halten.
Noch einige Worte zu RAIDs. Ich kann da aus eigener Erfahrung sprechen. Ich hatte ca. 5 Jahre verschiedene RAID Systeme für die Datenhaltung verschiedener Daten (nicht unbedingt Fotos). Ich hatte in meinem Linux Server ein RAID 1 für das System und ein RAID 5 aus 6 je 100 GB Platten für Daten. Ich habe diesen Sommer dieses RAID aufgelöst. Ein RAID schützt _NUR_ vor dem Ausfall einer Festplatte. Das funktioniert auch. In meinen Händen sind ings. ca. 4 - 5 Festplatten gestorben. Ich habe nie Daten verlohren. Allerdings schützt ein RAID vor keinem anderen Risiko! Menschliche Fehler sind doch sehr häufig. Wenn ich meine Fotos nur auf einem RAID hätte, könnte ich problemlos etwas löschen. Die betreffenden Fotos wären dann weg. Kein Backup, was mich daran erinnert (bei der Synchronisation), das da mal etwas war. Ein Virus könnte alles leerfegen. Das Dateisystem kann gerade auf so großen Datenträgern flöten gehen. Ich kann beim Ausfall einer Festplatte und beim Einbauen der Neuen einen Fehler machen. Ich hatte mein RAID 5 zweimal in der "Schwebe". Jeweils war eine Festplatte ausgefallen. Alle Daten waren noch vorhanden, aber nicht mehr gegen den Ausfall einer weiteren Festplatte geschützt. Ich weiß, dass man sogenannte Spare Disks nomminieren kann. Aber als Privatnutzer parkt man nicht einfach mal so eine ganze Platte für den Ernstfall. Ich musste dann in das "schwebende" RAID 5 eine neue Festplatte einbauen. Das ging alles gut. Aber ich hatte zu dieser Zeit kein _echtes Backup_. Wenn ich bei dem Wiederbeleben des RAIDs einen Fehler gemacht hätte, wäre alles weg gewesen. Ich fühle mich heute abesser, wenn ich eine externe Festplatte im Schrank liegen habe, an der ich unter diesen Umständen keinen Fehler machen kann.
Nocheinmal zusammengefasst: Gegen ein RAID ist im professionellen Umfeld nichts auszusetzen, wo es um Verfügbarkeit geht. Wenn man ein RAID als NAS oder ähnlich benutzt, hat man einen gegen Hardwaredefekte sicheren Datenträger, der hoch verfügabr ist. D.h ich habe eine Box mit einem RAID 5 mit Spare Disk. Wenn eine Platte ausfällt macht das gar nix. Alles ist so sicher wie vorher. Ich baue eine neue Platte ein und das System reorganisiert sich so, wie es vor dem Ausfall war. Das sichert eine hohe Verfügbarkeit. Ich kann zu jeder Zeit problemlos auf meine Daten zugreifen. Nur für den privaten Anwender ist die ganze Sache zu teuer. Zu dem nicht ganz günstigen System kommt noch ein ECHTES BACKUP. Ein RAID ist halt kein Backup. Ein RAID halt alle Daten online, schützt lediglich vor dem Hardwareausfall einer oder mehrerer Festplatten. Es schützt NICHT vor Softwarefehlern oder menschlichen Fehlern.
Zusammenfassung:
- RAID ist kein Backup
- RAID ist ein hochverfügbares Onlinesystem hoher Kapazität
- ein Backup darf nicht "online" sein (ein Backup darf nie zeitgleich mit den Produktivdaten an einem Sytem hängen)
- das ideale Backup ist "off side" also an einem anderen Ort und "read-only" also nicht veränderbar
- das konstengünstigste und praktischste sind heutzutage externe Festplatten
- ein dreistufiges System (online, aktuelles-backup, offside-backup) aus Festplatten ist meiner Meinung nach am sichersten (und noch kostengünsig)
Das beste Backup sind immer noch 30x45 Ausbelichtungen gerahmt an der Wand

Da kann man sich sicher sein, dass das Bild gut genug war und nur ein Brand kann diesen Datensatz komplett vernichten
VG
Alex