Ergänzung zu 1. Bei wenig (Tages-)Licht, Available Light: VR gegen Lichtstärke, praktische Nutzbarkeit
Da die erste Bildreihe ja ISO 400 erforderte und zudem kein so aussagekräftiges Bildmaterial erbrachte habe ich also den Aufnahmetisch zusammengesetzt und ein paar Dinge drauf drapiert.
Die Fokusebene liegt auf dem Zollstockrahmen und dem Stopschild in Bildmitte, die beiden Kartons liegen ca. 1cm dahinter, sollten eigentlich also auch noch dazugehören
Die Ausschnitte sind jeweils das Stopschild in Bildmitte und das Zollstockkreuz links oben.
Da der notwendige Aufnahmeabstand für 200mm mit dem Sigma nicht mehr realisierbar war, hat das 200mm Bild einen Ausschnitt.
Auffällig war, daß auch bei größeren Aufnahmeabständen im Bereich 3-4m das Nikon durchweg einen größeren Bildausschnitt lieferte als das Sigma. Es scheint also wirklich nur bei unendlich-Fokussierung den nominellen Wert zu liefern.
Das Sigma erstaunte wiederum bei 200mm und Offenblende durch einen extrem schlechten Kontrast, der durch Abblenden stufenweise zunimmt und erst bei f/8 visuell mit dem Nikon gleich zieht. Das Bild bei Offenblende (
http://www.pbase.com/sm727713/image/65295426) ist schlichtweg eine Katastrophe, die vielleicht nur durch einen Irrtum der Matrixbelichtungsmessung zu erklären wäre. Da aber die weißlichen Plastikteile auch weißlich dargestellt werden, dürfte das eigentlich kein Belichtungsirrtum sein.
Bilder hierzu:
http://www.pbase.com/sm727713/18200vr__ ... p&page=all
70mm:
135mm:
200mm:
Auch hier gilt, daß die Bilder des Sigma in den Ecken durchweg schärfer sind und bei wohlwollender Betrachtung eine allgemein sichtbar bessere Bildqualität erzielt wird. Die Bilder des Nikon sind jedoch nicht so viel schlechter, daß man dem einzelnen Foto ansehen kann, mit welcher Optik es gemacht wurde. Es ist kein 18-200VR Foto dabei, wo man sagen kann, daß es nix geworden ist und das ein besseres Objektiv bessere Ergebnisse erzielt hätte!
Das Sigma hat jedenfalls eine deutlich sichtbare Offenblendschwäche bei 200mm, die auch gegen das Nikon, daß ja ebenfalls bei 200mm keinen dollen Ruf hat, auffällt. Selbst 2x abgeblendet ist es gegen die f/5,6-Offenblende des Nikon nicht signifikant besser, bei f/8 sind beide gleich und bei f/11 hat für meinen Geschmack das Nikon die Nase vorne.
Bei allen Brennweiten und Blenden hat das Nikon eine höhere farbsättigung als das Sigma erzielt. Der Eingangs erwähnte Trend des Nikon zur Unterbelichtung um 3/4 Blenden war hier nicht mehr nachvollzeihbar. Wie gewohnt fokussierte das Nikon schnell, treffsicher und präzise. Das Sigma hatte diesmal allerdings auch keinerlei Schwierigkeiten und zog gefühlsmäßig mit dem Nikon absolut gleich.
Wiederum bleibt also auch hier das Fazit zu ziehen, daß sich das 18-200VR erstaunlich gut schlägt und ich mir vom Sigma deutlich mehr erwartet hätte. Ob nun das Nikon viel besser oder das Sigma viel schlechter als der Ruf ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Der Unterschied ist (leider?) nicht allzu groß. Als Vorteile des Sigmas bleiben also die Lichtstärke (besseres Freistellen) und das bessere Bokeh übrig. Dies kann man den Testbildern zwar nicht ansehen, ich mußte aber feststellen, daß das Bokeh des Nikon absolut unbrauchbar grauenhaft ist.
Die Schwächen des Nikon werden hier eindeutig zu seinem Vorteil: Die geringfügig schlechtere Bildqualität, die bei realen Bildern anscheinend viel weniger schlecht ist, als Testcharts vermuten lassen! Hinzu kommt ein deutlicher Gewichtsunterschied und der Vorteil, leichter auf das Stativ montierbar zu sein. Ich habe festgestellt, daß die D200 mit MB200 und Manfrotto RC2-Platte unter der Stativschelle des 70-200DG nicht im Kopf einrastbar ist, weil der Abstand MB200 -> Stativschelle mit RC2 (der Arretierhebel steht ja nach hinten ab) zu klein ist. Man muß zuerst die Schelle mit RC2 einrasten und dann das Objektiv mit Kamera in die Schelle einsetzen und diese schleißen. Riesen Mist!
