Problem mit dem Nikkor 105 Micro VR

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Moderator: donholg

Hinrich
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Problem mit dem Nikkor 105 Micro VR

Beitrag von Hinrich »

Guten Abend

Heute habe ich versucht ein paar Insekten im Garten zu fotografieren und dann plötzlich ein eigenartiges Verhalten meiner Kamera bemerkt.
Ein Wechsel des Objektivs hat dann gezeigt, dass das Problem am Objektiv (Nikkor 105 mm MICRO VR) liegen muss. Es manifestiert sich wie folgt:

Wenn ich im Modus A (Zeitautomatik) die Blende 2.8 vorwähle, stelle ich zu meinem Erstaunen beim Fokussieren fest, dass die Blende obwohl sie fest vorgewählt ist, hochfährt bis etwa 5.6, um schliesslich wieder zurück auf den vorgewählten Wert zu gelangen. Es fällt mir auch auf, dass beim Fokussieren immer eine komplette Pumpbewegung (hin-her) ausgeführt wird. Beim Anmessen heller Flächen in kurzer Distanz, bleibt die Blende manchmal auf dem Wert 3 stehen, obwohl Blende 2.8 voreingestellt ist.

Kennt jemand dieses Verhalten? Ist das ein Servicefall, oder habe ich etwas mit Einstellen verbrochen?

Herzlichen Dank zum Voraus für Eure Mithilfe.

Rico
Zuletzt geändert von Hinrich am Di 1. Aug 2006, 23:46, insgesamt 1-mal geändert.
Daniel Meierhof
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Beitrag von Daniel Meierhof »

Das ist völlig normal! Ist doch ein Macro mit sehr kurzer Fokussierung. Da wird es bei kürzester Aufnahmedistanz f4,8 und ab 3 Meter Distanz dann endlich f2,8..
Hinrich
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Beitrag von Hinrich »

Daniel Meierhof hat geschrieben:Das ist völlig normal! Ist doch ein Macro mit sehr kurzer Fokussierung. Da wird es bei kürzester Aufnahmedistanz f4,8 und ab 3 Meter Distanz dann endlich f2,8..
Danke für die Antwort. Au weia, da habe ich mich schön blamiert. :oops: Ich hatte gedacht, dass die Blendenvorwahl "zwingend" sei. Kann ich die genaue Erklärung der Einstellvorgangs irgendwo finden. Die Anleitung des Objektivs sagt leider nichts aus zu diesem Punkt.

Rico
Daniel Meierhof
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Beitrag von Daniel Meierhof »

Ich weiß zwar nicht mehr wo ich das her habe aber evtl. hilfts dir:
"Understanding Macro Lens Apertures (Micro-Nikkors)..."

The question about why or how the aperture values on a Micro-Nikkor (or any macro lens for that matter) keeps changing during focusing, especially at high magnifications, keeps cropping up... so I decided to post an explanation to this "confusing" issue to all macro lens owners & would-be owners.
(Actually this is a slightly modified re-post of my answer to a similar query on different Forum)

The answer to this query about the baffling aperture change with the macro lens is actually very simple. What you're seeing in your viewfinder is the effective aperture as opposed to the actual aperture that you set on the lens. In theory, there is a requirement for some compensation the moment you are not focusing at infinity. The amount of compensation required is dependent on the film plane/aperture distance to the focal length. In most normal lenses in normal photography, this amount of compensation is very small is often ignored because of the magnification scales involved... i.e. Effective Aperture = Actual Aperture. However, the moment you delve into photomacrography, all these compensation issues becomes very critical... i.e. Effective Aperture does not equal to Actual Aperture.

The following mathematical formula is the actual definition of Effective Aperture:

where,
A = aperture
M = subject magnification
p = pupil magnification (exit pupil diameter/entrance pupil diameter)


Looking at the mathematical definition for the effective aperture, you can see that the effective aperture is a function of both the subject magnification (M) as well as the pupil magnification (p). To be more precise:-

The subject magnification is set based on the actual reproduction magnification as indicated on the lens... i.e. the 1:M ratio. For a true life-size magnification between the actual subject and the film plane, the reproduction magnification would be 1:1. Half life-size would be 1:2. With me so far...

At whatever magnification setting, each lens will have an associated pupil magnification value. This is the ratio between the exit pupil (the inner most objective diameter or the lens element you see when you look at the back of your lens) and the entrance pupil (the outer most objective diameter or the lens element you see when the lens is mounted on your camera). The value of p is given as:

p=1 - for a normal lens.
p>1 - for a wide-angle lens.
p<1 - for a telephoto lens.

A lot of people tend to approximate p=1. This is fine if you're using say the 60mm micro-nikkor or 55mm micro-nikkor as it is effectively a normal lens, but in the case of the 105mm AF micro-nikkor, it actually falls under the p<1 case.

So, back to our equation...

If you substitute the appropriate numbers into the above equation, you'll find that the effective aperture for the 105mm at life-size 1:1 magnification is approximately equal to 5... i.e. f/A = f/5 (i.e. the f/stop number). If you try this equation out at the various magnification settings, you will find that it will give you the appropriate effective aperture conversion.

Note that most modern Nikon AF body CPUs do all these calculations for you because it knows what Nikkor lens is mounted via the electronic coupling between the lens mount and the lens. MF body and/or MF Micro-Nikkor users will need to know this to work out the appropriate effective aperture for metering purposes.
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Beitrag von weinlamm »

Mach dir nichts draus. Quasi "bescheißen" uns die Makros ja. Sie zeigen 2,8 an, stellen aber tatsächlich auf was anderes ein.

Mein ehemaliges Cosina Makro hat das nicht gemacht. Da wurden mir dann veränderte Daten beim näher an mein Objekt rangehen angezeigt. Ich hatte deshalb damals einen ähnlichen Thread aufgemacht, weil ich geglaubt habe, es sei kaputt.

;)
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Beitrag von mc.manu »

Wieso bescheißen?
Mein Tokina 100er mach das auch, aber wenn ich die Blende (Objektiv in der Hand) mit dem Blendenhebel ganz öffne und dann auf näher fokussiere, fällt beim Durchsehen auf,
wie die Blendenöffnung wirklich immer kleiner zu werden scheint. Eigentlich bescheißen dann doch eher alle anderen Macros, die weiter 2,8 anzeigen
und "relativ unbemerkt" die Belichtungszeit verlängern.
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Beitrag von weinlamm »

mc.manu hat geschrieben:.... Eigentlich bescheißen dann doch eher alle anderen Macros, die weiter 2,8 anzeigen ...
Das meine ich ja. Mein jetziges Sigma Makro "bescheißt" mich ja auch. Auch wenn ich gelernt habe, dass das eigentlich gar nicht so schlimm ist. Aber da war das Cosina "ehrlicher".
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Beitrag von gs »

weinlamm hat geschrieben:
mc.manu hat geschrieben:.... Eigentlich bescheißen dann doch eher alle anderen Macros, die weiter 2,8 anzeigen ...
Das meine ich ja. Mein jetziges Sigma Makro "bescheißt" mich ja auch. Auch wenn ich gelernt habe, dass das eigentlich gar nicht so schlimm ist. Aber da war das Cosina "ehrlicher".
Laut Serviceauskunft völlig normal, da die dazu erforderliche mechanische Entfernungsabtastung fehlt. Ein Schelm, wer in Sachen D-Kompatibilität Böses denkt ...
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Beitrag von vdaiker »

Muss man denn bei den Makros die schwindeln (also 2.8 anzeigen obwohl die Lichtstaerke viel schlechter ist) befuerchten, dass die Belichtungsmessung nicht mehr korrekt funktioniert ?

Ich habe noch ein Uralt Makro (MF) wo ich die Objektivdaten (Lichtstaerke 2.8 und Brennweite 100mm) manuell in die D200 eingegeben habe. Da kann natuerlich nichts nachkorrigiert werden.

Volker
Andreas H
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Beitrag von Andreas H »

vdaiker hat geschrieben:Muss man denn bei den Makros die schwindeln (also 2.8 anzeigen obwohl die Lichtstaerke viel schlechter ist) befuerchten, dass die Belichtungsmessung nicht mehr korrekt funktioniert ?
Natürlich ist die Belichtung korrekt und die Makroobjektive schwindeln nicht.

Diese Diskussion gibt es häufig.

Es ist durchaus korrekt wenn ein Hersteller die F-Blende angibt. Die ist immer gleich und ändert sich nicht mit dem Auszug. Es ist auch durchaus interessant sie ohne Rückrechnerei zu wissen wenn man die förderliche Blende (also die unter Berücksichtigung der Beugungsunschärfe beste Blende) einstellen will.

Genau so löblich ist es wenn ein Hersteller den Verlängerungsfaktor durch die Auszugsverlängerung im Nahbereich mit in die Blende einrechnet. In der Zeit der TTL-Messungen weiß ich nicht so recht wofür es gut sein soll, aber es tut zumindest nicht weh.

Es sind also einfach zwei Sichtweisen: Einmal die F-Blende, einmal F-Blende mit Verlängerungsfaktor.

Da die Kamera durch das Objektiv mißt ist ihr das völlig egal. Mir, ehrlich gesagt, auch.

Grüße
Andreas
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