Hier habe ich einen interessanten Artikel über das Schärfen von RAW-Dateien gefunden. Dazu gibts PS-Actions zum Herunterladen, damit die Sache einfach handhabbar bleibt.
Bei diesem Artikel geht es darum, Bilddateien so zu schärfen, dass weder an Kanten Artefakte noch in dunkleren Bildpartien verstärktes Rauschen gibt. Das Verfahren soll vor Allem die Wiedergabe feiner Bilddetails betonen, so wie sie der Analogfotograf von guten Diafilmen kennt (viele Profis sehen genau in diesem Punkt den deutlichsten Unterschied zwischen analoger und digitaler Bildwiedergabe).
RAW-Dateien in PS selektiv schärfen
Moderator: pilfi
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RAW-Dateien in PS selektiv schärfen
Gruß Timo.
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Hi,
hier wird kein RAW geschärft, sondern ein 16-Bit-RGB-Bild. RAW ist noch vor(!) Demosaic und kann deshalb garnicht geschärft werden.
Die Methode unterscheidet beim Schärfen zwischen Chroma und Luma, bzw. Tonwertbereiche. Das ist genauso wie die S-Kurve seit über 30 Jahren bekannt und taucht in zahlreichen Varianten immer wieder mal auf.
Viel interessanter und hilfreicher wäre es gewesen, die Ausgabegröße zu erwähnen. Schärfen ist nämlich ein reiner Ausgabefilter, der je nach Ausgabegröße völlig unterschiedlich ausfällt. Deshalb ist es Unsinn, aber leider üblich, fixe Werte oder Wertebereiche als per se günstig, gut oder schlecht zu deklarieren, weil sie von der Ausgabegröße abhängig sind. Dasselbe Bild in zweierlei Größe gedruckt, wird auch unterschiedlich geschärft. Das gilt im Übrigen für alle Ausgabefilter die Parameter mit relativer Größenangabe, nämlich Pixel verwenden. Sowas elementares liest leider sehr selten.
Grüße, Stephan Stoske
hier wird kein RAW geschärft, sondern ein 16-Bit-RGB-Bild. RAW ist noch vor(!) Demosaic und kann deshalb garnicht geschärft werden.
Die Methode unterscheidet beim Schärfen zwischen Chroma und Luma, bzw. Tonwertbereiche. Das ist genauso wie die S-Kurve seit über 30 Jahren bekannt und taucht in zahlreichen Varianten immer wieder mal auf.
Viel interessanter und hilfreicher wäre es gewesen, die Ausgabegröße zu erwähnen. Schärfen ist nämlich ein reiner Ausgabefilter, der je nach Ausgabegröße völlig unterschiedlich ausfällt. Deshalb ist es Unsinn, aber leider üblich, fixe Werte oder Wertebereiche als per se günstig, gut oder schlecht zu deklarieren, weil sie von der Ausgabegröße abhängig sind. Dasselbe Bild in zweierlei Größe gedruckt, wird auch unterschiedlich geschärft. Das gilt im Übrigen für alle Ausgabefilter die Parameter mit relativer Größenangabe, nämlich Pixel verwenden. Sowas elementares liest leider sehr selten.
Grüße, Stephan Stoske
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Du hast natürlich Recht, Stephan - die Schärfung wird nicht an der Raw-Datei, sondern an der 16-Bit Tiff-Datei ausgeführt (ich habe einfach den - streng genommen unrichtigen - Titel des Original-Links verwendet).
Dann aber geht diese Methode schon neue Wege:
Im LAB-Modus wird ein Alphakanal für Luminanz erzeugt, der dann als Maske im RGB-Modus verwendet wird. Mittels einer Verknüpfung zwischen direktem und invertiertem Kanal wird eine Maske erzeugt, die ausschliesslich die mittleren Helligkeitswerte umfasst. Diese Maske wird dann weichgezeichnet und dann als Ebenenmaske für eine S-förmige Gradationskurve angewendet. So werden weder die Schatten, noch die Lichter, und auch nicht Kanten (mit hohen Ortsfrequenzen) geschärft.
Nun würde mich aber schon noch Deine Meinung interessieren, Stephan: Wann meinst Du, dass man diesen Schritt anwenden sollte? Der Verfasser erwähnt, dass er mit Raw-Dateien arbeitet, bei denen Kamera-intern garkeine Schärfung angewendet wurde. Das würde darauf schliessen lassen, dass dieser Schritt an Stelle einer Kamera-internen Schärfung (also am Anfang des Workflows) eingesetzt würde. An dieser Stelle kann ich mir auch durchaus vorstellen, dass man mit einigen wenigen Standardwerten für die Schärfung arbeiten könnte, da diese Parameter nur von den Pixel-Abmessungen des (Original-) Bildes abhängig sein dürften. Oder habe ich da etwas falsch verstanden?
Dann aber geht diese Methode schon neue Wege:
Im LAB-Modus wird ein Alphakanal für Luminanz erzeugt, der dann als Maske im RGB-Modus verwendet wird. Mittels einer Verknüpfung zwischen direktem und invertiertem Kanal wird eine Maske erzeugt, die ausschliesslich die mittleren Helligkeitswerte umfasst. Diese Maske wird dann weichgezeichnet und dann als Ebenenmaske für eine S-förmige Gradationskurve angewendet. So werden weder die Schatten, noch die Lichter, und auch nicht Kanten (mit hohen Ortsfrequenzen) geschärft.
Nun würde mich aber schon noch Deine Meinung interessieren, Stephan: Wann meinst Du, dass man diesen Schritt anwenden sollte? Der Verfasser erwähnt, dass er mit Raw-Dateien arbeitet, bei denen Kamera-intern garkeine Schärfung angewendet wurde. Das würde darauf schliessen lassen, dass dieser Schritt an Stelle einer Kamera-internen Schärfung (also am Anfang des Workflows) eingesetzt würde. An dieser Stelle kann ich mir auch durchaus vorstellen, dass man mit einigen wenigen Standardwerten für die Schärfung arbeiten könnte, da diese Parameter nur von den Pixel-Abmessungen des (Original-) Bildes abhängig sein dürften. Oder habe ich da etwas falsch verstanden?
Gruß Timo.
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Hi Timo,
> (ich habe einfach den - streng genommen unrichtigen - Titel des Original-Links verwendet).
Genau, ist nicht dein Fehler.
Neue Wege kann ich darin nicht erkennen. Schon der LAB-Modus ist als Hilfsmittel diskussionswürdig weil nicht völlig reversibel. Die S-Kurve war schon in der frühen Fotografie bekannt, natürlich analog. In PhotoShop kam das mit der Funktion "Tiefen/Lichter" auf, und nur deshalb so spät, weil die S-Kurve bei 8-Bit-Bildern Abrisse verursacht. Die Schärfung letztlich nur auf bestimmte Kontraste, ausgewählte Tonwertbereiche oder anderes zu beschränken, macht nur dann Sinn, wenn es inhaltsbezogen auch etwas zu kompensieren gibt. Selbst die Unterteilung Chroma/Luma ist nicht immer angebracht, es kommt genaugenommen darauf an, ob das Demosaic auf korrekte Werte oder korrekte Lokalität ausgelegt ist. Zwischen diesen Extremen muss nämlich gewählt werden, was auch das Maß des Rauschen in Bezug auf die Ortsfrequenz beeinflusst.
Ob das Rauschen der jeweiligen Kamera maßgeblich farb-, kontrast- oder helligkeitsbezogen ist (dazu mit lokalen Abhängigkeiten) muss man eigentlich erst wissen (messen, testen) bevor man das richtig kompensieren kann. Die Hersteller sind da bei der Auswahl der Methode im Vorteil, weshalb man die kamerainternen Filter nicht unterschätzen sollte.
Aber es ist natürlich richtig, die automatischen Anpassungen inkl. Schärfen usw. beim JPEG sind für den simpelsten Direktfall gedacht, also der unveränderte Ausgabe in Standardgröße. Das ist das einzige und auch sinnvollste was der Hersteller annehmen kann. Prinzipiell aber ist jegliche Korrektur inhalts- und ausgabeabhängig, also gibt es auch keine sinnvolle Schärfung die man statt der JPEG-Schärfung immer beim RAW anwenden sollte.
Grüße, Stephan Stoske
> (ich habe einfach den - streng genommen unrichtigen - Titel des Original-Links verwendet).
Genau, ist nicht dein Fehler.
Neue Wege kann ich darin nicht erkennen. Schon der LAB-Modus ist als Hilfsmittel diskussionswürdig weil nicht völlig reversibel. Die S-Kurve war schon in der frühen Fotografie bekannt, natürlich analog. In PhotoShop kam das mit der Funktion "Tiefen/Lichter" auf, und nur deshalb so spät, weil die S-Kurve bei 8-Bit-Bildern Abrisse verursacht. Die Schärfung letztlich nur auf bestimmte Kontraste, ausgewählte Tonwertbereiche oder anderes zu beschränken, macht nur dann Sinn, wenn es inhaltsbezogen auch etwas zu kompensieren gibt. Selbst die Unterteilung Chroma/Luma ist nicht immer angebracht, es kommt genaugenommen darauf an, ob das Demosaic auf korrekte Werte oder korrekte Lokalität ausgelegt ist. Zwischen diesen Extremen muss nämlich gewählt werden, was auch das Maß des Rauschen in Bezug auf die Ortsfrequenz beeinflusst.
Ob das Rauschen der jeweiligen Kamera maßgeblich farb-, kontrast- oder helligkeitsbezogen ist (dazu mit lokalen Abhängigkeiten) muss man eigentlich erst wissen (messen, testen) bevor man das richtig kompensieren kann. Die Hersteller sind da bei der Auswahl der Methode im Vorteil, weshalb man die kamerainternen Filter nicht unterschätzen sollte.
Aber es ist natürlich richtig, die automatischen Anpassungen inkl. Schärfen usw. beim JPEG sind für den simpelsten Direktfall gedacht, also der unveränderte Ausgabe in Standardgröße. Das ist das einzige und auch sinnvollste was der Hersteller annehmen kann. Prinzipiell aber ist jegliche Korrektur inhalts- und ausgabeabhängig, also gibt es auch keine sinnvolle Schärfung die man statt der JPEG-Schärfung immer beim RAW anwenden sollte.
Grüße, Stephan Stoske
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Hallo Timo,
"An dieser Stelle kann ich mir auch durchaus vorstellen, dass man mit einigen wenigen Standardwerten für die Schärfung arbeiten könnte, da diese Parameter nur von den Pixel-Abmessungen des (Original-) Bildes abhängig sein dürften."
Stephan schrieb:
"Viel interessanter und hilfreicher wäre es gewesen, die Ausgabegröße zu erwähnen. Schärfen ist nämlich ein reiner Ausgabefilter, der je nach Ausgabegröße völlig unterschiedlich ausfällt. Deshalb ist es Unsinn, aber leider üblich, fixe Werte oder Wertebereiche als per se günstig, gut oder schlecht zu deklarieren, weil sie von der Ausgabegröße abhängig sind. Dasselbe Bild in zweierlei Größe gedruckt, wird auch unterschiedlich geschärft. Das gilt im Übrigen für alle Ausgabefilter die Parameter mit relativer Größenangabe, nämlich Pixel verwenden"
Im wesentlichen hat Stephan schon alles beantwortet, aber
ich will meinen "Senf" trotzdem noch dazugeben.
Ich beobachte häufig, das "feste Regeln" und "Kochrezepte" gewünscht werden... aber es gibt Bereiche, in denen genau das NICHT möglich ist.
Die "finale" Scharfzeichnung ist abhängig von der absoluten Pixelzahl, der Ausgabegrösse und dem Ausgabegerät, und natürlich auch vom Bildinhalt und der damit verbundenen Gestaltungsabsicht...
Ganz allgemein ist die Nachschärfung für Sachdarstellungen höher als für Porträts, diese möglicherweise höher als für "romatische" Hochzeitsaufnahmen.... das wars auch schon...
Nach mehr als 30 Jahren Berufsfotografie kann ich nur sagen, das "Bildschärfe" ein relativer, sehr dehnbarer Begriff ist...
Ich selbst habe mir ein paar Einstellungen in PS gespeichert, die als Basis für MEINE Motive dienen...
eine "absolute" Vorgabe indes gibt es nicht...
mfg
Alexis
"An dieser Stelle kann ich mir auch durchaus vorstellen, dass man mit einigen wenigen Standardwerten für die Schärfung arbeiten könnte, da diese Parameter nur von den Pixel-Abmessungen des (Original-) Bildes abhängig sein dürften."
Stephan schrieb:
"Viel interessanter und hilfreicher wäre es gewesen, die Ausgabegröße zu erwähnen. Schärfen ist nämlich ein reiner Ausgabefilter, der je nach Ausgabegröße völlig unterschiedlich ausfällt. Deshalb ist es Unsinn, aber leider üblich, fixe Werte oder Wertebereiche als per se günstig, gut oder schlecht zu deklarieren, weil sie von der Ausgabegröße abhängig sind. Dasselbe Bild in zweierlei Größe gedruckt, wird auch unterschiedlich geschärft. Das gilt im Übrigen für alle Ausgabefilter die Parameter mit relativer Größenangabe, nämlich Pixel verwenden"
Im wesentlichen hat Stephan schon alles beantwortet, aber
ich will meinen "Senf" trotzdem noch dazugeben.
Ich beobachte häufig, das "feste Regeln" und "Kochrezepte" gewünscht werden... aber es gibt Bereiche, in denen genau das NICHT möglich ist.
Die "finale" Scharfzeichnung ist abhängig von der absoluten Pixelzahl, der Ausgabegrösse und dem Ausgabegerät, und natürlich auch vom Bildinhalt und der damit verbundenen Gestaltungsabsicht...
Ganz allgemein ist die Nachschärfung für Sachdarstellungen höher als für Porträts, diese möglicherweise höher als für "romatische" Hochzeitsaufnahmen.... das wars auch schon...
Nach mehr als 30 Jahren Berufsfotografie kann ich nur sagen, das "Bildschärfe" ein relativer, sehr dehnbarer Begriff ist...
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Hallo, ich habe auch noch eine Frage dazu an die Profis:Arjay hat geschrieben:Der Verfasser erwähnt, dass er mit Raw-Dateien arbeitet, bei denen Kamera-intern garkeine Schärfung angewendet wurde. Das würde darauf schliessen lassen, dass dieser Schritt an Stelle einer Kamera-internen Schärfung (also am Anfang des Workflows) eingesetzt würde.
Ich bearbeite meine RAW-Dateien mit ACR, die Schärfung lasse ich nur auf die Vorschau in ACR anwenden, so dass die Dateien vollkommen ungeschärft im Photoshop geöffnet werden. Ist dies optimal für die weitere Verarbeitung (z.B. für die Ergebnisse beim Verkleinern, für Tonwertkorrekturen - man erhöht vieleicht den Kontrast zu sehr, weil oder damit es schärfer wirkt) oder sollte man besser die Bilder vorab etwas schärfen?
Viele Grüße
Ralf
Ich fotografiere mit: D70 / AF-S DX 18-70 / AF-S DX 18-200 VR / AF 50/1.8 / SB-600
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So mache ich das auch, und FÜR MEINE Zwecke ist es optimal... die finale Schärfung nehme ich erst dann vor, wenn die gesamte Bearbeitung "steht" und die finale Ausgabegröße / -Methode (z.B.: Tintendrucker, Belichter, Offsetdruckmaschine) bekannt ist...Taz hat geschrieben:...Ich bearbeite meine RAW-Dateien mit ACR, die Schärfung lasse ich nur auf die Vorschau in ACR anwenden, so dass die Dateien vollkommen ungeschärft im Photoshop geöffnet werden. Ist dies optimal für die weitere Verarbeitung (z.B. für die Ergebnisse beim Verkleinern, für Tonwertkorrekturen...
allerdings arbeite ich nicht nur mit DSLRs....
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... unter Umständen... selektiv bestimmte Details...Taz hat geschrieben:Und schärfst Du während der Bearbeitung schon etwas vor?alexis_sorbas hat geschrieben:.. die finale Schärfung...
Ralf
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