Mattscheibe mit Schnittbildindikator

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Moderator: donholg

Andreas H
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Re: noch eine Frage

Beitrag von Andreas H »

Snoere hat geschrieben:Was meinst du mit "geht bis 8"? Und warum findet man keine geeigneten Strukturen? Sind die Scheiben zu lichtschwach oder kann man nur bei ausreichender Helligkeit damit arbeiten?
Die Schnittbildkeile dunkeln bei Blenden kleiner als 8 recht schnell ab, der Mikroprismenring bereits wesentlich früher.

Für die Fokussierung mit dem Schnittbildkeil braucht man eine gerade Linie, vorzugsweise senkrecht (das Schnittbild ist horizontal geteilt). Bei Bildern im Fernbereich kann man notfalls ein Ersatzziel suchen, fokussieren und dann die Kamera wieder zurückschwenken. Bei Makros geht das natürlich nicht, man muß bereits mit dem richtigen Bildausschnitt fokussieren. Da findet sich nur selten eine passende Struktur mit senkrechten Linien (die Kreuzspinne ist eine lobenswerte Ausnahme mit ihrer praktischen Fokussierhilfe). Außerdem will man nicht unbedingt immer die Schärfe genau in der Bildmitte haben.
Snoere hat geschrieben:Ich habe mit der D70 und ihrem suboptimalen Sucher (nett formuliert) immer wieder Probleme beim fokusieren. Und gerade mit dem Sigma Macro kommt der AF bei mir oft nicht klar. Da wäre eine ordentliche Einstellscheibe sehr hilfreich.
Ideal wäre eine einstellkritische Scheibe ohne Einstellhilfen. Die scheint es nicht zu geben. Wie schon gesagt, die Katzeye-Scheibe ist im Außenbereich (also außerhalb von Schnittbildkeil und Mikroprismen) etwas, aber nicht viel einstellkritischer als die Nikon-Scheibe.

So gut das Ding auch ist, bei Makros bringt es leider am wenigsten.

Grüße
Andreas
donholg
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Beitrag von donholg »

Probleme gibt es bei der Spotmessung.
Da hier nur die Lichtmenge eines Schnittbildkeils herangezogen wird, ist das Ergebnis überbelichtet.
Die Belichtnugskorrektur um 1/2 Blende löst das Problem wieder.

Gruß
Holger
"Macht der Himmel Dir die Arbeit schwer, versuchs mit dem Verlaufsfilter."
Andreas H
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Beitrag von Andreas H »

Bei der normalen Katzeye-Scheibe kann ich keinen Unterschied zwischen der Spotmessung und der mittenbetonten Integralmessung feststellen. Wenn ich eine gleichmäßig beleuchtete graue Fläche anmesse bekomme ich in beiden Fällen gleiche Ergebnisse (sofern man das mit einem so groben Verfahren erkennen kann).

Allerdings habe ich das nur einmal probiert. Um sicher zu gehen müßte man verschiedene Brennweiten und Lichtstärken austesten. Falls es dabei eine Abweichung gibt, dann ist sie aber mit einiger Wahrscheinlichkeit nicht mit einem einzigen Korrekturfaktur in den Griff zu bekommen. Dann müßte man entweder auf die Spotmessung verzichten oder für verschiedene Brennweiten/Lichtstärkenkombinationen unterschiedliche Korrekturfaktoren verwenden.

Grüße
Andreas
Snoere
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noch eine Nachfrage

Beitrag von Snoere »

Hallo Andreas,
sorry, ich muss noch einmal nachhaken.
Die Schnittbildkeile dunkeln bei Blenden kleiner als 8 recht schnell ab, der Mikroprismenring bereits wesentlich früher.
Da die Kamera standardmässig immer Offenblende verwendet, ist das doch nur bei der Schärfentiefekontrolle relevant, oder? Deshalb habe ich deinen obigen Satz beim ersten Mal auch nicht verstanden. Oder steh ich gerade völlig auf dem Schlauch?
Gruß
Steffen

... der am Wochenende ein paar Mal durch einen F80-Sucher geschaut hat und plötzlich nicht mehr sooooo zufrieden mit der D70 ist :roll:
Andreas H
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Re: noch eine Nachfrage

Beitrag von Andreas H »

Snoere hat geschrieben:
Die Schnittbildkeile dunkeln bei Blenden kleiner als 8 recht schnell ab, der Mikroprismenring bereits wesentlich früher.
Da die Kamera standardmässig immer Offenblende verwendet, ist das doch nur bei der Schärfentiefekontrolle relevant, oder? Deshalb habe ich deinen obigen Satz beim ersten Mal auch nicht verstanden. Oder steh ich gerade völlig auf dem Schlauch?
Nee, Du stehst nicht auf dem Schlauch. Wahrscheinlich hast Du einfach keine Objektive die so lichtschwach sind. Ich habe z.B. ein Novoflex 8/600. Da sind schon bei Offenblende die Mikroprismen abgedunkelt. Genau so ist es bei den beliebten Spiegelteles.

Grüße
Andreas
Snoere
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Noch eine Frage

Beitrag von Snoere »

Hallo Andreas,
vielen Dank für deine Antwort. Ich habe gerade einen Beitrag von dir im DSLR-Forum gelesen. Dort schreibst du zur Katzeye-Scheibe für die D70
Zusammen mit dem DK-21M (der Sucherlupe zur D200) ergibt sich ein Einstellkomfort der sich sonst bei DSLR kaum findet.
Wie montiert man das DK-21M an der D70? Läßt sich das schnell abnehmen oder ist das eher eine dauerhafte Installation? Leider finde ich auf der Nikon-Seite nix zu dieser Sucherlupe.
Hast du einen Vergleich zur unverschämt teuren Nikon DG-2-Lupe?
Wenn ich deine Erfahrungen zusammen fassen kann, dann bringen die Sucherscheiben etwas mehr Einstellkomfort, sind aber noch dunkler als die originale Scheibe.
Gruß
Steffen
Andreas H
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Beitrag von Andreas H »

Hallo Steffen,

die DK-21M wird einfach von oben auf das Okular aufgeschoben, so wie die Augenmuschel der D50. Das Ding hält recht gut. Man kann es wieder abnehmen, das geht etwas hakelig aber ansonsten problemlos.

Die Sucherlupe DG-2 vergrößert zwar richtig gut, zeigt aber leider nur einen klitzekleinen Bereich in der Bildmitte. Damit ist sie zwar fürs Fokussieren recht gut, aber nicht für die Bildbeurteilung. Allerdings läßt sie sich dafür auch wegklappen.

"Etwas mehr Einstellkomfort" beschreibt den Vorteil einer Schnittbildscheibe nicht annähnernd. Man kann damit schnell und sehr präzise manuell fokussieren. Das geht mit den digitalen Nikons ohne Schnittbild einfach nicht. Wenn man ein MF-Objektiv an einer serienmäßigen D70 fokussieren will, dann muß man einige Male hin- und herdrehen und dann versuchen in einem weich abgegrenzten Schärfebereich die Mitte zu finden. Bei der Schnittbildscheibe sieht man auf einen Blick ob der Fokus paßt.

Grüße
Andreas
Snoere
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Immer noch verwirrt

Beitrag von Snoere »

Hallo Andreas,
"Etwas mehr Einstellkomfort" entstand aus meiner Verwirrung: zum einen wird die Scheibe als große Hilfe gelobt. Zum anderen scheint sie aber bei manchen Motiven Schwierigkeiten zu haben (du erwähnst die Makrofotografie).
Speziell bei Makros sehe ich allerdings nur einen recht geringen Nutzen. Man kann den Schnittbildkeil schlecht verwenden. Nicht weil er abdunkelte (bis 8 effektiv geht er), aber weil man kaum geeignete Strukturen für ihn findet. Der Mikroprismenring dunkelt bereits deutlich früher ab. Es bleibt dann nur daß im Außenbereich die eigentliche Einstellscheibe etwas einstellkritischer ist als die Serienscheibe, aber bei Makros ist dieser Unterschied gering.
Deshalb meine obige Relativierung.

Brauche ich für die DK-21M noch einen Adapter oder paßt das einfach so? Macht die Lupe auch ohne Katzeye Sinn? Wie gesagt, für mich ist vor allem die Makrofotografie relevant. Und mit dem Standardsucher der D70 bin ich einfach sehr unzufrieden. Ohne AF ist Scharfstellen kaum möglich.
Da die Kamera aber sonst alles kann was ich brauche, gibt es (abgesehen von dem fehlenden Geld) keinen wirklich vernünftigen Grund konkret auf die D200 oder S3 zu schielen. Ich habe mir zwischendrin sogar ernsthaft überlegt, ob ich wieder auf einen analog-digitalen Workflow zurück gehe (Film + Scanner).
Gruß
Steffen
Andreas H
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Re: Immer noch verwirrt

Beitrag von Andreas H »

Snoere hat geschrieben:Brauche ich für die DK-21M noch einen Adapter oder paßt das einfach so?
Paßt einfach so.
Snoere hat geschrieben:Macht die Lupe auch ohne Katzeye Sinn?
Aus meiner Sicht nicht. Man muß sehr dicht an die Lupe herangehen um die Bildränder scharf zu sehen. Das ist sehr unkomfortabel. Bei einer Schnittbildscheibe wird die Meßbasis (also die Einstellgenauigkeit) durch die Suchervergrößerung mit vergrößert. Das halte ich für sinnvoll, es kann nie zu genau sein.
Snoere hat geschrieben:Wie gesagt, für mich ist vor allem die Makrofotografie relevant. Und mit dem Standardsucher der D70 bin ich einfach sehr unzufrieden. Ohne AF ist Scharfstellen kaum möglich.
Das Problem ist einfach daß man bei Makros eine helle und trotzdem einstellkritische Scheibe braucht. Die Katzeye ist (außerhalb der Einstellhilfen) einstellkritisch, aber etwas dunkler als die Standardscheibe. Die Standardscheibe ist heller aber taugt nicht wirklich zum Einstellen. Der Pentaspiegelsucher der D70 erfordert aber eigentlich die hellstmögliche Scheibe weil er keinen optimalen Transmissionsgrad hat.

Ich werde am Wochenende mal die D50 (mit Standardscheibe) und die D70 (Katzeye) wechselweise für Makros verwenden. Mal sehen ob sich ein Unterschied ergibt.

Grüße
Andreas
Snoere
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Interesse

Beitrag von Snoere »

Hallo Andreas,
kannst du vielleicht danach deine Resultate bzw. dein Resumee hier veröffentlichen? Fände ich ziemlich interessant.
Das Problem ist einfach daß man bei Makros eine helle und trotzdem einstellkritische Scheibe braucht. Die Katzeye ist (außerhalb der Einstellhilfen) einstellkritisch, aber etwas dunkler als die Standardscheibe. Die Standardscheibe ist heller aber taugt nicht wirklich zum Einstellen. Der Pentaspiegelsucher der D70 erfordert aber eigentlich die hellstmögliche Scheibe weil er keinen optimalen Transmissionsgrad hat.
Du hast eine normale Katzeye, oder? Die Optibrite soll ja auch nicht sehr viel mehr bringen.
Man muß sehr dicht an die Lupe herangehen um die Bildränder scharf zu sehen.
Als Brillenträger wird das wohl nix sein. Schade.
Und die DG-2 vergrößert nur die Mitte... Die Katzeye-Mattscheibe ist dunkler und teuer - Fazit: für die D70 ist wohl keine ideale Nachrüstlösung möglich.
Gruß
Steffen
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