Hohzeitsfotografie, Wie geht das und was braucht man alles?

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Moderator: pilfi

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Ergenecon
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Hohzeitsfotografie, Wie geht das und was braucht man alles?

Beitrag von Ergenecon »

Morgen Community

Freunde haben mich gebeten auf ihrer Hochzeit zu fotografieren und zwar als Hauptfotograf :roll: Da ich der Einzige im Umfeld bin, der gern fotografiert und ein bischen Ausrüstung hat, haben sie mich gefragt.

Ich habe eine Nikon D70s; Nikon 17-80 (Kit) Objektiv und SB-800 (wird diese woche gekauft)

Vom technischen her werde ich keine Probleme mit den Fotos haben so denke ich natürlich. Aber was das gestalterische für gestellte Aufnahmen angeht habe ich null Erfahrung. Oder eine Liste, welche Fotos man auf keinen Fall vergessen darf, wäre auch toll.

Ich glaube, ihr wisst, was ich meine.

Für Berufsfotografen, die das doof finden, wenn Amateure deren Arbeit zu Dumpinpreisen (oder gar umsonst) anbieten habe ich vollstes Verständnis also nicht gleich schlage :(

Hoffe ihr könnt mir diesbezüglich paar tipps geben.

Danke
"Because more than the processor, more than the hardware, the soul of the Mac is its operating system." - Steve Jobs
starfinder
Batterie6
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Beitrag von starfinder »

Ich habe zwar keine persönliche Erfahrung mit dem Fotogrfieren von Hochzeiten möchte Dir aber den folgenden Link empfehlen:

http://home.datacomm.ch/fotografie/hochzeit/index.html

Grüße
Questor
Batterie12 S
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Beitrag von Questor »

Moin, gab hier schon so einige Threads zu dem Thema.
Ich hatte am Anfang letzten Jahres zum Thema Hochzeiten eine kleine Checkliste geschrieben. Da die Suche nach dem Begriff Hochzeit ja doch ein paar Ergebnisse mehr zeigt hänge ich die Liste noch mal dran. So gehts schneller für dich ;-).
Moin, ich habe schon mehrere Hochzeiten abgelichtet (von denen die Hälfte schon wieder geschieden ist, was aber nicht an meinen Fotos lag ). Wenn man ein paar Dinge beachtet kann man das Risiko ruhig eingehen. Es ist allerdings ein großer Aufwand, den ich nur für gute Freunde mache. Andere müssen dann schon Geld rüberrücken, wobei es hier immer etwas problematisch ist, da man ja kein Profi ist.

Hier eine kleine Checklist:

Vor der Hochzeit:

- Mach dem Brautpaar klar, dass du kein Profi bist und sag klar und deutlich, dass du nicht garantieren kannst, dass die Bilder perfekt werden.
- Treffe dich mit dem Paar ein paar Tage vor der Hochzeit und bespreche den Ablauf der Veranstalltung
- Frage das Paar ob es bestimmte Wünsche, Vorstellungen, Beispielbilder hat, nach denen du dich richten kannst
- Frage, ob das Paar analoge oder digitale Bilder haben will
- Kläre ab, wer und wie die Bilder entwickeln, belichten oder printen soll, wer das bezahlt und wie die Bilder überreicht werden sollen
- Vermeide, dass du ein Ablum zusammenstellen mußt. Das ist extrem Aufwendig, kostet unmengen Geld, dass du nie wieder bekommst und gedankt wird es dir auch nicht, da bestimmt irgendwelche Leute nicht so vertreten sind, wie sich das Paar wünscht
- Kläre genau ab, was und vorallem bis wann du fotografieren sollst. Du willst ja sicherlich auch noch was von der Party haben und das geht erst, wenn du nicht mehr der hochoffizielle Fotograf bist
- Sorge dafür, dass du im Hochzeitszeitplan für deine Bilder genug Zeit eingeräumt bekommst
- Besichtige die Örtlichkeiten (Standesamt, Kirche, Partylocation, Ort für die stylischen Bilder)
- Bei Bildern in der Kirche solltest du auch auf jeden Fall den Pastor fragen ob, wann und wie du fotografieren darfst. Die stellen sich manchmal sehr an.

Der Abend davor:
- Überprüfe deine Ausrüstung
- Lade alle Akkus
- Sorge dafür, dass alle Speicherkarten leer sind und genügend Filme vorhanden sind.
- Packe alles ein
- Denk noch mal nach
- Packe die Sachen ein, die du vergessen hast icon_smile.gif.

Die Hochzeit (Standesamt, Kirche, Party):

- Benutze nach Möglichkeit mehrere Kameras. Am besten sowohl digital als auch analog. Besonders die Bilder in der Kirche sollten mit mehreren Apparaten gemacht werden. Ich hatte es schon, dass der Film, den ich in der Kirche gemacht habe bei der Entwicklung verschollen ist. Glücklicherweise tauchte der zwei Wochen später wieder auf. Aber sowas ist nicht gut für die eigenen Nerven.
- Mache sowohl Bilder unbeobachtet mit großem tele als auch gestellte Bilder
- Hab keine Angst die Leute anzusprechen. Meist muß man den Leuten nur ein Stichwort geben und dann brabbeln die von alleine los.
- Nicht nur Totalen aufnehmen. Details (Brautstrauß, Hände, Ringe...) und Portraits (mit und ohne Vorwarnung) kommen immer gut
- Fotografiere das Buffett bevor !!! es eröffnet wordenist
- Mache Bilder der Redner
- Spare dir Bilder von Leuten beim essen, es sei denn, du willst dich über seltsame Fratzen amüsieren
- Für Bilder bei der Party solltest du das Brautpaar dazu bringen, auf jeden Tisch eine Einwegkamera zu legen. Die Gäste können dann alle selber damit rumspielen. Das sind teilweise die besten Bilder (besonders, wenn schon geistige Getränke geflossen sind) und du entlastest dich damit selber ungemein.
- Im Standesamt und in der Kirche versuche das Brautpaar nicht nur von hinten sondern auch von vorne zu erwischen.
- Versuche, nicht nur die Leute zu fotografieren, die du kennst. Jeder sollte auf den Bildern zu finden sein. Damit sind auch die häßlichen Männer und Frauen gemeint ;-).

Nach der Hochzeit:
- Zuerst alle Bilder von den Speicherkarten auf den Rechner kopieren (Bilder noch nicht von den Speicherkarten löschen). Bevor du sie anschaust sofort zwei Backups brennen und diese dann prüfen.
- Danach kannst du die Speicherchips löschen.
- Bilder nie!!! alleine nur auf der Festplatte aufbewahren, da diese genau dann abraucht (was mir auch schon passiert ist)
- Manchmal sind auch bei den Mißlungenen Bildern ein paar dabei, die amüsant sind.
- Mach dem Brautpaar eine Kopie mit allen guten Bildern zurecht. Unscharfes und nicht interessantes läßt du weg (bei meiner letzten Hochzeit sind knapp 1500 Bilder zusammen gekommen. Da verliert man schnell den Überblick wenn der Schrott noch dabei ist)
- Versuch auf jeden Fall zu vermeiden, dass du für die Nachbestellungen verantwortlich bist, auch wenn es bedeutet, dass du Negative rausrücken mußt. Das ist mit Abstand der ätzendste Job bei der ganzen Aktion.
- Wenn du mit der ganzen Angelegenheit Geld verdienen möchtest mußt du in den sauren Apfel beissen und die Nachbestellungen selber machen. In diesem Fall gibst du natürlich nicht ein Negativ und nicht ein Digi-Bild in Original-Auflösung raus und verlangst pro Abzug 1-3 €.


So, mehr fällt mir auf Anhieb nicht ein aber ich glaube, mit diesen Tips kannst du das Risiko Hochzeitsfotografie etwas minimieren. Ich hatte bis jetzt übrigens noch keine Beschwerden über die gemachten Bilder gehabt.

P.S. Ich nutze das Fotografieren im Bekanntenkreis immer dazu, um mich vor einem Hochzeitgeschenk zu drücken. So spart man zumindest etwas Geld Lächeln.
Chaoslhb
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Beitrag von Chaoslhb »

Hab mir den Text nur flüchtig durchgelesen, aber über die Ausrüstung selbst war glaub ich noch nix geschrieben, mein Senf dazu...
Bei der Trauung in der Kirche ist blitzen oft nicht erwünscht, dann könntest du mit dem Kit-Objektiv Probleme kriegen! Für 100 Euro gäbs das lichtstarke 50/1,8, oder für unbemerkte Tele-aktionen ein gebrauchtes 80-200/2,8 Schiebezoom. Dann wirds aber schon teurer....
Für ein schnell tanzendes Brautpaar sollten es 1/500 sek Belichtungszeit sein.Oder mitzieher, wenn du sowas kannst 8)
Und in Raw fotografiern rettet das eine oder andere fehlbelichtete Bild.
Ähm und bitte nicht persönlich nehmen, so leute wie wir sind der Grund warum immer mehr Profis zurecht erfolgreich mit ihren Fähigkeiten werben.Teilweise sogar direkt gegen uns. Es gibt nämlich immer wieder Hobbyfotografen, die sich dank teurer Ausrüstung einfach überschätzen.Also das mit das wichtigste am obigen Text, jeder sollte sich bewusst sein, da ist kein Profi am Werk.

Gruss und viel Glück :wink:
Zuletzt geändert von Chaoslhb am Mo 20. Mär 2006, 11:16, insgesamt 2-mal geändert.
"Your camera does not matter!" -Ken Rockwell-
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