Danke für die Aufklärung bzgl. der Qualität von Zeiss-Optiken,Andreas H hat geschrieben:
Nochmal: Wer sich nur an der Auflösung orientiert, der hat wohl nicht verstanden was Zeiss mit den Objektiven bezweckt.
...
Daß die Zeiss-Objektive für ein anderes Format gerechnet sind ist aus meiner Sicht ein gravierender Nachteil für die Verwendung an der DSLR, insbesondere bei den kurzen Brennweiten. Die in jeder ...
mit denen ich seit mehr als 20 Jahre professionell arbeite...

Da haben wir uns wohl falsch verstanden...
Ein 1,4 85er Zeiss wäre mir einfach "zu schade", um es an einer Kamera zu verwenden, die nur 50% der möglichen Leistung des Objektivs "transportieren" kann... wenn überhaupt.
Das die Zeiss Optiken für ein grösseres Format als DX gerechnet sind, sehe ich nicht als Nachteil an,
ganz im Gegenteil... digital ist (immer noch) nicht alles...

Ergänzung: Technisch (und physikalisch) ist es gar nicht möglich,
eine kurze Brennweite mit langer hinterer Schnittweite zu bauen, jedenfalls nicht ohne jede Menge Kompromisse.
Das gelingt nur durch die Retrofocus-Bauweise, bei der hinter das
eigentliche WW-Objektiv ein zusätzliches Glied eingefügt wird, was dazu führt, das das Bild die Entfernung von der Hinterlinse bis zum Film/Sensor durch den bei einer SLR erforderlichen Spiegelschacht "schafft".
Solche Konstruktionen sind schon für "analoge" SLRs optische Kompromisse, an die Leistungen eines "echten" Weitwinkels wie das Zeiss Biogon oder Rodenstock Grandagon / Schneider Super Angulon kommen die nicht im Ansatz heran.
Hinzu kommt noch die bei digitalen Sensoren deutlich erhöhte
"Anfälligkeit" für die chromatische Abberation, die durch die Sensoroberflächenbeschaffenheit im Vergleich zum Film verstärkt wird.
All das führt auch Erhöhung von Reflexen, Spiegelungen etc.
Würde ein Objektivbauer jetzt ein Super WW im DX Format für
DSLRs mit der Leistung eines Biogon bauen wollen, wäre das imho
(derzeit) nicht machbar, schon gar nicht zu einem (halbwegs) akzeptablen Preis.
Die Optiken von Zeiss, Schneider und Rodenstock, allesamt "echte" Weitwinkelkonstruktionen, die für diese Anwendungen (WW- Super WW, möglichst noch Bildkreisreserven für Verstellungen) gerechnet sind, haben ihren Preis und sind (wegen obiger Konstruktionsprobleme) nicht in "echten" SLRs anwendbar.
(Preise so ab 2000 Euro aufwärts)
Leider gibt es keine Kamera auf SLR Basis, die solche hochoptimierten Optiken wirklich ausnutzen könnte.
Derzeit führt kein Weg an speziellen SWW-Kameras (Cambo MiniWide, Cambo WDS, Alpa 12SWA vorbei, ganz besonders, wenn man digital arbeiten will. Für digitale Anwendungen sind die speziell gerechneten Apo Digitare von Schneider bzw. die Apo Sironare zwingend erforderlich.
Da für (halbwegs anständige, "Grossformat-Like") Architektur-Aufnahmen auch eine Verstellmöglichkeit gegeben sein muss, müssen diese Optiken über einen möglichst grossen nutzbaren Bildkreis gerechnet sein.
Und noch eine Anmerkung:
Die Qualität von Objektiv und Kamera werden stets vom Fotografen zunichte gemacht, schon die leiseste Verwacklung/unpräzise Fokussierung machen jede zigtausend Euro Ausrüstung
zum "Blick durch den Flaschenboden"...
mfg
Alexis