volkerm hat geschrieben:Frag mal jodi2. Der hatte das Tokina 12-24 und ist dann auf das Sigma 10-20 umgestiegen. Ich hatte den Eindruck, daß er das bereut.
Bin ja schon da...
Ja, das kann man so sagen, ich würde nicht nochmal irgendein(!) Sigma 10-20 nehmen, will am liebsten mein(!) Tokina 12-24 zurück, aber nochmal neu vor der Wahl würde ich auch wieder zu irgendeinem(!) Tokina 12-24 greifen.
Trotzdem muß das für Dich noch nicht viel heißen, bei dem Vergleich bei nikonias hieß es ja auch zum Schluß, im Testteam war jedes der drei WWs vorher vertreten und trotz des Tests hätte sich anschließend jeder der Besitzer wieder für sein WW entschieden. Und auch hier sind ja schließlich einige, die das Tokina und das Sigma persönlich kennen und sich für das Sigma aussprechen. Gut, dann findet sich wenigstens ein glücklicher Käufer demnächst für mein 10-20...

Ich schloß damals daraus, daß sich die drei nicht viel geben und man bedenkenlos zu jedem der drei greifen kann. Bis ich dann zwei 10-20 selbst probierte und mit dem zweiten zähneknirschend (da Tokina schon verkauft) in Urlaub gezogen bin. Ich hab's gehasst die ersten Tage!
Nach fünf Wochen und einigen hundert Bildern damit hat sich unsere Beziehung etwas "stabilisiert" aber uneingeschränkte Liebe ist es nicht. Man kann es eigentlich ganz einfach zusammenfassen: Ich habe seit ich das Ding habe (außer Testreihen von Häuserwänden, Bücherregalen u.ä.), es nicht einmal unter Blende 8 benutzt, im Gegenzug dazu mußte ich bei wie gesagt einigen hundert Bildern insgesamt bei einem Motiv/einer kleinen Session mal mit ISO auf 400-800 hochgehen, also nicht so schlimm bzw. häufig, wie ich anfangs nach den ersten Tests fürchtete. Allerdings war dieser Urlaub auch nicht ganz typisch, da es ein bißchen "Urlaub zu Hause" im Haus der Schwiegereltern war, habe ich Innenaufnahmen dort fast alle mit Stativ gemacht, beim letzten Urlaub mit dem Toki (eine Rundreise mit Mietwagen) dagegen fast alle Innenaufnahmen ohne Stativ. Das wäre da mit dem 10-20 ab Blende 8 wohl oftmals nicht oder nur noch mit ISO 1600 möglich gewesen.
Den "Erlanger" Test finde ich inzwischen etwas seltsam bzw. seine Schlußfolgerungen bzw. Gewichtungen. Wie hat es lemonstre inzwischen in seiner Signatur? "Immer das Ganze im Blick behalten..."
Da wird vieles sehr ausführlich und exakt getestet, aber dann wird darauf herumgeritten, daß das Tokina nicht sicher auf seiner Streulichtblende steht???

CoFo läßt grüßen...
Oder daß das Sigma am Teleende schon etwas kurz ist, das Tokina etwas länger, sodaß man seltener wecheln muß? Juckt irgendwen das lange Ende bei diesen WWs? Ich habe diese "frühere Wechselnotwendigkeit" bisher nicht ein einziges Mal beim Sigma im Vergleich zum Tokina verspürt.
Das Sigma soll bei 10 und 12mm schon offen "knackscharf" sein und bei längeren Brennweiten dann etwas abfallen? Ganz ehrlich, das glaub ich erst, wenn ich dieses 10-20 selbst probiert habe, diese Mär habe ich noch von keinem 10-20 gesehen oder gehört, das halte ich für Wunschdenken oder Betrachten ohne Seiten (bis in die Ecken muß man nichtmal gehen...) oder Betrachten nur in VGA-Ansicht.
Meine zwei Exemplare waren definitiv erst ab 17mm offen brauchbar einsetzbar, darunter heißt es "Nimm Blende acht, egal ob die Sonne lacht" und bisher habe ich das von anderen 10-20 auch durchweg so gehört.
Die hier und da schonmal gehörte Aussage "Das Sigma darf ja bei 10mm etwas schlechter sein als das Tokina, man kann ja auch auf 12mm zoomen..." ist in meinen Augen Mumpitz, außer man ersetzt 12 durch 17...
Mein zweiter (etwas) kleinerer Kritikpunkt am 10-20 - so sehr Erlangen den auch lobt - ist eben genau der AF. Ich hatte zwei verschiedene 10-20 an meiner D70, beim ersten hat der AF bei Entfernungen über 1m bei 10-12mm in rund der Hälfte der Fälle gestreikt bzw. sich nichtmal bewegt (Auslöser blockiert, kein grüner Punkt), umso mehr, desto schlechter die Lichtverhältnisse waren, bei besseren Lichtverhältnissen etwas weniger, aber immer noch im zweistelligen Prozentbereich. Bei längeren Brennweiten nahm diese Macke dann deutlich bis völlig ab.
Die zweite (jetzige) Version hat diese Unart "nur" noch in 10-15% der Fälle, meist ist es dann bei einem zweiten Versuch bzw. bei einem kurzen Anfokussieren auf ein anderes, unterschiedlich entferntes Ziel weg. Ich kann damit für meine Anforderungen an ein WW leben, aber ein Vorteil zum Tokina ist dieser AF ganz sicher nicht. Es ist vielmehr mit Abstand die am unzuverlässigsten fokussierende Linse, die ich je hatte, egal welcher Hersteller, welche Brennweite, welche Preislage oder welches AF-System. Für ein WW kein Drama, für ein Standardzoom oder ein Tele wärs untragbar.
Klar
könnte das auch an meiner D70 liegen, aber bisher hat sie eben wie gesagt mit allen anderen Linsen, Herstellern, Brennweite und AF-Systemen ganz wunderbar getan, ich werde mich also hüten, nur wegen dem 10-20 daran rumzufummeln.
Jetzt aber auch mal ein paar gute Seiten des 10-20.
Ein kleiner Vorteil für das Sigma sind Größe und Gewicht.
Und die zusätzlichen 2mm sind schonmal vorhanden und 12mm am Sigma entsprachen auch etwa 12mm am Tokina (ist ja bei Sigma nicht immer sicher...

), aber zunächst mal meiner Meinung nach
nicht so deutlich zu spüren. Wer meint, unbedingt viel Bildwinkel brauchen zu müssen, wird am Ende von dem wenigen mehr eher enttäuscht sein, dann lieber gleich das 10.5er genommen. Das bekannte Stadionbeipiel hier bzw. in der fc (Berlin?München?), das vom vorgegebenen Standpunkt mit 10mm genau ins Bild paßte und mit 12mm nicht, begegnet einem real einmal im Jahr, dafür vermutlich monatlich ein Fall, wo auch die 10mm noch nicht langen.
Ganz unerwartet interessant und lohnend fand ich die zusätzlichen 2 bzw. 3mm dagegen die letzten Wochen in der Landschaftsfotografie. Ich hab grad kein Beispiel griffbereit, aber es war erstaunlich oft der Fall, daß ich einen Berg, eine Schlucht, einen Baum, einen Fels vor mir hatte und dachte "Na, mal probieren..." und dann bei 10mm durch den Sucher sah und dachte "Boah, klasse!", beim testweisen Drehen auf 12 oder mehr mm sah es dann wieder etwas langweiliger aus.
Ich bin noch kein WW- oder Perspektivenexperte, aber die zusätzlichen mm des 10-20 sind grade bei Landschaft für die zusätzliche stärkere Betonung (Verzerrung will ich gar nicht mal sagen, man merkt bei Landschaft auf dem Bild hinterher oft gar nicht sofort, das oder was oder wieviel da verzerrt oder unnatürlich ist) klasse, weniger für Architektur oder Juxfotos wie "Nasenmonster".
Bei 12mm fängt diese extreme Perspektive bzw. Verzeichnung schon an bzw. läßt sich schon erahnen, ist aber noch sehr dezent. Beim 10.5er Fisheye ist sie dagegen sehr extrem und eben fest, da findet sich nur relativ selten ein Motiv, daß da genau reinpaßt und dann weder langweilig noch lächerlich aussieht.
Genial wäre also - wie Jan schon öfter sagte - ein Fisheyezoom oder eben ein (mit Crop) 12-24 für DSLR. Bis dahin in diesr Beziehung Daumen hoch für das 10-20, grade für Landschaft und wenn man sich konsequent abblendet.
Und der Punkt "CAs" wird ganz sicher von vielen völlig überzogen. Aber das ist alles relativ bzw. kommt drauf an (soll heißen: selber probieren!). Ich hatte auf allen meinen Außenaufnahmen in einem knappen Jahr mit dem Toki nicht einziges Mal (mich) störende CAs, 1-2mal hab ich sie mit vorsätzlichem Suchen gefunden. Vielleicht bin ich aber auch nur Fisheye-abgheärtet... Nach einem 3/4 Jahr habe ich aber mal in einem Urlaub relativ viele Kirchenräume fotografiert, oft mit ziemlich klaren Fenstern und bei hellem Sonnenschein draußen und was da teils auch ohne Suchen und auch schon weit vor 100% an CAs zu sehen ist, ist teilweise ziemlich abschreckend und auch nicht mehr alles mit zwei Mausklicks per EBV zu entfernen. Wer seine ersten Erfahrungen/Bilder mit dem Toki zufällig da macht oder wer hauptberuflich Innenräume mit hereinfallendem Sonnenlicht (oder ähnlich schwierige Motive) fotografiert, wird mit dem Tokina sicher nicht glücklich.
Für mich persönlich bzw. meine Ansprüche und Einsatzzwecke ist das CA-Argument gegen das Tokina etwa so, wie wenn jemand sagt "Ok, Sportwagen x ist zwar billiger, komfortabler, sicherer und verbraucht weniger, aber eigentlich ist er schlechter als y, weil y 3 km schneller ist und weil bei x das hintere linke Seitenfenster schwer zu kurbeln geht"...
Wenn ich mal in einen Fluß falle und hinten links sitze, werd ich fluchen, aber sonst...
Vielleicht muß ich mich auch erst daran gewöhnen, eine Linse zu haben, bei der ich so unumstößlich und stark abblenden muß (alte KB-Hasen haben damit wohl schon mehr Übung...), bisher konnte ich da immer im Rahmen der gewünschten Schärfentiefe völlig sorglos agieren.
Aber da außerdem die D200 ansteht und ich optimistisch zum 18-200 VR stehe, kann es gut sein, daß demnächst die Trennung von allen Sigmateilen ansteht...
Grüßle
Jo