Eine Frage an diejenigen die die D200 bereits in ihr Eigentum überführt haben: In der Anleitung steht etwas von Mehrfachbelichtungen und Belichtungskorrekturen. Mir ist aus der Anleitung nicht klargeworden ob damit auch gemeint ist, das die D200 eine Mehrfachbelichtung mit z.B. 1/2 Blende Differenz je Einzelbild schafft.
Frage 2: Bei Stills vom Stativ müßte bei Mehrfachbelichtungen das Bildrauschen stark minimiert werden, stimmt das?
Kann das mal jemand aus richtige Brett schubsen? Thx
Zuletzt geändert von Schaffmeister am Mi 4. Jan 2006, 00:48, insgesamt 1-mal geändert.
ja, das ist richtig. Im Gegensatz zur Langzeitbelichtig, bei sich die Werte und auch das Rauschen addieren und z.B. per Maske kompensiert werden müssen, wirkt eine Vermittlung von Bilder subtraktiv. Nur auf diese Art kann der Signal/Rauschabstand massiv beeinflusst werden ohne das Nutzsingal selbst zu schwächen. Per Vermittlung mit PTAverage oder NoiseRemove können selbst Aufnahmen mit hohen ISO-Werten völlig rauschfrei sein, oder extrem niedrige ISO-Werte realisiert werden. Praktisch immer einer Langzeitbelichtung vorzuziehen, wobei sämtliche Belichtungen gleich sein sollten.
Das Vermitteln von unterschiedlichen Belichtungen, z.B. einer oder mehrerer Belichtungsreihen kann die Anzahl der sichtbaren Tonwerte erhöhen (nicht die Dynamik, kein DRI), aber bei Verlust der Rauschunterdrückung. Beides kann kombiniert werden, indem z.B. 10 Unterbelichtungen, 10 Überbelichtungen und 10 Normalbelichtungen vermittelt werden (Rauschunterdrückung), und anschliessend erst deren Resultate (Tonwerterweiterung).
Grüße, Stephan Stoske
PS. Es bleibt noch zu bemerken, dass sich durch die Vermittlung sehr schnell Tonwertskalen bilden, die über 10, 12, 16 und mehr Bit hinausgehen. Diese Skala kann mit meinem NoiseRemove als echtes RAW gesichert und per 16-Bit-Tiff benutzt werden.
bezüglich der Abkürzung RAW gibt es oft ein Missverständnis.
RAW heisst "Roh" und ist kein(!) Datei-Format, sondern nur eine Liste der schlichten Daten ohne Konversion oder Kompression. Ein Graustufenbild mit 100 x 100 Pixeln ist als "RAW" schlicht eine Liste von 100x100 Bytes. Ein Farbbild hat exakt dreimal mehr Daten und ein Header z.B. mit der Größe ist erlaubt. Diese Definition von RAW gibt es seit den 60ern, sie beschrieb im wesentlichen nur dass der Datenspeicher mit dem Bildschirmspeicher identisch(!) war und alleine durch umsetzen eines Adresszeigers (Pointers) zur Darstellung gebracht werden konnte. Seit der Version 3 von PhotoShop können Rohdaten gelesen und geschrieben werden. Mit Digitalkameras hat das nichts zu tun, die gab es da noch garnicht.
Die sogenannten "Rohdaten" heutiger Digicams sind tatsächlich keine Rohdaten, weil sich selbige eben nicht roh zur Darstellung benutzen lassen. Sie müssen erst auf komplexe Weise gewandelt werden (Demosaic, Bittiefe, Zahlenraum) bevor sie zu darstellbaren Rohdaten werden. Dementsprechend heissen die Dateien der Hersteller auch NEF, CRW, CR2, ORF, MRW usw. aber eben nie RAW - und brauchen spezielle Software um geöffnet zu werden. Ein Schreiben dieses Formates macht keinen Sinn, weil es sich um eine Konvolution handelt, die, vergleichbar mit der Separation, nicht umkehrbar ist.
NoiseRemove schreibt u.a. 16-Bit-Rohdaten (echtes RAW), die (nur) per PhotoShop geladen und z.B. per TIFF-Format in eine normale Bilddatei überführt werden können. NEFs kann man nur über den TIFF-Umweg benutzen, was aber hinsichtlich der Methode selbst nicht nötig ist, weil schon drei vermittelte Jpegs den Tonwertumfang eines einzelnen NEFs überschreiten.