Schärfeproblem

Die Rubrik für das optische Zubehör eurer Nikon Kamera mit Autofokus

Moderator: donholg

volkerm
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Re: Wanderfokus....

Beitrag von volkerm »

ARO_DE hat geschrieben:Schnelltest: In der Tat habe ich einen Wanderfokus
Moin!

Bei so einem Test kann man leicht zu den falschen Schlussfolgerungen kommen. Gerade beim 85/1.4 kann man alleine durch ganz leichte Körperbewegung zwischen AF-Zeitpunkt und Aufnahme schon eine satte Fokusverschiebung bekommen. Also ist ein echter Test sowieso nur auf dem Stativ möglich. Dazu kommt, daß das AF Meßfeld keineswegs so sauber abgegrenzt ist, wie die Anzeige im Sucher glauben macht. Da kann man durchaus das falsche Ziel treffen, passiert mir auch öfters mal.

Meine Kameras treffen auch mit lichtstarken Objektiven recht exakt, unter günstigen Meßbedingungen. Es ist also nicht so, daß es grundsätzlich ein Problem geben muß.

Ich würde an deiner Stelle noch nicht aufgeben.
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WilfriedF
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Beitrag von WilfriedF »

ony hat geschrieben:Dann sollen sie, verdammt nochmal, wenigsten brauchbare Sucher hinschrauben wenn ihr AF nicht funktioniert/funktionieren kann - damit man wenigsten manuell fokusieren kann.
Vielleicht hab' ich es ja nicht ganz verständlich ausgedrückt?
Das Problem der Änderung der Bildebene ( Focusebene) bei Offenblende vs. Arbeitsblende bzw. der äußerst geringen Schärfentiefe ist ein Prinzipielles, an welchem manuelles Scharfstellen nichts ändert. Daher auch die Probleme z.B. bei Meßsucherkameras. Voigtländer und Leica. z.B. haben sich lange geweigert lichtstärkere Objektive als f3.5 herzustellen. Und die wussten warum! Die AF-Geschichten kommen da bloß noch verschärfend hinzu.
ony
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Beitrag von ony »

WilfriedF hat geschrieben:
ony hat geschrieben:Dann sollen sie, verdammt nochmal, wenigsten brauchbare Sucher hinschrauben wenn ihr AF nicht funktioniert/funktionieren kann - damit man wenigsten manuell fokusieren kann.
Vielleicht hab' ich es ja nicht ganz verständlich ausgedrückt?
Das Problem der Änderung der Bildebene ( Focusebene) bei Offenblende vs. Arbeitsblende bzw. der äußerst geringen Schärfentiefe ist ein Prinzipielles, an welchem manuelles Scharfstellen nichts ändert. Daher auch die Probleme z.B. bei Meßsucherkameras. Voigtländer und Leica. z.B. haben sich lange geweigert lichtstärkere Objektive als f3.5 herzustellen. Und die wussten warum! Die AF-Geschichten kommen da bloß noch verschärfend hinzu.
Die prinzipbedingten Schwierigkeiten sind mir (mittlerweile) schon bewußt. Das Bewußtsein, oder Verständniss dafür, kann man aber von einem technisch weniger interessierten/versierten Kunden nicht erwarten!
Ich hätte erwartet das man diese Probleme löst. Wenn man das nicht kann sollen sie in´s Handbuch schreiben das es mit lichtstarken Objektiven zu den angesprochenen Problemen kommt.
So kaufen viele vermeindlich gute, lichtstarke Objektive und fallen auf den Bauch.

Warum stattet Nikon die betreffenden lichtstarken Objektive oder Kameras nicht mit einem kleinen Speicher aus der anhand der bereits bestehenden Objektivkennung die Linse erkennt und per gespeicherten Offset den Fokus, bzw. das Delta Offenblende vs. Arbeitsblende entsprechend korrigiert?
Gruß, Roland
volkerm
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Beitrag von volkerm »

WilfriedF hat geschrieben:Daher auch die Probleme z.B. bei Meßsucherkameras. Voigtländer und Leica. z.B. haben sich lange geweigert lichtstärkere Objektive als f3.5 herzustellen. Und die wussten warum!
Die wussten, warum ... weil bei diesen Meßsucher-Kameras die Breite der Meßbasis nicht reicht, um lichtstarke Objektive korrekt zu fokussieren. Mit einem wandernden Fokus hat das doch nix zu tun.

Bevor hier jetzt die Sorge aufkommt, daß die exakte Fokussierung mit lichtstarken Objektiven technisch nicht möglich ... Nikon 50/1.2 an der D2H bei f1.2, scharfgestellt nach Fokusindikator, der auch den AF ansteuert ... Punktlandung!

Bild
Zuletzt geändert von volkerm am Sa 26. Nov 2005, 16:34, insgesamt 2-mal geändert.
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ARO_DE
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Beitrag von ARO_DE »

Hallo zusammen,

vielen Dank für Eure Hinweise und Anmerkungen. Wie ich jedoch jetzt in der Praxis damit umgehe weiß ich aber immer noch nicht so recht.

Nach Ony’s Motto, ein wahrer Fan verzeiht alles, möchte ich es jedoch nicht belassen (ebenfalls ein Augenzwinkern). Zumal das Wort Fan bei mir zu 80% mit Negativen belegt ist. Den Hinweis auf die möglichen Unzulänglichkeiten einer technischen Kombination würde ich aber in jedem Falle erwarten.
In Nachbarforen würde man bei kritischen Anmerkungen eher einen Trollalarm auslösen. Ich möchte aber betonen, dass mich die grundsätzliche Bedienbarkeit der N-Modelle überzeugt, selbst die D2x ist absolut intuitiv zu bedienen.

Wilfried scheint die technischen Hintergründe genauestens zu kennen, einen praktischen Nutzen kann ich persönlich noch nicht ableiten und gebe zu, dass ich als extrem fauler Mensch nicht alles verstehen möchte, immer nur so viel, dass ich erreiche was ich möchte. Mit anderen Worten, was kann ich mit dem Wissen der technischen Unzulänglichkeiten tun um auch bei offener Blende ein perfektes Ergebnis zu erzielen.

@Volker,

den Schnelltest habe ich natürlich mit Stativ gemacht und ebenfalls eine Wiederholung, ..Ergebnis reproduzierbar. Ich möchte auch nicht in Abrede stellen, dass ein exaktes fokussieren nicht möglich ist. Der Vorteil Deiner Flaschenaufnahme ist, dass sie recht geduldig auf ihrem Platz verweilt. Unsere 600kg Vierbeiner haben teilweise einen schmalen Toleranzbereich und sind für lange Aufnahmenzeiten nicht zu begeistern. Da muss es relativ zügig gehen also nix mit Schärfeindikator und dreh den Kopf noch ein wenig zu mir. Auge, Ohr, Maul, Hals-Haltung und Form, Blick und Gesichtsausdruck dazu den Bildausschnitt, da brauch ich ein AF der passt.

Beste Grüße

Aro_de
WilfriedF
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Beitrag von WilfriedF »

volkerm hat geschrieben: Mit einem wandernden Fokus hat das doch nix zu tun.
Wo hab' ich das behauptet?
ARO_DE
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Beitrag von ARO_DE »

upps, ich habe es flappsiger Weise so genannt
ony
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Beitrag von ony »

Hallo Volker,
es würde mich einmal interessieren wie sich das 1,2 bei o.g. Testaufbau verhält.
Ich kann den Fokusdrift mit jeder meiner Linsen jederzeit reproduzierbar nachbilden.
Das 50/1,8 z.B. läßt zwar bei f2,8 vs. f4 etwas nach, das eigentliche Problem ist das der Fokuspunkt bei 2,8 schon hart an der Grenze des Fokusbereiches liegt (und bei 2,0 das deutlich davor).
Das bedeutet das nachlassen der Schärfe bei 2,8 (und mehr > Offenblende) liegt nicht (nur) daran das es "unschärfer" wird, sondern daran das der anvisierte Motivpunkt nicht mehr innerhalb des Schärfebereiches liegt.
Gruß, Roland
WilfriedF
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Beitrag von WilfriedF »

1.)
ARO_DE hat geschrieben:Unsere 600kg Vierbeiner haben teilweise einen schmalen Toleranzbereich und sind für lange Aufnahmenzeiten nicht zu begeistern.
2.)
ARO_DE hat geschrieben:.... was kann ich mit dem Wissen der technischen Unzulänglichkeiten tun um auch bei offener Blende ein perfektes Ergebnis zu erzielen.
3.) Zuerst einmal Hinterfragen ob bei wie in 1.) angegebenen Bedingungen 2.) also Offenblende mit ca. +/-7mm ( allerbestenfalls) Schärfebereich wirklich das beste gestalterische Mittel der Wahl ist? Bei Still-Life Aufnahmen wird das sicher kein Problem sein, wie uns die Volkersche Flasche zeigt und so es keine 600kg schweren Faultiere gibt ? sehe ich ein daß es da happig wird. (**)

(**) Bei meiner ollen Rollei SL35 und dem Zeiss 1.4/50er HFT habe ich von Hause aus gewusst, daß bei Offenblende ich um den Hauch einer kitzekleinen Idee ein wenig das einstellen muß was sich Neudeutsch Frontfocus nennt um wirklich auf den Punkt zu kommen. Ganz besonders weil die keinen Schnittbildmesser hatte sondern bloß etwas unsichere Mikroprismen. Aber man lernt damit Umzugehen, wobei ein paar Kenntnisse der damit zusammenhängenden techn./physikal. Ursachen hilfreich sein können.
Zuletzt geändert von WilfriedF am So 27. Nov 2005, 06:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von JackMcBeer »

ARO_DE hat geschrieben:Unsere 600kg Vierbeiner haben teilweise einen schmalen Toleranzbereich und sind für lange Aufnahmenzeiten nicht zu begeistern. Da muss es relativ zügig gehen also nix mit Schärfeindikator und dreh den Kopf noch ein wenig zu mir. Auge, Ohr, Maul, Hals-Haltung und Form, Blick und Gesichtsausdruck dazu den Bildausschnitt, da brauch ich ein AF der passt.
Ich bin fast geneigt zu behaupten, dass Du vom vorhandenen Stand der Technik etwas zuviel verlangst.

Hast Du mal mit AF-C versucht?

Vielleicht gibst Du einfach mal etwas mehr Licht, um etwas weiter abblenden zu können.

Ich frag mich nur, wie früher das fotografieren überhaupt möglich war (ohne Blitz, mit ISO 20 oder 50, ohne AF...). Existieren überhaupt Sportfotos aus der Pre-AF-Ära??

jan.
Zuletzt geändert von JackMcBeer am So 27. Nov 2005, 10:44, insgesamt 1-mal geändert.
Ich hasse die Wirklichkeit, es ist aber der einzige Ort, wo man ein gutes Steak bekommt.
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