Displaygröße - ein Kriterium ?

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Moderator: donholg

MeisterPetz
Batterie9 Makro
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Beitrag von MeisterPetz »

Im Großen und Ganzen teile ich deine Einschätzung. Ein System mit elektronischem Sucher und ohne Spiegel und Prisma, aber Wechseloptiken, wird sicher über kurz oder lang kommen. Dass die bestehenden Bajonette die nächsten 10 Jahre nicht überleben, glaube ich allerdings nicht, denn da ist einfach noch genügend Geld für die Hersteller drinnen. Die vielen, vielen Besitzer von Objektiven unterschiedlichster Bajonette stellen einen Markt dar, den kein Hersteller vernachlässigen kann.

Was ich mir aber vorstellen könnte, ist, dass mit Erreichen der Auflösungsgrenze der Objektive vom Sensor her, die Weiterentwicklung der passenden Kameras nicht im bisherigen Maß fortgesetzt wird. Wie man sieht, ist die Grenze mit heutigen Objektiven bei Kameras wie der D2x, aber auch der 5D beinahe erreicht. Eine weitere Auflösungserhöhung könnte als nur im Sinne der Erhöhung des Kontrastumfangs etwas bringen.
Gruß,
Peter
Andreas H
Sollte mal wieder fotografieren...
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Beitrag von Andreas H »

Mit den vorhandenen Objektivbajonetten gibt es eine Fülle von Problemen die bei der Einführung der Systeme entweder nicht vorhersehbar oder technisch nicht vermeidbar waren.

Unser F-Bajonett beispielsweise hat das größte Auflagemaß aller mir bekannten Objektivanschlüsse im Kleinbildbereich. Es hat eine mechanische Blendenübertragung. Die erfordert eine sehr hohe (und damit teure) mechanische Präzision. Wenn man sich mal so ansieht wie die Unterschiede in der Belichtung bei verschiedenen Kameragehäusen und Objektiven so aussieht (eine halbe Blende Streuung kann man da schon mal feststellen), dann wäre eine komplett elektronische Ansteuerung der Objektive schon ein Fortschritt. Der Weg des Blendenhebels ist recht kurz, allein das leichte Verdrehen eines Objektivs im Bajonett verändert die wirksame Blendeneinstellung. Das geht schon lange besser, wie wir schon vor Jahrzehnten bei der Rollei SLX sehen konnten (Linearmotoren für die Blendenstellung).

Auch an der rein elektronischen Schnittstelle könnte ich mir durchaus Verbesserungen vorstellen. Wenn das Objektiv sich mit dem Gehäuse besser unterhalten würde, dann könnte eine DSLR wirklich mal eine Corner Shading Compensation, eine Korrektur der Verzeichnung gleich bei der Aufnahme, ein automatisches Herausrechnen von CA etc. bekommen.

Am elektronischen Sucher könnte man stürzende Linien ausgleichen. Nix mehr mit Shift und trotzdem gleich fertige Bilder aus der Kamera.

Möglich wäre das alles schon. Ich denke mal der eine oder andere Entscheider bei Nikon und Canon ist sicherlich hin- und hergerissen zwischen dem Drang zur Innovation und der Angst vor Kunden deren Equipment plötzlich entwertet wird. Zu denen gehöre ich ja auch, und ich wäre auch nicht begeistert wenn ich die zweite Hardwareentwertung mitmachen müßte, nachdem schon mein analoger Krempel 2004 wertmäßig auf einen Bruchteil seines Werts von 2003 sackte.

Das Dumme ist nur, was technisch möglich ist wird auch getan.

Die Frage ist doch nur noch wer zuerst seine Kunden verprellt. Ich würde mal auf Canon wetten, irgendwie habe ich das Gefühl die haben da schon mehr Routine.

Grüße
Andreas
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