Vorab: ich würde gerne mehr Bilder zeigen, aber da ich mich dazu entschieden habe, die unbearbeiteten Originaldateien zur Verfügung zu stellen, ist das mit dem Traffic etwas problematisch. Auch so sind's schon 10 MB geworden, der kostenlose Traffic meines Webspace ist jedoch begrenzt. Ich bitte daher darum, die Bilder nicht unnötig oft herunterzuladen (besser einmal downloaden und dann auf der Festplatte behalten) und vor allem nicht weiter zu verlinken. Sollte das Trafficlimit überschritten sein, kann es sein, daß ich die Bilder vorübergehend unzugänglich machen muß, ich bitte dafür um Verständnis.
So, nun aber zu den Beispielen. Sie sind mit jeweils den gleichen Kameraparametern und vom Stativ entstanden. Um gleichbleibende Ergebnisse zu bekommen, habe ich statt der Automatik die Weißabgleichsvoreinstellung "sonnig" verwendet. Obwohl die Bilder an einem ausgesprochen sonnigen Tag enstanden sind, sind sie trotzdem nicht farbneutral - mich stört das, aber ich wollte die Bilder ja nicht bearbeiten (nur die Ausschnitte und die verkleinerten Bilder sind farblich korrigiert). Bitte beachtet auch, daß ich die kamerainterne Schärfung auf "aus" gestellt habe - das nur als Hinweis für die, denen die Bilder allgemein nicht scharf genug sind. Wer möchte, kann die Beispiele ja testweise entsprechend nachbearbeiten.
Das erste Bild zeigt eine Turmuhr in ca. 15m Entfernung, hier ohne Konverter bei voller Brennweite:
Beispiel 1
Und hier mit dem Tcon-17 bei voller Brennweite:
Beispiel 1 mit Telekonverter
Was bei genauerer Betrachtung auffällt, sind die stärker auftretenden chromatischen Aberrationen (CA), speziell zu den Bildrändern hin. Bei stärkeren Kontrasten können sie auch noch stärker werden, bei weniger kritischen Motiven sind sie aber auch mal schwächer. Das ist wohl der größte Nachteil des Konverters, eigentlich aller Konverter. Auch der Tcon-17 bleibt davon nicht verschont, schlägt sich aber eigentlich noch ganz gut denke ich (ich habe jedenfalls schon wesentlich schlimmeres gesehen). Interessant wäre diesbezüglich ein Vergleich mit dem viermal so teuren Originalkonverter von Nikon, dank ED Glas sollte dieser eigentlich besser abschneiden (das kann man für den Preis jedenfalls erwarten). Wie auch immer, Schärfe und Detailauflösung des Olympus sind IMO gut (dazu mehr beim nächsten Beispiel). Wer ganz genau vergleicht, die Beispiele skaliert und übereinander legt, dem wird auffallen, daß der Konverter die "Werksangabe" von 1,7x nicht ganz erreicht, er vergrößert eher so im Bereich 1,62x. Auch das ist nicht ungewöhnlich und diese kleine Abweichung IMO noch kein Grund zur Aufregung. Mit dem Tcon-17 entsteht übrigens -genau wie mit dem Originalkonverter- kein "Loch" durch Abschattungen im nutzbaren Brennweitenbereich, jedenfalls nicht mit meinem variablen Tubus, bei dem ich den Abstand zwischen Frontlinse und Konverter immer optimal halten kann. Es ist also zwischen 350 (auch noch etwas davor) und ~600mm alles nutzbar. Da die beiden Konverter jeweils die gleichen Faktoren haben wie die Originalteile, kann es übrigens auch keine Probleme mit dem VR-System geben - einfach die Konverter im Menü "anmelden" und die Kamera passt sich den neuen Gegebenheiten an.
Für das nächste Beispiel habe ich 100% Ausschnitte aus einem Bild genommen, das ein Baustellenschild zeigt. Dieses stand geschätzte 30m weit weg und zeigt Details, welche das Objektiv schön an seine Auflösungsgrenze bringen. Die wichtigste Frage bei Telekonvertern ist ja eigentlich, ob sie überhaupt einen Auflösungsvorteil gegenüber einem ohne Konverter aufgenommenen (und vielleicht nachträglich größer gerechneten) Bild bringen - manche Telekonverter sind so schlecht, daß man ohne sie tatsächlich besser dran ist.
Beispiel 2
Beispiel 2 mit Telekonverter
Ich habe absichtlich den gleichen Ausschnitt genommen, was natürlich aufgrund der stärkeren Vergrößerung beim zweiten Bild auch zu einem größeren Ausschnitt führt. Ich denke nur so macht es Sinn. Wer meint, daß sei unfair, kann den zweiten Ausschnitt ja kleiner rechnen (oder umgekehrt, den ersten größer) - das Ergebnis bleibt das gleiche, das Bild mit Konverter zeigt eindeutig mehr Details (allerdings auch wieder etwas CA). Der Deal ist also klar: größere Abbildung/mehr Details erkauft man sich beim Tcon-17 an der 8800 meist auch mit mehr CA. Ob man damit leben kann, muß jeder für sich entscheiden, ich bin in der Praxis mit dem Konverter größtenteils zufrieden, zumal er neu gerade mal 90 Euro kostet und rel. klein und leicht ist.
Und nun zum Wcon-08B (das "B" in der Bezeichnung ist wichtig, es gibt auch noch eien Wcon-08 ohne "B", das ist ein völlig anderer Konverter).
35mm ohne Konverter
28mm mit dem Wcon-08B
Ich denke dazu muß man nicht viel sagen, der Wcon-08B schlägt sich IMO sehr gut an der 8800. CA wird man nur im Randbereich finden und die produziert das Objektiv der 8800 im WW ja leider auch ohne Konverter. Bei (Rand)Schärfe und Auflösungsvermögen gibt's ebenfalls nix zu meckern, die "Werksangabe" von Faktor 0,8x stimmt und Abschattungen in den Ecken gibt's ebenfalls nicht. Das stürzende Linien mit kürzerer Brennweite stärker werden, sollte allgemein bekannt sein und das kann man dem Konverter natürlich nicht ankreiden. Evtl. wundern sich einige, wie wenig mehr an Bildinhalt so ein 0,8x WW bringt, aber so ist's halt, außerdem nutzt man WW-Konverter ja üblicherweise, um eben dieses Quentchen mehr Bildwinkel zu haben.
Nun noch ein letztes Beispiel zum Thema Verzeichnung:
Ohne Konverter
Mit Wcon
Das Bild ist im Nahbereich entstanden, da gibt's leicht unscharfe Ecken (das gibt's auf den "normalen" Bildern nicht), die Bilder sind unterschiedlich beleuchtet, verkleinert usw., deshalb dienen sie wirklich nur zur Beurteilung der Verzeichnung. Warum ich das Beispiel überhaupt erstellt habe: viele Konverter verstärken die bereits vorhandene Verzeichnung des Objektivs zusätzlich und der Original WW-Konverter von Nikon gehört -den Beispielen, die ich davon gesehen habe, nach zu urteilen- wohl leider dazu. Er ist zwar rel. günstig, man braucht keinen Adapter und er ist super klein und leicht, aber er verzeichnet auch stark. Das kann man zwar ausgleichen (z.B. mit Ptlens), aber dabei geht immer auch etwas vom wichtigen Randbereich des Bildes flöten. Wie man an meinem Beispiel hoffentlich sehen kann, ist die Verzeichnung mit dem Oly kaum stärker als ohne. Insgesamt bin ich mit der gebotenen Bildqualität sehr zufrieden und wage zu behaupten, daß es der Originalkonverter insgesamt auch nicht besser kann (aber auch dazu würden mich Beispiele in Originalgröße interessieren). Außerdem habe ich beim Wcon-08B den Vorteil, daß ich davor handelsübliche 62mm Filter (z.B. Pol- oder IR Filter) einsetzen kann, teilweise jedoch nur mit ganz leichten schwarzen Bildecken. Beim WM-E80 geht das jedoch gar nicht.
Das war's, ich hoffe die Beispiele sind interessant für euch und helfen euch ggf. bei einer Kaufentscheidung. Wenn es Fragen oder Anmerkungen gibt: immer her damit.
P.S.: eigentlich wollte ich meinen Oly Tcon-14B (Telekonverter mit 1,45x und 62mm Gewinde) noch in die Versuchsreihe mit aufnehmen, aber da der Tcon-17 ihm in allen Belangen überlegen ist (überraschenderweise, denn die B-Konverter sind eigentlich für ihre Qualität bekannt, kosteten ursprünglich auch mal eine Stange Geld, heute wechseln sie mit viel Glück schon für 50, ansonsten so für 80-110 Euro bei Ebay den Besitzer), habe ich mir das mal gespart. Den Tcon-14B würde ich für die 8800 nicht empfehlen, ich behalte ihn aber trotzdem für Mondaufnahmen. Dank Frontgewinde kann man den Tcon-14B und den Tcon-17 kombinieren (mit zusätzlichen Adapterringen), das ergibt dann knapp 900mm und solche Bilder:
Mond (verkleinert, geschärft, entfärbt)
Der Mond ist hier ca. 50% kleiner als auf dem Originalbild, es ginge also eigentlich noch deutlich größer. Für andere Motive wie z.B. Vögel o.ä. ist diese Kombination jedoch wegen ihrer Unhandlichkeit (Länge, Gewicht), der starken CA, deutlicher Randabdunklung und der allgemein schlechten Bildqualität (Schärfe, Detailauflösung) leider nicht zu gebrauchen
