Laut Exif-Daten hast du mit 1/60 s belichtet. Wir wissen, dass die D70 keine Spiegelvorauslösung besitzt. Wenn mich nicht alles täuscht könnte es bereits bei 1/60 s kritisch werden mit leichten Verwacklern, ausgelöst vom Spiegelschlag? Das 24-120 VR ist ja auch etwas wuchtiger als das 18-70 und könnte - nur meine Vermutung - anfälliger von durch den Spiegelschlag verursachten Verwacklern sein. Da gibts irgendwie mehr Masse, die schwingen kann (richtig oder nicht?).
Abgesehen davon muss ich sagen, dass diese Schärfevergleiche bei 100-%-Ansicht zwar ihre Existenzberechtigung haben, man es aber auch übertreiben kann.

Das 24-120 VR ist ja in Sachen Schärfe (bei Offenblende) häufiger in diesem Forum dem 18-70 unterlegen gewesen, was ja auch entsprechenden die Bilder gezeigt haben (das will ich auch gar nicht abstreiten). Nachdem ich nun aber über 500 Aufnahmen mit dem 24-120 VR besitze ("gemacht" habe ich bestimmt "ein paar mehr".

) kann ich mich über mangelnde Schärfe eigentlich nicht beklagen. Sicher, die teuren Objektive werden schärfer sein (das 18-70 vielleicht auch bei bestimmen Blenden), aber mal ehrlich: Was hat man davon, wenn ein Foto knackscharf statt scharf ist? Sind es nicht andere Dinge, die mehr zählen? Farbsäume? Hang zur Lichtreflexion? Handhabung des Objektivs? Ich kann die D70 mit aufgeschraubtem 24-120 VR unglaublich gut halten. Da passen irgendwie die Proportionen.
Wenn ich die 24-120 VR-Bilder mit denen meiner Coolpix 4500 vergleiche, haut es mich regelrecht vom Stuhl, wenn ich den direkten Schärfevergleich sehe. Alle meine Bilder (NEFs) bekommen ausschließlich von Capture eine leichte Schärfung verpasst, danach nichts mehr. Auch nach einer Geraderichtung des Horizonts durch Paint Shop Pro wird nicht nachgeschärft. Für meinen persönlichen Geschmack ist es einfach nicht notwendig, denn - wie oben bereits angedeutet - wird ein Bild ja nicht unbedingt besser dadurch, dass es knackscharf ist. Hier mag aber jeder seine persönlichen Präferenzen haben.
Aber genauso, wie den zukünftigen D-SLR-Käufern - zurecht - geraten wird, sich primär für ein System und erst sekundär für eine Kamera zu entscheiden, würde ich Objektive nicht primär nach ihrer Schärfeleistung in 100-%-Ansicht beurteilen (natürlich verstärkt bei Objektiven, die hauptsächlich im Offenblenden-Bereich eingesetzt werden). Die Entscheidung, ob man mit dem 18-70 oder dem 24-120 VR standardmäßig (im Urlaub) unterwegs ist, kann man doch nicht nur daran festmachen. Wenn ich mich an den letztwöchigen Urlaub in Garmisch-Partenkirchen erinnere und mir vorstelle, ich hätte standardmäßig das 18-70 drauf gehabt und würde das 24-120 VR immer für entsprechende Teleaufnahmen aufschrauben, hätte das Hunderte zusätzliche Objektivwechsel bedeutet. Und wegen der tiefstehenden Wintersonne war ich immer mit Sonnenblende unterwegs, wodurch das 18-70 erst ab 24 mm einsetzbar wird, da ansonsten extreme Vignettierung auftritt. Folglich hat das 18-70 in meinem Fall noch nicht mal einen Vorteil im Weitwinkelbereich gebracht.
Glücklicherweise habe ich zwei Bilder gefunden, die ungefähr das gleiche Motiv zeigen (nicht exakt der selbe Standpunkt, aber immerhin die gleiche Brennweite sowie Blende) und einmal mit dem 18-70 und einmal mit dem 24-120 VR aufgenommen wurden. Damit es zu keinen "vorgefassten Meinungen" kommt, werde ich nicht dazu schreiben, welches Bild mit welchem Objektiv gemacht wurde. Um die Dateigröße zu minimieren, habe ich aus dem Originalbild einen Hochkant-Ausschnitt gemacht (es wurde nichts verkleinert). Eines noch: Bei genauem Hinsehen erkenne ich, dass eines der beiden Bilder schärfer ist als das andere. Welches dieses ist, müsst ihr sagen.

Später schreibe ich dann dazu, von welchem Objektiv welches Bild aufgenommen wurde. In der Nachbearbeitung der Bilder wurden natürlich absolut identische Verfahren eingesetzt.
Bild 1:
http://people.freenet.de/maje/coolpix/DSC_1920_f.jpg
1/400 s, F14, 24 mm
Bild 2:
http://people.freenet.de/maje/coolpix/DSC_1967_f.jpg
1/320 s, F14, 24 mm
Ich empfinde den Schärfe-Unterschied nicht als ausschlaggebend, pro oder kontra einem Objektiv zu urteilen. Bei Arbeiten mit Offenblende muss man die Schärfe natürlich stärker beurteilen, aber bei Landschaftsaufnahmen, und diese fallen ja im Urlaub am häufigsten an, wird wohl niemand mit Offenblende fotografieren.
