Contra EBV?

Die Rubrik rund um das Thema Bildbearbeitung und Software. Techniken, EBV-Software, Tipps,...

Moderator: pilfi

beta
Sollte mal wieder fotografieren...
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Beitrag von beta »

UweL hat geschrieben:in diese Richtung geht es bei ihm. Die Kamera muß das Bild so liefern wie es in der Realität ist (überspitzt gesagt).
Dass zwischen dem Negativ aus der analogen Zeit und dem fertigen Negativ-Abzug ein Labor saß, wird auch oft vergessen. Im digitalen Zeitalter heißt das halt PS...
ahhh ok. Dann hoffe ich mal das er mit seinen Augen bei ISO 1600 besser sieht als die Kamera weil ansonsten tut er mir irgendwie echt leid. Naja wie gesagt ich kann es nicht nachvollziehen. Man kann ebv ja auch so betreiben das man es nicht sieht und das man nur versucht die technischen Limitierungen die so eine Kamera mit sich bringt zu entfernen um das Ergebnis möglichst nah unsere Augen anzunäheren.

Wie auch immer.

me.
surfklaus
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Beitrag von surfklaus »

ich will es den leuten nicht zumuten sich meine bilder ohne ebv anzuschauen :shock:

ernsthaft: digital fotografieren an sich ist doch schon ebv! wenn ich im jpg-modus fotografiere, verarbeitet die kamera intern die rawdaten; nur habe ich keinen einfluss darauf. mache ich das ganze im raw-modus ... entscheide ich. so einfach ist das ;-)

ein guter freund von mir ist pro (architekturfotograf). wer denn meint, nur weil er analog mittelformat macht, er würde beim "entwickeln" nicht /seinen/ teil zum ergebnis beitragen ... ha ha ha

gruss, klaus
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NightOwl
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Beitrag von NightOwl »

Hm, dieses Thema wird ja in schöner Regelmäßigkeit hier diskutiert. Ich denke, es gibt da soviele Aspekte, die da mit reinspielen.

Zum einen: was ist EBV überhaupt? An den Reglern drehen in PS? Oder schon an den Einstellungen der Cam etwas ändern (Schärfe, Sättigung, Kontrast, Custom Curves, WB, etc.).
Zum anderen: Wozu soll das Bild gut sein? Ist es nur ein Erinnerungsfoto? Wird es veröffentlicht (und wo: in einem Forum wie diesem oder in einem Forum für Naturfotografie)?

Ich habe mich auch schon intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt, und letzlich muß diese Frage jeder für sich selbst entscheiden, und zwar von Bild zu Bild. Betas Sicht der Dinge ist die eines Designers, dem es nur auf die Wirkung eines Bildes ankommt. Ich würde das mal plakativ als "Werbung" bezeichnen. Hier ist alles erlaubt, und damit habe ich auch keine Probleme.
UweL's Kollege würde ich in die Kategorie "Dokumentation" einordnen. Hier wird jeder manipulative Eingriff in das Bild "nicht gerne gesehen". Das ist eine moralische Kategorie, die ich ebenfalls nachvollziehen kann.

Es gibt im Pressekodex eine Übereinkunft, manipulierte Bilder mit "[M]" zu kennzeichnen oder den Betrachter mit Text auf die Manipulation hinzuweisen ("Symbolfoto", "Archiv"). Dieses [M] habe ich zwar noch nie gesehen, finde ich aber im Prinzip eine gute Sache.

Für mich habe ich zumindest entschieden, "stark" manipulierte Bilder (was jetzt natürlich wieder interpretationsfähig ist), die ich in diesem Forum veröffentliche, entsprechend zu untertiteln. Und sollte jemand nachfragen, gebe ich auch gerne die Originaldatei(en) heraus.

So long,
Matthias
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beta
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Beitrag von beta »

NightOwl hat geschrieben:Betas Sicht der Dinge ist die eines Designers, dem es nur auf die Wirkung eines Bildes ankommt. Ich würde das mal plakativ als "Werbung" bezeichnen. Hier ist alles erlaubt, und damit habe ich auch keine Probleme.
UweL's Kollege würde ich in die Kategorie "Dokumentation" einordnen. Hier wird jeder manipulative Eingriff in das Bild "nicht gerne gesehen". Das ist eine moralische Kategorie, die ich ebenfalls nachvollziehen kann.
*mit händen und füssen am strampeln und laut schreiend*

nein nein nein. So war das nicht gemeint. Für meine persönlichen Bilder mag das teilweise zutreffen ok. Aber wenn Mr.National Geographic Superdokumentar irgendwas ablichtet, dann verstehe ich nicht wo das Problem liegt das Bild insgesamt(!) nen tick heller zu machen(wäre doch genauso als wenn er nen tick länger belichtet) oder vielleicht das rauschen insgesamt zu verringern. Das er nix da nicht retouchieren „darf” na gut, meinetwegen. Aber wo ist das Problem die Bildqualität an sich zu verbessern ohne die Details zu verändern? Verstehe ich halt nicht.

me.
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Beitrag von NeuerBenutzer »

> Verstehe ich halt nicht.

Philosophie?

Wobei doch gerade du ab und zu philosophische Anwandlungen hast.. :)
UweL
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Beitrag von UweL »

beta hat geschrieben:*mit händen und füssen am strampeln und laut schreiend*

nein nein nein. So war das nicht gemeint. Für meine persönlichen Bilder mag das teilweise zutreffen ok. Aber wenn Mr.National Geographic Superdokumentar irgendwas ablichtet, dann verstehe ich nicht wo das Problem liegt das Bild insgesamt(!) nen tick heller zu machen(wäre doch genauso als wenn er nen tick länger belichtet) oder vielleicht das rauschen insgesamt zu verringern.
Ich glaube, das ist auch gar nicht der Punkt - das macht zur Not jeder wenn er sich bei der Belichtung verhauen hat.

Der Punkt ist, ob jemanden einen 1000 Watt Strahler wegstempeln würde, der sich durch einen anderen Standpunkt auch nicht vermeiden ließe. Ich hatte das auf Malta an einer Stelle. Weder anders bescheiden noch anderer Ausschnitt beim Fotografieren half: Entweder geriet was anderes ins Bild oder was anderes war weg. Also habe ich den störenden Strahler mitsamt eines Mauervorsprungs, auf dem das Stromkabel entlanglief, weggestempelt - hat übrigens bisher auf der Ausbelichtung niemand erkannt, selbst wenn ich gesagt habe, dass das Bild manipuliert ist. :wink:
Gruß, Uwe

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Beitrag von NightOwl »

Nun, bei der Vorbereitung zum Druck passiert mit den Bilddaten noch viel mehr als nur die Helligkeit zu verändern. Trotzdem ist in diesem Bereich (National Geographic) die Bestrebung vorhanden, sowenig wie möglich in das Bild einzugreifen.

In der Werbung ist das bestreben ja eher, so massiv wie nötig in das Bild einzugreifen, da gehts dann ja auch nicht mehr um Helligkeitsänderung.

Mir ging es nur darum aufzuzeigen, das jeder Bereich seine eigenen Wertvorstellungen hat. Auch wenn es dir jetzt nicht gefällt, dass ich dich in die Werbung geschoben habe :lol:.

So long,
Matthias
Zuletzt geändert von NightOwl am Di 26. Okt 2004, 15:51, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitrag von jodi2 »

Auch wenn wir uns hier ja eigentlich alle einig sind, hier ein nettes Beispiel: Hab grad ein Foto out of the box von einer Coolpix 950 (von der ich selbst keine Ahnung hab) von meinem Bruder bekommen, wohl sowas wie die Abteilungskamera und ich würde schätzen die Sekretärin ist auch nicht sooo geübt damit:
Bild

Und so sieht es nach einem einzigen Knopfdruck in Capture aus, der lediglich die Kontrastgrenzen rechts und links um 0,5% kürzt:
Bild

Gruß
Jo
Ecuador in Kürze&Deutsch: www.visitecuador.de/welten/

Was ist das für ein knuffiges Tandem auf dem Avatar? www.pinoforum.de
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Beitrag von NightOwl »

Ja, schönes Beispiel. Ich denke, deine Bearbeitung ist in jedem Falle ok, da nicht Bildverändernd sondern lediglich eine Anpassung an das Wiedergabemedium (ausnutzen des zur Verfügung stehenden Kontrastumfangs).

Und jetzt die Frage: würdest du der linken Person den Bauch etwas zurechtstutzen? Hier fängt die interessante Diskussion m.E. erst an. Und auf diese Frage gibt es kein einfaches Ja oder Nein als Antwort!

So long,
Matthias
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Beitrag von jodi2 »

Welchen Bauch? Mein Papa hat keinen Bauch! Genausowenig wie ich! ;-)
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