Viel steht da noch nicht drin über PP. Scheinbar hat sich außer jenne (der einfach keinen "normalen" account haben will...) noch keiner länger damit beschäftigt.
Ich habe jetzt alle drei Programme (kurz) probiert. Man kann PP und NV auch zusammen installiert (und offen) haben, wenn man erst PP und dann NV installiert.
PP scheint mir mehr eine Bildverwaltung (Bilddatenbank?) zu sein, hat also ein anderes Ziel als eine Bildbearbeiung oder Optimierung. Ich kenne mich aber mit Bildverwaltung/-datenbanken nicht aus und benutze sowas bisher nicht, kann daher die Stärken und Schwächen von PP hierbei nicht beurteilen. Ich kann nur sagen, daß ich es grausam zu bedienen finde, völlig unlogisch und unübersichtlich.
Die entsprechenden Bildoptimierungsmöglichkeiten in PP aber sind (in meine Augen) sehr begrenzt und viel zu automatisiert, nicht einsichtig bzw. nachvollziehbar und vor allem nicht wieder rückgängig zu machen. Vielleicht treffen sie den Geschmack des einen, aber was macht der andere, der sein Bild gerne anders optimiert hätte?
Vor allem aber kann PP außer Lesen und dem jpg-Export absolut nichts mit NEF/RAW anfangen, sprich keinerlei (rücknehmbare) Änderungen wie Weißabgleich, Tonwert oder Belichtungskorrektur machen. NEF wird eingelesen, Änderungen werden auf das Bild wie in jeder EBV durchgeführt (und dauern daher auch 5-10mal so lang wie echte NEF-Änderungen z.B. mit Capture) und beim Speichern ist das Bild unwiederuflich so.
Dazu ist PP wie schon öfter gesagt instabil und lahm, eine Ressourcenvernichter. Ich kann nicht programmieren, aber wenn ich es versuchte, käme vermutlich so etwas dabei heraus.
Für mich gibt es absolut kein Argument für PP. Instabil, lahm, grausame Oberfläche und außer dem Lesen und exportieren von NEFs (was auch NV kann) keinerlei Funktionalität, die ich bräuchte. Für NEF-Nutzer unbrauchbar, für jpg vielleicht ok, aber ich bin sicher, da gibt es besseres, auch gratis.
Nikon View ist stabiler, logischer, halbwegs intuitiv zu bedienen und bietet vor allem den Nikon Editor, eine abgespeckte Variante das Capture Editor. Und genau der bietet eben die wichtigsten NEF/RAW-Anpassungmöglichkeiten, die wirklich nur die Darstellung der RAW-Dateien ändert. Mir persönlich würden die (NEF-)Möglichkeiten des Nikon Editor reichen (fast alles andere kann man mit einer EBV machen), er hat nur einen Haken: Er kann nur einzelne Bilder bearbeiten, keine Stapelverarbeitung. Und wenn ich weiß, bei dieser Session in dem Licht möchte ich gerne die Belichtungskorrektur und den Weißabgleich und muß dann hundert (oder mehr) Bild von Hand anpacken...

Wer die Stapelverabeitung nicht braucht, kann denke ich mit NEF und NV leben.
Nikon Capture ist wie gesagt der große Bruder des Nikon Editor mit mehr bzw. feiner abgestuften RAW-Möglichkeiten und dazu noch ein paar kleine Extras zu Gradationskurven, Vignettierung, Über- bzw. Unterbelichtungskorrektur und Staubentfernung. Es ist (für mich) stabil, schnell und absolut easy zu Bedienen, auch für mich mit wenig Ahnung in Bildbearbeitung. Man fragt sich fast "Was, das war schon alles?". Vor allem gibt es eben eine Stapelverarbeitungsfuktion, in der man alle (nicht nur die NEF/RAW) Einstellungen auf einen Bildordner anwenden kann.
Im Prinzip ist Capture genau das einfache und schnelle nikonspezifische Tool, was ich mir als Vorstufe zur EBV wünsche. Der Haken ist nur, diese (in meine Augen) überwiegend Basisfunktionalitäten kosten 350 Mark. Das halte ich aus drei Gründnen für eine Frechheit:
1) Diese wenigen Funktionalitäten finde ich verglichen zum Preis und wesentlich größeren Funktionsumfang einer guten EBV in meinen Augen völlig überteuert. Guet Software kostet Geld, keine Frage, aber Capture kann (und soll) keine EBV ersetzen, nur nikonspezifisch optimieren, kostet aber mehr als die meisten EBVs.
2) Die wichtigsten Punkte zur NEF-Anpassung (und Staubentfernung) sind für mich Basisfunktionlitäten, die zu einer Kamera dazu gehören, die NEF produzieren kann bzw. deren Stärke das sogar ist wie bei der D70. Ist irgendwie wie wenn eine Kamerahersteller keine Treiber zu einer nicht von XP-erkannten Kamera mitliefern würde, nach dem Motto "Es gibt doch Kartenleser". Oder als ob VW beim Golf sagen würde, Fenster sind Serie, aber die Kurbeln für die Fensterheber kosten extra, 179 Euro das Stück.
3) Andere Hersteller geben schon bei wesentlich preiswerten (Consumer-)Kameras vernünftige Software wie Photoshop Elements dazu und Nikon bei einer D70 die über 2000 Mark kostet? (Von dem, was Nikon noch zusätzlich mit Objektiven verdient ganz zu schweigen.)
Entweder müßte NV bzw. NE etwas mehr Funktionalität haben und Stapelverarbeitung können oder Capture müßte für D70 Käufer gratis, allenfalls für einen symbolischen Preis zu haben sein. Aber so finde ich es ein äußerst schwaches Bild und etwas wie PP statt NV/NE oder Capture beizulegen ist eine Witz. Ein Wunder, daß NV noch nicht verschwunden bzw. noch als gratis-download zu haben ist. Ändert sich sicher bald.
Gruß
Jo
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