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Selbstbau: AF Feintuningtarget
Verfasst: Di 12. Mär 2013, 21:38
von donholg
Mit zunehmender Auflösung fallen AF Ungenauigkeiten deutlicher auf.
Für die Feinjustage gibt es kostenpflichtige Tools um 50-60 Euro wie den Spider Lenscal oder Selbstbaulösungen:
Wie dieser Nachbau oder
diese Lösung.
Verfasst: Mi 13. Mär 2013, 06:19
von Klenkes
Dann steuere ich mal eine 10-Minuten-Schnellbaulösung bei.
Man benötigt lediglich einen IKEA RIBBA Holzrahmen in A5 und eine Vierkantleiste. Das Zieltarget kann man sich genau wie die Skala schnell selbst erstellen und ausdrucken. Das Target kommt in den Rahmen, die Skala (um Faktor 1,4142 gestreckt, damit man in 45°-Stellung in der Projektion Zentimeter ablesen kann) wird mit Prittstift auf die Vierkantleiste geklebt. Danach wird die Leiste von hinten seitlich durch den Holzrahmen mit Holzschraube fixieren...nicht zu fest, man will ja noch drehen können.
Das einzig kniffelige ist die Festlegung der Drehachse, weil man um 45° zurück gedreht den Nullpunkt in Targetebene haben will. Das kann man aber schnell mit dem Geodreieck ermitteln.
Ich hatte noch einen Gewindeadapter grosse Stativschraube auf kleine mit Innen- und Aussengewinde, den hab ich unten in den Rahmen geschraubt, damit das Ding auf ein Stativ gesetzt werden kann. Oben drauf klebt noch eine übrig gebliebene Dosenlibelle

Mit wenig Aufwand sieht das dann so aus (sorry für das miese iPhoneknipsbild):

Re: Selbstbau: AF Feintuningtarget
Verfasst: Mi 13. Mär 2013, 07:49
von Thomas S.
donholg hat geschrieben:Mit zunehmender Auflösung fallen AF Ungenauigkeiten deutlicher auf.
Für die Feinjustage gibt es kostenpflichtige Tools um 50-60 Euro wie den Spider Lenscal oder Selbstbaulösungen:
Wie dieser Nachbau oder
diese Lösung.
Ist das wirklich so deutlich? Ich habe im Handbuch gelesen das man da nicht zu viel Rumfumeln soll
Sie Klasse aus deine Ikea Lösung

Re: Selbstbau: AF Feintuningtarget
Verfasst: Mi 13. Mär 2013, 07:58
von Klenkes
thomisa hat geschrieben:Ich habe im Handbuch gelesen das man da nicht zu viel Rumfumeln soll
Ich denke, das steht dort, weil man viele Fehler damit begehen kann. Schon die parallele Ausrichtung von Sensort und Target fordert Ideenreichtum. Zudem lernt man bei dem Prozedere das Objektivverhalten recht genau kennen, das Thema Fokusshift in Portraitentfernung z.B.
Verfasst: Mi 13. Mär 2013, 19:37
von donholg
Mir ging es v.a. um den Fokusshift meines Sigma 50ers, das ich für Portraits gerne auf f2,8 bis 3,5 abblende, damit beide Augen scharf sind, auch wenn der Kopf etwas schräg zur optischen Achse steht.
Das Schärfezentrum wandert beim Abblenden sichtbar nach hinten.
Auch das 85er Nikon hat einen ganz leichten Shift bei f2, den ich so korrigiert habe.
Das kann man aber ohne so einen Kalibrierer nur schwer einstellen.
Nach Gefühl geht immer schief.
Verfasst: Mi 13. Mär 2013, 22:01
von Thomas S.
donholg hat geschrieben:Mir ging es v.a. um den Fokusshift meines Sigma 50ers, das ich für Portraits gerne auf f2,8 bis 3,5 abblende, damit beide Augen scharf sind, auch wenn der Kopf etwas schräg zur optischen Achse steht.
Das Schärfezentrum wandert beim Abblenden sichtbar nach hinten.
Auch das 85er Nikon hat einen ganz leichten Shift bei f2, den ich so korrigiert habe.
Das kann man aber ohne so einen Kalibrierer nur schwer einstellen.
Nach Gefühl geht immer schief.
Was heisst das dann genau das du den Fokuspunkt auf F2 legst? Und somit die Offenblende nicht mehr genau stimmt. Oder wird die Korrektur pro Blende festgelegt.
Verfasst: Mi 13. Mär 2013, 22:53
von donholg
Das bedeutet, dass die Schärfeebene beim Abblenden nach hinten wandert.
Um das auszugleichen, verschiebe ich den Fokus via Korrektur passend.
Bei Offenblende passt er dann nicht, sondern ist zu weit vorne.
Die AF Korrektur kann ich aber schnell abschalten, wenn mal Offenblende gefragt ist.
Das ist aber nur bei Portraits spannend, wenn die Schärfe wirklich optimal auf dem Auge sitzen soll.
Bisher habe ich immer auf die Stirn fokussiert, dann passten die Augen meist ganz gut.
So ist es aber präziser.
Verfasst: Do 14. Mär 2013, 05:19
von coolpics
Das bedeutet, dass die Schärfeebene beim Abblenden nach hinten wandert.
Um das auszugleichen, verschiebe ich den Fokus via Korrektur passend.
Holger, geht das wirklich?
Wenn du die Fokusebene via AF-Korrektur nach hinten verschiebst, müsste sich doch der Fokus-Shift um genau diesen Betrag auch nach hinten verschieben?
Grüsse
Uwe
Edith: Macht irgendwie Sinn, wenn du weiterhin auf die Stirn fokussierst und so mit der AF-Korrektur einen "künstlichen" Backfokus erzeugst, von dessen Ebene aus der Fokus-Shift weiter in Richtung Augen wandert??
Oder, wenn du auf die Augen fokussierst und via AF-Korrektur einen "künstlichen" Frontfokus erzeugst, in der Größenordnung des Fokus-Shifts???
Verfasst: Do 14. Mär 2013, 05:28
von Klenkes
Das klappt sogar perfekt! Man verschiebt ja nicht den Fokus an sich sondern sagt dem AF, wenn Du XXX mißt, dann mache YYY, in dem Fall also "bitte 3cm nach hinten korrigieren".
Wenn man mit dem Ding experimentiert hat, kann man das auch im Kopf als Korrekturtabelle nutzen...Offenblende auf die Nasenspitze, bei f/2 sitz es und bei f/4 ff. auf die Ohrläppchen. Oder bei schräger Perspektive vorderes Auge, Nasenwurzel, hinteres Auge o.ä.
Interessant ist auch das Verhalten von Zoom-Objektiven

Diese kann man aber natürlich nur schwer korrigieren, weil zum Parameter Blende/Fokusshift auch noch die Brennweite kommt.
Das 70-200VRI verhält sich da sehr unterschiedlich, die kurzen Brennweiten liegen eher hinten, die langen vorne und bei 105-135 sitzt es bei allen Blenden perfekt.
Das 50/1,4 AF-S ist z.B. bei 5,6 auf den Punkt genau.
Verfasst: Do 14. Mär 2013, 06:08
von zyx_999
Jetzt leuchtet mir auch ein, warum ein AF Feintuningtarget - ob Kauf- oder Eigenbau - Sinn macht
