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Welche Software zur Bildbearbeitung?
Verfasst: So 7. Okt 2012, 10:27
von hcv
Es wird Zeit, sich mehr mit Bildbearbeitung zu beschäftigen.
Daher suche ich jetzt nach einer gescheiten Software. Photoshop Elements ist vorhanden, dient aber meiner Meinung nach nur zur Verwaltung. Die Art der Bearbeitungsmöglichkeiten gefallen mir nicht wirklich.
Daher jetzt die Überlegung, was Neues zu besorgen. Zur Auswahl stehen Lightroom 4.x oder eventuell sogar Adobe Photoshop CS6 Extended.
Da ich voraussichtlich über einen Bildungsnachweis zu günstigeren Konditionen kaufen kann, stellt sich die Frage, womit ich besser fahre.
Grundsätzlich ist es so, dass ich eigentlich meine Bilder gar nicht bearbeite, aber die letzten Bilder im Atelier, haben mir gezeigt, das ich da was machen muss.
Womit erreiche ich die besten Ergebnisse, bei minimalsten Bildbearbeitungskenntnissen?
Alternativ kann ich von der Bedienung her, gut was mit Studioline Photo Classic 3 was anfangen.
Was meint Ihr?
Gruß Hans-Christian
Verfasst: So 7. Okt 2012, 11:10
von alexis_sorbas
Moin,
Ich würde Dir LR empfehlen.
CS6, noch dazu "Extended" ist 3 Nummern zu gross.
Solange Du keine Vollretuschen, Montagen,
Druckvorstufe etc. machst, dürfte CS6 völlig "overpowered" sein.
Ggf. kannst Du LR noch ergänzen, falls das notwendig werden sollte.
Verfasst: So 7. Okt 2012, 13:08
von tirnanog
Wenn Du regelmäßig im Studio arbeitest, nehme ich an, dass Du im RAW-Format fotografierst.
Wenn Du Fotografie also länger (und professioneller) betreiben willst, wirst Du um intensive Bildbearbeitung nicht herumkommen - und auf der professionellen Ebene kommt man um Adobe nicht herum!
Ich kenne einige Fotografen, die (fast) ausschließlich mit Lightroom arbeiten, die dann aber doch hin und wieder an Grenzen (Druckvorstufen, Ebenen etc.) stoßen.
Wegen der günstigen Konditionen würde ich die Studentenversion von CS6 empfehlen - und wenn Du erst einmal mit den Werkzeugen von Photoshop vertraut bist, wirst Du das Programm nicht mehr missen wollen und zudem feststellen, was in Deinen (früheren, unbearbeiteten) Dateien noch an Potential steckt.
Die Bildbearbeitung in Lightroom unterscheidet sich schon sehr von der in Photoshop.
Gruß
tirnanog
Verfasst: So 7. Okt 2012, 14:30
von stl
Also wenn du mit EBV nicht viel am Hut hast und dir die Möglichkeiten von PSE nicht gefallen, wirst du mit PS erst recht nicht glücklich werden. PSE dient mitnichten der reinen Verwaltung, hierfür ist PSE der Organizer beigefügt. In der Bearbeitungsoberfläche von PSE stehen dir 3 verschiedene Pfade offen: Vollständig, Schnell und Assistent. Auswahl erfolgt nach deinem Gutdünken wie viel du den Automatiken überlassen willst und wie viel du manuell eingreifen willst. Der Vollständig-Pfad ist von den Möglichkeiten her eine Untermenge von PS.
Da du dich offensichtlich bisher noch nicht weiter mit dem Ebenen-Konzept beschäftigt hast, würde ich mir an deiner Stelle erst einmal ein paar der sehr guten Tutorials für Ebenen und PSE von der Adobe Webseite verinnerlichen, bevor ich eine Unsumme für PS ausgebe.
Wenn du weniger auf Retusche und lokale Bearbeitungen Wert legst, solltest du lieber einen Blick auf LR werfen. Es bietet sehr praktische Möglichkeiten Einstellungen auf ganze Sätze von Bildern anzuwenden und leichte Anpassungen (Sensorflechen, Augen, Zähne, Verläufe, Aufhellung, Abdunklung ...) vorzunehmen. Nur leider KEIEN Ebenen. Falls detaillierte Arbeiten an einzelnen Bildern mal nötig sind, so kann man diese immer noch nach PSE/PS exportieren und mit dem einhergehendem Overhead weiterverarbeiten.
Verfasst: So 7. Okt 2012, 17:02
von zuglufttier
Vorweg: Es ist fast egal, welches Programm du benutzt. In jedem Fall musst du dich einarbeiten und das dauert.
Schnelle Ergebnisse erzielt man sicherlich mit Lightroom und das ist auch schon ziemlich mächtig, da man eben doch lokale Bearbeitungen machen kann. Das ist so ähnlich wie mit Ebenen, meine ich... Ist aber schon ein bisschen her als ich das benutzt habe. Die allermeisten Benutzer können sich dann Photoshop sparen. Das würde ich fast jedem empfehlen.
Ich selber mag Open Source Software und benutze Darktable. Das gefällt mir stellenweise besser als Lightroom, weil es ein paar andere Heransgehensweisen hat. Andere Sachen wie Ebenen kann es dagegen (noch) gar nicht.
Im Endeffekt kann Lightroom momentan mehr und es gibt wesentlich mehr Leute, die damit arbeiten, so dass nachfragen viel öfter zum Erfolg führen wird.
Darktable läuft auch nicht unter Windows, von daher hat sich das vielleicht eh schon erledigt.
Lightroom, Darktable, Bibble Pro bzw. nun Corel AfterShot Pro z.B. sind alles Programme zur Entwicklung der RAW-Dateien und bieten eher wenige Funktionen zur Bildretusche an. Wenn du retuschieren möchtest, lohnt sich sowas wie Photoshop natürlich deutlich mehr. Mir selber reicht Gimp...
Verfasst: So 7. Okt 2012, 20:11
von hcv
Spannend. Danke für Eure Sicht der Dinge. Ich glaube schon, dass ich in Zukunft, einen Teil meiner Bilder mehr bearbeiten muss. Bisher habe ich das Einarbeiten in die Software immer vermieden. Da komme ich in Zukunft wohl nicht drum herum, zumal ein Buchprojekt mit vielen Bildern droht.
Ich habe in der Vergangenheit mal mit Lightroom gearbeitet, aber so richtig konnte ich mich damit nicht anfreunden.
Ich glaube, ich werde es trotzdem nochmals damit versuchen.
Gruß HC
Verfasst: Mo 8. Okt 2012, 07:51
von donholg
In der aktuellen Fotoespresso (5/2012) ist ein interessanter Artikel dazu.
Der Autor vertritt den Strandpunkt, dass fotografische Kreativität in drei Schritten stattfindet: 1 Fotografieren, 2 Bildbearbeitung, 3 Druck.
Die meisten Fotografen befassen sich seiner Ansicht nach sehr intensiv mit Schritt 1, dann vielleicht noch mit Schritt 2 und nur noch ganz wenige mit Schritt 3.
Ursachen dafür nennt er nicht. Für mich ist in erste Linie Zeit der limitierende Faktor.
Wenns gescheit werden soll, sitzt man an einem guten Bild schon mal eine Stunde, bis es aus dem Drucker kommt.
Verfasst: Mo 8. Okt 2012, 15:13
von kirsche
hallo hcv,
wenn ich mal aus meiner erfahrung sprechen darf,
ich hab mich auch lange mit ebv schwer getan, bin dann aber bei view nx2 und cnx2 hängen geblieben.
hier hab ich das geführ das sich vieles selbst erklärt und damit einfacher arbeitet, härtefälle gehen dann noch ins cs5 aber das eher selden.
ich find die nikon eigenen angenehmer, wenn auch limitierten, wie das ligthtroom.
Verfasst: Mo 8. Okt 2012, 15:50
von UweL
stl hat geschrieben:Also wenn du mit EBV nicht viel am Hut hast und dir die Möglichkeiten von PSE nicht gefallen, wirst du mit PS erst recht nicht glücklich werden.
sehe ich auch so. PS ist ein Monster, das bedient werden will. Dafür geht aber quasi alles
stl hat geschrieben:Wenn du weniger auf Retusche und lokale Bearbeitungen Wert legst, solltest du lieber einen Blick auf LR werfen.
auch wenn ich persönlich kein Fan von LR bin teile ich diese Empfehlung. Wer mit der Philosophie klar kommt dem wir da für relativ kleines Geld doch eine Menge geboten.
Verfasst: Mo 8. Okt 2012, 19:50
von Andreas G
stl hat geschrieben:Wenn du weniger auf Retusche und lokale Bearbeitungen Wert legst, solltest du lieber einen Blick auf LR werfen.
auch wenn ich persönlich kein Fan von LR bin teile ich diese Empfehlung. Wer mit der Philosophie klar kommt dem wir da für relativ kleines Geld doch eine Menge geboten.[/quote]
Kleine Retuschen und lokale Bearbeitung gehen mit Lightroom sogar einfaher als mit Photoshop. Für sehr schierige Dinge muss man dann allerdings doch Photoshop benutzen. Das geht aber nur wenn man auch das entsprechende Wissen hat.
Gruß
Andreas