NikonPoint

Zunächst einmal, ja, ich habe mir auch andere Threads angeschaut, doch leider hat sich da noch nicht eine Antwort für mich herauskristallisiert.
Also, ich suche mein erstes Stativ.
Für was: Landschaft und Architektur (hierbei hauptsächlich Langzeitbelichtung), langfristig will ich Makrofotografie nicht ausschließen.
Für wieviel: max. 250€ inkl. Stativkopf.
Mit was drauf: D90 mit Batteriegriff, dazu höchstens ein kompaktes Telezoom (vergleichbar mit 70-300).
Nach langer Recherche finde ich die 055er und 190er Serie von Manfrotto doch recht interessant, v.a. aufgrund des anscheinend guten P/L-Verhältnis.
Ich war heute schon bei Calumet, aber leider konnten mir da viele der Fragen wahrlich nicht beantwortet werden, daher will ich einfach mal losschießen:
Welches Stativ und welchen Kopf nutzt ihr? Warum?
Welche Nachteile seht/kennt ihr bei den Aluausführungen der 055er und 190er Serie von Manfrotto?
Wo seht ihr die Vorteile/Nachteile einen Kugelkopfes in Vergleich zum 3-Wege-Neiger?
Muss ich mir um die einzelnen Wechselplattentypen (s. z.B. Manfrotto mit 200PL, 410PL) Gedanken machen, wenn ich ohnehin nur gedenke eine Kamera zu verwende?
Wo können neben der Tragfähigkeit (und - offensichtlich - Bedienung und Qualität) noch die Unterschiede bei Stativköpfen liegen?
Warum soll es instabiler werden, wenn die D90 mit Batteriegriff aufgesetzt wird (der Batteriegriff sitzt doch bombenfest)?
Was hat es mit dem Arca-Swiss-System auf sich?
L-Winkel: Gibts die auch in günstig (aber dennoch gut)?

Über jeglichen Ratschlag würde ich mich freuen!

Hallo,

Du bist doch im Pott zu Hause. Da sollte was gehen.
Nun zu meinen Erfahrungen:
Ich habe einmal vor langer Zeit ein Hakuba Gemini 950 gebraucht gekauft. Ich meine für ca. 200 DM. Darauf habe ich mir (es gab nichts vernünftiges gebrauchtes) einen neuen Manfrotto 804RC2 3-Wege-Neider geschraubt. Zusammen wiegt das ca. 3,5 kg und steht Bomben fest. Darauf hatte ich im Laufe der Zeit eine F70, eine F3, eine F4s und aktuell eine D70 mit teilweise Blei schweren Objektiven drauf. Da wackelt nix.
Was ich damit ausdrücken will: trau Dich ruhig an die Gebrauchtware Deines Fotohändlers und probier's mal.

Eine Schnellwechselplatte macht nicht wirklich Sinn. Denn wenn Du sie an der Kamera lässt, macht sie die Kamera 2 cm höher. Und das Stativ nutzt Du ja wahrscheinlich nicht, um schnell mal ein paar Schnappschüsse zu bekommen. D. h. die Zeit zum Anschrauben der Platte solltest Du haben.


Viele Grüße

Helge

noch weniger Fragen gehen ja wohl kaum rein in einen Fred

Impeccability hat geschrieben:Welches Stativ und welchen Kopf nutzt ihr? Warum?

Berlebach Uni 16c mit RRS BH-55
Warum? Weil es einfach sehr stabil ist

Impeccability hat geschrieben: Welche Nachteile seht/kennt ihr bei den Aluausführungen der 055er und 190er Serie von Manfrotto?

die Schwingungsdämpfung ist bei Aluminium nicht so berauschend, Carbon (teurer) und Holz sind da weitaus besser. Was mir gar nicht gefällt, sind die Stative mit Mittelsäulen. Die wackeln wie ein Lämmerschwanz und zusammen mit einem BG hast du den Wackeldackel schlechthin. Wenn 055, dann eines mit Umbausatz ohne MS.

Impeccability hat geschrieben:Wo seht ihr die Vorteile/Nachteile einen Kugelkopfes in Vergleich zum 3-Wege-Neiger?

die Einen sagen so, die Anderen sagen so das ist m.M.n. reine Geschmacksache, beide Systeme haben Vor- und Nachteile.

Impeccability hat geschrieben:Muss ich mir um die einzelnen Wechselplattentypen (s. z.B. Manfrotto mit 200PL, 410PL) Gedanken machen, wenn ich ohnehin nur gedenke eine Kamera zu verwende?
Was hat es mit dem Arca-Swiss-System auf sich?

Wechselsysteme z.B. haben den Vorteil, dass man die Kamera sehr schnell auf dem Stativ/Kopf hat und nicht jedesmal endlos Schrauben reindrehen muß. Ich persönlich finde das Arca Swiss System mit L-Winkel vom Halt und Handling besser wie die Wechselsysteme von Manfrotto. Zudem bietet das Arca Swiss System (Schwalbenschwanzprofil) auf lange Sicht mehr Möglichkeiten und mehr Hersteller beim Zubehör.

Impeccability hat geschrieben:Wo können neben der Tragfähigkeit (und - offensichtlich - Bedienung und Qualität) noch die Unterschiede bei Stativköpfen liegen?

Verarbeitungsqualität, Gewicht, Material, Passungen

Impeccability hat geschrieben:Warum soll es instabiler werden, wenn die D90 mit Batteriegriff aufgesetzt wird (der Batteriegriff sitzt doch bombenfest)?

bombenfest ist relativ. Ich würde nie einen angeschraubten BG zwischen Kamera und Stativ basteln, das was mir das Stativ mehr nützt, macht der BG wieder zunichte.

Impeccability hat geschrieben:L-Winkel: Gibts die auch in günstig (aber dennoch gut)?

Radio Eriwan meint: im Prinzip ja …. Aber auch hier gilt wie beim BG – ein passgenauer L-Winkel auf das Kameramodell zugeschnitten sitzt wirklich bombenfest im Quer- wie im Hochformat, allgemein nutzbare L-Winkel können einfach nicht 100%ig passen und bringen irgendwo wieder Spielräume in den Passungen ein. Günstiger geht es mit den Winkeln von Fittest oder mit einer einfachen Schnellwechsel-Kameraplatte (kein Hochkanteinsatz).
Tipp: RRS oder Kirk, teuer aber auch gut.



Du solltest dir noch Gedanken um die Größe mache, ich nutze bei 183cm ein Stativ das 136cm hoch ist. Funktioniert einwandfrei ohne schmerzhaftes Bücken.

Schau mal in Deine Nachbarstadt.
Dort gibt es einen guten (!) Händler, der für seine Kunden lebt.
U.a hat er ein Manfrotto mit Kopf gebraucht für unter 80 Euro.

Wenn Deine Ansprüche wachsen sollten, wirst Du trotzdem noch genug Geld haben. Schau mal unter " gebraucht und neu" :
http://www.fotoklaus-herne.de/

Erst einmal wieder daaaanke für die Ratschläge.
Stimmt, die Größe habe ich noch nicht bedacht, der liebe Gott wollte mich 1,90 groß haben.
Tja, da hatte ich mich ja erst auf ein Alustativ eingeschossen, aber nun... danke Hanky! Doch: Was bekomme ich jetzt noch für 250€?
Zum Thema Wechselsysteme: Da bin ich jetzt aber erstaunt, meine Cousine hat sich ein Stativ mit Kopf für 20 Euro, so meine ich, gekauft und da kann man die Kamera mit Wechselplatte unten dran doch auch ganz einfach flott auf den Kopf einrasten/aufsetzen. Da wird nix geschraubt.
Zum Thema Mittelsäule: Wirklich so schlimm? Überspitzt formuliert: Hat Manfrotto dann nur Ladenhüter oder im Gegenzug eine gute Marketingabteilung? Im Falle des Umbausatzes: Wenn ich mal grob die neue max. Höhe überschlage lägen wir beim 055XPROB bei 142 + 10-12 Kopf + 8 Kamera = mind. 160 cm. Da ich auf Dauer noch nie mit einem Stativ gearbeitet habe: Lässt es sich damit aushalten?
Habe jetzt diesen Umbausatz gefunden: http://www.stativfreak.de/GALERIES/BAST ... /index.htm Hat hiermit jemand Erfahrungen?
Bei Foto Klaus werde ich nächste Woche auch in jedem Fall einmal anrufen. Danke für den Tipp!
Weiterhin ist natürlich jede weitere Input dankend gesehen!

Du darfst von deiner Körpergröße 35-40cm abziehen, dann bist du ungefähr mit der Höhe da, wo der Stativteller sein sollte, um bequem dahinter stehen zu können: ca. 12cm bis Augenhöhe, ca. 8-13cm für Body bis Sucher, ca. 10cm für KuKo und dann noch einige cm für eine bequeme Haltung.

Was das Stativ deiner Cousine anbelangt, im großen Fluß gibt es traumhafte Stative neu inkl. Kugelkopf mit Schnellwechselplatte für unter € 50. Nur würde ich meine Ausrüstung dem Geraffel nicht anvertrauen.

Was das 055er betrifft ... nicht dass jetzt der Eindruck rüberkommt, dass 055 sei ein schlechtes Stativ. Das 055 ist ein gut brauchbares Stativ mit leichter Schwäche beim Schwingungsverhalten. Carbon und Holz sind da halt etwas besser, aber es ist nicht so, dass das 055 nicht funktionieren würde. Ich hatte es selbst 6 Jahre lang (nur das Bessere ist halt des Guten Feind ) und würde es, da es sehr häufig in Foren angeboten wird, heute gebraucht um ~ € 80-100 kaufen. Der Umbausatz kostet um 25 Euro, also nicht die Welt. Und ein Arca Swiss Kopf paßt auch drauf.

Schau dir Cisco Tipp ruhig mal an, nimm deine Ausrüstung mit, pack sie samt Tele drauf und stell dann auf irgendwas Fernes scharf. Dann soll jemand neben dir mal auf den Boden stampfen oder hüpfen - im Sucher solltest du dann die Erschütterungen sehen können. Auch die Unterschiede mit ein-/ausgefahrener Mittelsäule.

Erstmal wieder herzlichen Dank für die praktischen Tipps!
Wenn ich bedenke, dass der Stativteller aber beim 190er auf 1,20m liegt, wirds mit der bequemen Haltung schon arg knapp. Aber anschauen kann man sich das ja sicherlich einmal.
Welchen Umbausatz hast du denn genutzt? Es gibt - so habe ich mittlerweile herausgefunden - für die 055er-Serie zwei. Tut sich da viel zwischen den beiden?
Da ich mit 3-Wege-Neigern schon gearbeitet habe: Ist der Manfrotto 808RC4 zu gebrauchen (der kleine Bruder 808RC2 überzeugt in den Rezensionen nicht auf ganzer Linie)?
Hanky, ich nehme an, du hast einen Kugelkopf genutzt: Was waren die Gründe dafür und wie schwierig ist es in der Praxis den Bildauschnitt so hinzubekommen, dass es nicht kippt? Schließlich bewegt man da ja in Richtung aller drei Achsen gleichzeitig...

ich hatte auf dem 055er einen Manfrotto Getriebeneiger 410jun, jetzt habe ich einen Kugelkopf und bin noch feste am Lernen

Hallo "Impeccability",

von Kugelköpfen halte ich nicht gerade sehr viel, es sein denn, man hat eine leichtere Kamera auf diese montiert.

3D Neiger sind einfacher und präziser, wenigstens nach meinem Geschmack.
Gizo Stative benutze ich schon seit Anfang der 80er Jahre. Mein ältestes und schwerstes stammt auch aus diesen Zeiten und nimmt locker ein Gewicht von 6-8 Kg auf.
Wenn es nicht aufs Gewicht ankommt, nimm nicht unbedingt ein Leichtgewicht ! Davon habe ich zwei, welche allerdings nur als Reflektorhalter ihren Dienst erfüllen.

Grüße

Stefan

Nordic62 hat geschrieben:von Kugelköpfen halte ich nicht gerade sehr viel, es sein denn, man hat eine leichtere Kamera auf diese montiert.

Dann hattest du wohl noch nie einen guten Kugelkopf auf deinem Stativ. Allerdings hast du Recht, für 250 EUR bekommt man kein Stativ mit gutem Kugelkopf.

Gruß
Andreas