NikonPoint

Ich habe am WE meine ersten Gehversuche mit HDR gemacht. Da sind ein paar Fragen aufgetaucht:

- Irgendwo habe ich mal gelesen oder gehoert, dass HDR auch ohne Stativ gehen koennen soll. Das ist mir nun gar nicht gelungen, und ich kann mir auch irgendwie nicht vorstellen wie eine Software das koennen soll. Ich hatte eine Wiese mit Baeumen und Bueschen als Motiv und selbst der kleinste Windhauch wurde trotz Stativ und schnellen Serienbilder sofort im zusammengesetzten Bild sichtbar. Ich hatte als SW zwar "nur" Photoshop Elements, aber gibt es da tatsaechlich eine SW die so was korrekt und sauber zusammenfuegen bzw. uebereinanderlegen kann?

- Wieviele Bilder in welchem Belichtungsabstand sollte man sinnvollerweise waehlen? Ich hatte mal zwei Varianten ausprobiert: -1, 0 +1 sowie -1.3, -0.7, 0, 0.7 1.3. Letzteres hat bessere Ergebnisse geliefert, im Nachinein dachte ich evt. waere sogar -2, -1, 0, +1, +2 noch besser gewesen. Gibt es da Erfahrungswerte aus der Praxis?

- Wenn man die Braketingfunktion der Kamera verwendet, sorgt dann die Kamera selber fuer konstanten Weissabgleich und Fokus ueber alle Bilder eine Serie oder muss man da selber drauf achten? Sprich, werden WB und Fokus fuer jedes einzelne Bild neu ermittelt oder macht die Kamera nur ein Auto-WB und nur eine Fokusierung und wendet dies fuer alle Bilder der Serie an?

- Im Handbuch steht, dass bei P oder S die Belichtungskorrektur (auch) via Blendenkorrektur stattfindet. Das wuerde aber bedeuten, dass man innerhalb der Serie eine unterschiedliche Tiefenschaerfe haette, das kann doch eigentlich nicht Sinn der Sache sein, oder??

Moin,

Es geht aus der Hand... aber nur bei möglichst wenig "dynamischen" Sujet´s.
http://www.wissen.nikonpoint.de/?p=199

Optimal sind nach meiner Erfahrung Belichtungsreihen von
-2 0 +2 oder -3 0 +3. Geht so "automatisch" aber mit keiner meiner Kameras.
Alle anderen Einstellungen, Focus, Blende, WB sollten "festgenagelt" werden.

Um in der EBV /PS CS5 "zu HDR Pro zusammenfügen"
mache ich mindestens 5 Belichtungen, häufig 7 der sogar 9, in je 1LW Schrittweite.

"Wackelndes" Kleinzeug ist immer ein Problem,
Einen "leicht" schwankenden Fotografen mit "undynamischer Szene"
kann die Software mit entsprechender Option (meist) ausgleichen.

Stativ ist aber trotzdem besser.

Photomatix verarbeitet RAWs und somit sind 2 Blendenstufen Unterschied in der Belichtung kein Problem.
WA, und Fokus sollten fest sein. Belichtungsprogramm M oder A.
Ich mache i.d.R. 5 Bilder mit 1 Blende Unterschied und verwende Aufnahme 1, 3 und 5, weil die D3 leider keine 2 Blendenstufen Schrittweite via BKT unterstützt.
Bei Stativnutzung mache ich die 3 Fotos "von Hand" mit 2 Blenden Differenz.

ISO Automatik bei Fotos aus der Hand kann man auch gut verwenden, wenn die ISO-Grenze nicht in die größten Höhen abdriftet.
Dann macht HDR nämlich wenig Sinn, weil mit zunehmender ISO der Dynamikumfang der Fotos drastisch einbricht.
Also besser mit Stativ, wenn das Licht knapp ist.

Photomatix unterstützt das Herausrechnen von "Geisterbildern" sich durchs Bild bewegender Personen (passiert auch bei Stativnutzung schon mal) als auch die Verschiebung eines schwankenden Fotografen.

Für belaubte Bäume bei leichtem Wind braucht man eine D800.
Das Blättergeflatter sieht bei Mehrbelichtungs-HDRs immer shice aus.

OK, verstanden soweit.
Aber nochmal zu dem Punkt Weissabgleich und Fokus festnageln: kann das die Kamera im Braketing-Modus nicht von selber? Weil, wozu brauche ich den Modus dann überhaupt, kann ja auch von Hand eine Belichtungsreihe machen. Gerade das Festnageln von Fokus und Weissabgleich wäre doch ein Vorteil des Braketing. Steht leider nicht im Handbuch, aber zumindest den Fokus könnte man ja einfach ausprobieren.

vdaiker hat geschrieben:Aber nochmal zu dem Punkt Weissabgleich und Fokus festnageln: kann das die Kamera im Braketing-Modus nicht von selber? Weil, wozu brauche ich den Modus dann überhaupt, kann ja auch von Hand eine Belichtungsreihe machen.

Ja, insgesamt ist das Feature etwas inkonsequent umgesetzt und es ist sicherlich eine Überlegung wert, dass ganze von Hand zu machen, zumindest solange man vom Stativ arbeitet. Das hat zwei große Vorteile: 1. man spart sich die Hälfte sinnloser Bilder die durch die maximal mögliche 1.0EV Schrittweite entstehen. 2. man kann nicht vergessen das BKT wieder abzustellen und alle weiteren Bilder unterschiedlich fehl zu belichten bis mans merkt

Wo die BKT-Funktion einen Riesen-Vorteil hat ist bei Freihand-HDR wenn man die BKT-Burst Funktion nutzt. Dann werden nämlich bei kontinuierlichem Druck auf den Auslöser alle Bilder der Reihe direkt hintereinander aufgenommen und die Warscheinlichkeit einer WA oder Belichtungsmessungsänderung ist sehr gering. Der Krach den eine D700 dabei z.B. in einer Kirche macht ist aber schon arg peinlich ...

stl hat geschrieben:... Der Krach den eine D700 dabei z.B. in einer Kirche macht ist aber schon arg peinlich ...

Das würde ich natürlich NICHT während des Gottesdienstes machen, aber insgesamt geht das schon sehr gut:

Klosterkirche Bad Doberan, Ausstellung demnächst.