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ordnung
Verfasst: Mi 14. Mär 2012, 21:19
von JanaDillo
Heute bin ich bei schönstem Vorfrühlingswetter durch die Reben vor meinem Haus gewandert. Ich find sie sehr interessant aber am schönsten natürlich im Herbst. Mich fasziniert immer die Perspektive und die Anordnung der Reben auf dem Berg. Jedoch hab ich sie bisher nicht so fotografiert bekommen, dass ich sie auf den Fotos 'schön' fand.

Kritik, Verbesserung?
Das graue welchen der Himmel quasi teilt ist der gegenüberliegende Weinberg

Verfasst: Mi 14. Mär 2012, 23:48
von static
Hallo,
die Idee finde ich gut - allerdings muss ich zugeben, dass ich mit dem Bild noch nicht ganz warm werde.
Konkret ist mir persönlich die Symmetrie nicht stringent genug, da sie durch die diagonale Linienführung von links nach rechts etwas eine "Unwucht" hat. Mich würde auch der Vergleich zur Farbaufnahme interessieren - die S/W Umsetzung wirkt in meinen Augen etwas flau, da Du nur in den Rebstöcken (nennt man das so?) einen echt starken Kontrast zu den sonst überwiegenden Mitteltönen hast.
Durch die Sonne, einen blauen Himmel und vielleicht das erste Frühlingsgrün hätte eine Farbumsetzung vielleicht eine stärkere Wirkung?
Viele Grüße
Christian
Verfasst: Do 22. Mär 2012, 22:35
von azb11
Will ganz ehrlich sein.
Um das Bild eiere ich schon länger rum.
Erst gefiehl mir der helle Streifen als HG nicht, doch mittlerweile gibt er mir die tiefe im Bild.
Die Reben sind glücklicherweise nicht durchtrennt von dem hellen HG.
Das ist so ein ganz anderes Weinbild, die mit bunten Blättern im Herbst oder vor der Ernte mit Trauben dran habe ich schon oft gesehen.
So ganz nackt die Pflanze dann noch ohne Farbe,..... gut gesehen und umgesetzt
Die Ruhe im Bild geben mir die gleichmäßigen Reihen der Reben.
EDIT: Die dunkle Seite des Bildes...
Einzig was mich immer noch nicht positiv beschäftigt ist, das mich diese hohen Stangen mit Draht und Pflanzenresten an einen bzw. mehrere Zäune erinnern. ......Gefangenenlager,... frühere innerdeutsche Grenze.....noch schlimmer,.. 2. Weltkrieg....

..... Ja das ist der für mich bittere Teil dieses Bildes.....
Ich möchte Dir Deine Arbeit nicht schlecht machen

Es ist nur meine bescheidene Meinung zu einem für mich zweigeteieltem Werk.
Gern lese ich noch andere Meinungen zu diesem, wie ich finde, nicht einfachem Bild.
Verfasst: Fr 23. Mär 2012, 20:44
von azb11

nanu, keiner mehr eine Meinung zu diesem Bild
284 klicks, okay gute 10 davon gehen auf mich und die anderen

..... verschlägt es wohl die Sprache.....
so kommt, nu mal los, is was zum wachsen hier, seit nich so schüchtern

....... kleiner Lustmacher zum schreiben
Im Ernst, mich interessieren Eure Meinungen wirklich

Verfasst: Fr 23. Mär 2012, 22:06
von Elwood
azb11 hat geschrieben:Einzig was mich immer noch nicht positiv beschäftigt ist, das mich diese hohen Stangen mit Draht und Pflanzenresten an einen bzw. mehrere Zäune erinnern. ......Gefangenenlager,... frühere innerdeutsche Grenze.....noch schlimmer,.. 2. Weltkrieg....

.....
Interessanterweise war das mein erster Gedanke, als ich das Bild
geoeffnet habe und ich dachte auch im ersten Moment, dass das
genau das darstellt.
Das sieht naemlich einem ... naja ich sag mal Exponat einer Umzaeunung
im frueheren Deportationslager Westerbork wo ich ein-/zweimal die Woche
zu tun habe, sehr aehnlich.
Hat aber ansonsten nichts mit dem Foto zu tun, daher habe ich mir
diesen Kommentar gespart. Aber da Du damit angefangen hast...
Ansonsten habe ich tatsaechlich nichts weiter zum Foto zu sagen.
Auch nicht mit Animateur
(Edit: nee doch nicht)
- Juergen -
Verfasst: Sa 24. Mär 2012, 09:44
von azb11
Schön das du dich zu diesem Bild mitteilst, Juergen
Das von Dir genannte Lager habe ich mich nur getraut als 2. Weltkrieg zu umschreiben, weil ich das irgendwie zu krass fande.
Aus der Pflanze läßt sich köstlicher Saft herstellen und das Bild bietet mir auch die Möglichkeit mich an den dunkelsten Teil der deutschen Geschichte zu erinnern.
Wenn ich die Aufgabenstellung für ein Bild bekommen würde die diese zwei Elemente enthalten sollte, menschliche Genüsse (Wein) und menschliche Grausamkeiten(Lager), könnte ich die nicht in ein Bild setzen.
Wenn ein Bild solche Gegensätzlichkeiten enthält, finde ich es echt als anspruchsvolle Fotografie.......
EDIT: Wobei diese Gegensätzlichkeiten nicht beide offen im Bild sichtbar sind, nur eine, der Wein......die zweite kann im Kopf des Bildbetrachters stattfinden...
Ob diese Absicht beim Fotografieren schon dahinterstand ......

Verfasst: So 25. Mär 2012, 23:42
von JanaDillo
Die Absicht stand eigentlich nicht beim fotografieren dahinter, jedoch war ich mir der Ähnlichkeit bewusst.
Mich hat die 'Ordnung' und die scheinbare Endlosigkeit hier fasziniert.
Erst später am Rechner habe ich bemerkt, dass es aussieht, als wären Haare/Fell e.c. an Stacheldrahtzäune.
Verfasst: Mo 26. Mär 2012, 21:14
von azb11
Ja das trifft es gut

,...... Haare, Fell oder zerrissene Kleidung am Stacheldraht.....
Das SW unterstreicht noch für mich, die traurige Wirkung von........ "Überbleibseln am Zaun"...
Verfasst: Di 27. Mär 2012, 08:38
von FM2-User
ich hab's jetzt auch schoin x-mal betrachtet.
Da ich in Weingegenden groß geworden bin und inzwischen auch wieder dort lebe, ist das Motiv für mich alles andere als besonders. In Farbe wäre es allerderings endgültig nix besonderes, somit eine gute Wahl mit s/w.
Die Weite erkenne ich kaum, da komplett im mittags-sonnigem Gegenlicht und mit deutlich erkennbaren Reben gegenüber.
Alle anderen, düsteren Interpretationen kann ich leider auch nicht nachvollziehen, dazu bin ich zu sehr damit verwurzelt und kenne die Lichtstimmung, zu der das Bild entstanden ist - alles andere als trist.
Somit mal eine andere und durchaus interessante Betrachtungsweise und Umsetzung eines alltäglichen Motivs, aber mehr nicht.
Natürlich ist das rein subjektiv. Ich finde auch so manches hier gezeigte Architekturbild klasse, z.B. vom Sierpinski-Dreieck aus dem Pott, und die dort Aufgewachsenen sagen "na und?"
es muss einem ja nicht jedes gute Bild gefallen, die hier inzwischen getroffenen Interpretationen sind allemal interessant.