Moin,
Für's Leuchtpult war es ausreichend, ob das heute an den 400%-Monitoren auch noch exakt funktioniert, weiß ich nicht.
Das ist das Stichwort... die meisten DOF-Rechner machen das "mathematisch zu exakt"...
"Richtig" ist aber i.m.h.o., die Werte für die tatsächliche Ausgabegrösse auf Papier im gedruckten Bild zu berechnen,
nicht für die Betrachtung bei 100% auf dem Monitor.
Dann wird nämlich auch der zulässige Unschärfekreis-Durchmesser grösser und die Beugungsproblematik sinkt.
Mal ein Beispiel:
Apo-Sironar 4,5 35mm und Phase One P25, Pixelgrösse des Digibacks 9µm:
Ohne "Schärfen" in der EBV.
- Ab f 11 1/2 werden Beugungsunschärfen bei 100% Betrachtung auf dem Bildschirm sichtbar.
- Dasselbe Bild auf DIN A2 gedruckt zeigt erst ab f32 "Beugungsverluste"... weil in der Druckauflösung
der Z-Kreis sehr viel grösser ist (ca. 40µm)... und auch der Betrachtungsabstand ist i.d.R. grösser.
Hier im Beispiel der "Nasenabstand" 25cm.

Viel wichtiger als die "reale Schärfe und Auflösung" ist aber der "Schärfeeindruck", der beim Betrachter "rüberkommt"
Fazit: Obwohl "theoretisch" die genannte Optik-Sensor-Kombination ab f11 1/2 Beugungsverluste aufweist,
ist es in der Praxis absolut kein Problem, auch (aus Schärfentiefe-Gründen...) mal bis f22 oder gar f32 abzublenden.
Solange der DOF-Rechner nur die "theoretischen", auf der reinen Pixelauflösung basierenden Werte berechnet,
ist das, m.M.n.- ziemlich "fda".

Die "Ausgabegrösse" und damit der Betrachtungsabstand gehören für eine sinnvolle Anwendung zwingend dazu.
Trotzdem dürfte das bei der Rechenleistung der Digicams absolut kein Problem sein,
einen "DOF-Calculator" zu implementieren.
Brennweite aus den EXIF... Entfernung aus den EXIF... Blende aus den EXIF... Pixelgrösse aus den EXIF....
Alles da...
Ansonsten:
"Früher" habe ich meine Filme auf dem Leuchttisch mit einer 8-fach Lupe kontrolliert...
Heute verwende ich ein 40-fach Messmikroskop... irgendwie völlig bescheuert....
