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NEF und jpg (Fotos zweifach speichern)

Verfasst: Di 6. Sep 2011, 09:22
von Martin_1980
Hallo zusammen,

ich habe leider keinen passenden Thread finden können, daher eröffne ich einen neuen.

Seit einiger Zeit fotografiere ich nur noch im NEF-Format, was mir nachträglich natürlich (fast) alle Optimierungsmöglichkeiten bietet, aber andererseits auch einen erhöhten Arbeitsaufwand mit sich bringt, sowie die Gefahr "es zu gut zu meinen", sprich:
Die Regler (in meinem Fall NikonView) zu weit hochreissen und sich im Nachhinein über zu "satte" Bilder etc. ärgern (ist natürlich Imme roch korrigierbar, aber oft fasst man die Bilder evtl. gar nicht mehr an oder hat sie bereits rausgegeben.) -> Thema Farbmanagement etc.

Ich habe letztens bei einer Feierlichkeit ein paar Hundert Fotos geschossen und hatte im Nachhinein natürlich dann gut zu tun - war letztendlich auch nicht wirklich uneingeschränkt glücklich mit den Ergebnissen.

Wäre es nicht ratsam, in Kopie immer ein jpg mit erstellen zu lassen. Bedeutet, man hat ein "optimiertes" Bild (das jpg) als Vorlage (wie es aussehen könnte/müsste).
Darüberhinaus könnte man auch das jpg an sich verwenden, wenn Auflösung und Qualität ausreichen und lässt das NEF links liegen.

Vielleicht habt Ihr ja ähnliche Erfahrungen bzw. Arbeitsweisen, Tipps.
Das würde mich doch sehr interessieren.

In welchen Situationen wählt ihr welches Format?

Ich hoffe, ihr könnt mein Anliegen nachvollziehen.

Verfasst: Di 6. Sep 2011, 09:30
von lottgen
Dein Hinweis auf den Vorteil, dass das jpg zeigt, wies aussehen sollte, kann ich nicht nachvollziehen, genau das macht doch z.B. NCNX.

Ich nutze einen iMac mit iPhoto, solange meine iPhoto-Version meine Kamera kannte, habe ich nur raw aufgenommen, die Anzeige war fast so schnell wie mit jpgs, für Familien-Alltagsbilder war es völlig ausreichend, bei Problemfällen (WB, Kontrast) oder richtig tollen Fotos konnte ich immer noch auf einen ordentlichen Raw-Konverter zurückgreifen, ich habe keinen Vorteil im jpg ooc gesehen.

Da unser Mac mit OS und iPhoto langsam in die Jahre kommt, nutze ichm it der D90 jpg+raw, die raws werden aber meist nur auf die externe Festplatte gschoben und nicht beachtet.

Jan

Verfasst: Di 6. Sep 2011, 09:45
von Hanky
im Gegensatz zu meinem Vorschreiber kann ich das sehr gut nachvollziehen. Warum sich das antun, wenn es nicht unbedingt not tut. Ok, man ist in manchen Foren nicht 'in' wenn man nicht zu den 'nur-RAW-Jüngern' zählt, aber was solls, es kann nicht jeder ein Pro oder Semi-Pro sein. Du musst damit zurecht kommen.

Wenn deine Kamera richtig eingestellt ist, sollte sie erst einmal sehr gute JPGs ooc produzieren und warum sollte man die nicht verwenden wenn sie gut sind? Wenn du mit dieser Qualität zufrieden bist, musst du nur dann ein NEF anfassen, wenn darauf irgendetwas schief ging oder du der Meinung bist, dass du bei einem speziellen Bild mehr rausholen kannst die kamerainterne JPG-Engine. Aufheben würde ich die NEFs auf jeden Fall, die RAW-Konverter entwickeln sich weiter, die User meist auch und oftmals erzielt man Jahre später bessere Ergebnisse damit.

Verfasst: Di 6. Sep 2011, 10:00
von lottgen
Hallo Hanky,
so weit sind wir nicht voneinander entfernt, genau so wie Du beschreibst, mache ich es derzeit.

Wenn ich allerdings Rechner und Software hätte und beim Ansehen der Bilder keinen Unterschied zwischen dem Durchblättern von jpgs ooc oder on the fly konvertierten raws bemerke, würde ich mit Letzeren arbeiten.

Unser iMac benahm sich mit den alten raws der Diamge A1 so und auch mit raws der D80 kam er noch gut zurecht.

Jan

Verfasst: Di 6. Sep 2011, 11:02
von ISK
Hallo Martin,

ich nutze genau diese Möglichkeit, RAWs und Jpegs parallel abzuspeichern.

Für die ganzen spontanen Schnappschüsse und Erinnerungsfotos sind die Ergebnisse meistens ausreichend; bei Bildern, die einer Nachbearbeitung bedürfen, bin ich froh über die Bearbeitungsreserven, die RAW bietet.

Allerdings bearbeite ich die meisten Fotos, die ich auf Feierlichkeiten mache nach (wenn ich sie weitergebe), da man mit kleinen Korrekturen meistens doch bessere Ergebnisse erzielt.
Und sei es nur, dass ich die Bilder leicht beschneide,um die in's Bild ragende Hand zu eliminieren.... ;)

Ingo

Verfasst: Di 6. Sep 2011, 12:43
von zappa4ever
Ich kann nicht verstehen welchen Vorteil es haben soll jpg und raw parallel abzuspeichern. Wenn man nix optimieren will, kann man einfach den kompletten Satz raw per ViewNX in jpg umwandeln. Mit den selben Ergebnissen wie in der Kamera, bzw. sogar im Batch in einer leicht optimierten Version. Es zwingt einem doch keiner jedes Bild einzeln in die Hand zu nehmen....
Mache ich die komplette Serie in Batch als jpg habe ich immer noch die Möglichkeit die paar falsch belichteten Bilder zusätzlich zu bearbeiten.
Das alles geht per jpg + raw auch, aber wozu den unnötigen Speicherplatz verschwenden. Beim Löschen muss man auch aufpassen, dass man parallel alles löscht.

Ich nehme nur noch raw (außer siehe unten Punkt1), da ich sehr stark aussortiere. Das pendelt sich bei mir so zw. 2% und 10% ein. Mittelmäßige Bilder gucke ich mir später eh nicht mehr an.

Für jpg sprechen imho nur genau 2 Gründe....
1.) Schnellere Bildfolge und sofortiges Verschicken bei Sportfotos
2.) Ausdruck per mobilen Tintenstrahler on Location.

Verfasst: Di 6. Sep 2011, 13:12
von UweL
Normalerweise bin ich auch NEF-Jünger. Aber auch ich kenne Situationen, wo ich im Voraus schon weiß, dass ich die bIlder nicht groß bearbeiten werden....

Beispielsweise Sport-Fotos für die Vereins-Homepage und das Vereins-Käseblättchen, da reicht auch ein JPEG aus der Kamera. Da kann ich mir den Export NEF->JPG sparen, das reicht auch so.

Auch unterwegs kann es manchmal von Vorteil sein, die JPEGs direkt und ohne Batchjob auf dem Notebook zu haben. Wobei ich schon sagen muss, dass bei mir meist die Kamera auf RAW steht, manchmal auf JPG und ganz selten auf RAW+JPG.

Verfasst: Di 6. Sep 2011, 13:23
von FM2-User
d'accord, aber es ist da m.E. noch eine dritte Möglichkeit:
CNX ist nicht immer auf dem Rechner, den ich gerade zur Betrachtung und ersten Auswahl - z.B. eben gerade in der Mittagspause - zur Verfügung habe.
Natürlich könnte ich zu Hause erst mal per Batch in JPG konvertieren und diese dann auf den aktuellen rechner transferieren, aber das kostet Zeit und irgendwann ist mal Feierabend, wenn man täglich >8 für andere vor der Mattscheibe sitzt.
Daher stelle ich meist RAW+JPG Basic ein, um dennoch gleichzeitig den Speicherbedarf möglichst niedrig zu halten.

Der Amateur hat immer noch die Angst im Blickfeld "vermisse ich in vier Jahren nicht etwas, wenn ich dann nur noch das JPG habe?"
Ein Profi weiss genau, was er mit den Files anstellen möchte. Er macht sie zu Geld, und zwar bald. Auftrag erledigt, nächster. Wenn JPG kurzfristig reicht, wird sich daran langfristig kaum was ändern. Wenn doch, macht er das Bild nochmal, dann vermutlich ohnehinmit einem anderen/neueren Kameramodell und damit besseren Daten für die Reproduktion.

Der Amateur hat oft das umfangreichere Equipment und den Anspruch, Spaß am Hobby zu haben. Dazu gehört wohl auch oft eine Portion Sicherheit, die Ergebnisse bestmöglich und mit hoher Flexibilität zu besitzen.

Verfasst: Di 6. Sep 2011, 13:49
von Martin_1980
Ich freue mich über die ganzen Meinungen.

Um eine Sache abzuklären:

Das NEF und das JPG, welches die Kamera erstellt, sind NICHT identisch.
Das JPG ist optimiert, das NEF ist "roh".
Stimmt diese Aussage oder liege ich total daneben?

Verfasst: Di 6. Sep 2011, 13:56
von UweL
Dass sie nicht identisch sind stimmt natürlich - der Rest ist abhängig vom RAW-Konverter. CNX2 übernimmt die in der Kamera eingestellten Optimierungen - Weißabgleich, Schärfe, ...