NikonPoint

In den letzten Tagen habe ich hier ein paar ganz herausragende Eisvogelbilder bewundern dürfen. Mir ist dabei aufgefallen, dass viele der Bilder das Verhalten der Vögel sehr schön zeigen.

Nun stelle ich eines meiner zahlreichen Eisvogelbilder, die ich im letzten Jahr abgelichtet habe, ein.
Es war der schwächste Ästling und wurde in seiner Hilflosigkeit als einziger von vier Geschwistern von den Eltern noch mehrere Stunden versorgt.

Ich meine es sei ein sehr gutes Bild des schönen Vogels und doch interessiert mich Eure Meinung zu dem Bild sehr.
Finde ich ihn gut, weil die schöne Erinnerung in meiner Betrachtung noch immer mitspielt? Oder finde ich ihn noch immer süss, weil ich weiss wie viel kräftiger sein gleichaltrigen Geschwister waren? Ist es meine Empathie zu dem hilfsbedürftigen Tierchen, welche mir die Aufnahmen "schönt"?
Anders gefragt: Wie kommt er an, wenn man einfach nur das fertige Bild ganz neutral anschaut und die Infos, die dem Fotografen zur Verfügung standen nicht einfliessen lässt?
Ist es schlimm, dass der grobe Sitzast die Beinchen verdeckt?
So und jetzt höre ich zu ... bzw. warte ich gespannt auf Eure kritischen Anmerkungen. Danke schon jetzt an alle, die sich mit dem Bild beschäftigen.

LG Hinrich

Hallo Rico,

jetzt hast Du ja doch eine emotionale Komponente zum Bild hinzugefügt, so dass der Betrachter nicht mehr unvoreingenommen an das Bild herangehen kann...

Die Hilfsbedürftigkeit des Jungen kann man aus seiner Pose (und seinem Stummelschwänzchen) sehr schön erkennen. Der rel. dicke Ast unterstreicht das "Kleine" und "Schutzbedürftige" noch.

Der Ast ist aber auch das, was mich gleichzeitig ein klein wenig stört.
Durch die Aufnahme leicht von unten wirkt er sehr dominant (Dicke und dunkle Schatten).

Technisch ist das Bild einwandfrei, und meine Anmerkung ist Meckern auf hohem Niveau, die auch nur daher kommt, dass ich in letzter Zeit sehr viele gute Eisvogelbilder gesehen habe....

Gruß Ingo

also mich stört der Ast jetzt überhaupt nicht, weil er nach rechts aus der Schärfeebene rausläuft und mein Blick mehr von dem kleinen Kerlchen fixiert wird. Zudem verdeutlicht der Ast wie winzig das Bürschlein ist. Dicke und dunkle Schatten kann ich jetzt so auch nicht feststellen, der Ast hat genug Zeichnung und das Licht paßt. Ich finde die Szene gut getroffen.


Rico?

Hanky hat geschrieben:Rico?

Schau mal hier: Zweikampf
Da heisst der "Hinrich" nämlich Rico....
Da hatte ich mich nämlich früher (als er hier aktiv war) schon drüber gewundert und mir den "Rico" gemerkt.

Ingo

P.S. Und "Dicke" bezog sich auf den Durchmesser des Astes und nicht auf die Größe des Schattens....

Der Ast führt den Blick. Aber er führt den Blick aus dem Bild heraus und vom Vogel weg.
Er kreuzt zusätzlich nahezu die Bewegung des Auges auf dem Weg zum Vogel.

Das Bild wirkt nur deswegen "nett", weil es eben ein Eisvogel ist, ein junger noch dazu. Das ist eine Parallele zu den Bildern, die ich in letzter Zeit gesehen habe.
Ersetzt man in den Bildern Eisvogel durch Spatz/Meise/... ist die Wirkung meist futsch.
Es müsste also "schöner Vogel" heissen und nicht "schönes Bild".

Hallo,

in meinen Augen ist es ein sehr schönes Bild.

Der Eisvogel ist mit einer hervorragenden Schärfe abgebildet, die Bildaufteilung ist sehr gut. Ebenfalls das Bokeh. Die verdeckten Füße würden mich persönlich nicht stören, da Kopf und Körper meiner Meinung nach interessanter sind und sowieso in erster Linie den Blick auf sich ziehen. Der Ast stört mich auch nicht so sehr, da er rechts aus dem Schärfebereich heraus geht und unscharf wird. Wäre der ganze Ast scharf würde ich es wahrscheinlich eher als störend empfinden.

Ohne Deine Ausführungen würde ich nicht erkennen, daß es sich um den schwächsten Jungvogel handelt. Er macht auf mich einen starken Eiindruck.

Danke für Eure hilfreichen Überlegungen.
LG Rico

Habe mir das Bild einige Male angesehen.

Der Vogel ist gut getroffen, in seinem ruhigen Umfeld.

Er hat einen schönen Blick, hübsch ist er so oder so, wohl ohne es zu wissen.

Seine auf dem Bild fehlenden Füße stören mich nicht.

Was bleibt ist der schöne Pieper der für mich ein wenig mit dem mächtigem Ast im Wettbewerb steht. ...

Klar ist der Ast nicht ganz optimal platziert, dennoch ein schönes Foto ...der Kleine sieht irgendwie knuffig aus, Dein Text unterstützt natürlich diesen Eindruck, mir gefällts

Hinrich hat geschrieben:Danke für Eure hilfreichen Überlegungen.

Gerne!

Ich habe mittlerweile mehr Gedanken darüber zusammen, warum das Bild nicht funktioniert.
Der Unscharfe und dunkle Ast sitzt genau als Gegenpol (und sehr dominant) in der rechten Drittellinie des Bildes.
Wennich mich auf den linken Teil, den vogel, konzentriere, habe ich automatisch einen "dunklen Fleck" im Augenwinkel.

Im Hochformat wäre das zum Beispiel nicht so: