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Festbrennweite D5000
Verfasst: Sa 4. Dez 2010, 02:10
von exi
Hey!
Ich habe vor in Zukunft Portrait-Fotos zu schießen aber auch "in freier Wildbahn" mit einer Festbrennweite zu experimentieren.
Nun habe ich 2 mögl. Objektive gefunden: 35 und 50 mm.
Welches ist für meine Kamera und für den Anwendungsbereich Portrait am geeignesten? Was ich schon heraus gefunden habe ist, dass die 50er Festbrennweite keinen AF Motos hat und demnach nicht für die D5000 geeignet ist?
Mich interessieren solche Motive, wie in diesem Thread zu sehen, sehr:
http://www.dslr-forum.de/showthread.php?t=613333
Danke vorab für eure Hilfe!
Verfasst: Sa 4. Dez 2010, 06:50
von Hanky
Markus Schwarze nutzt nach eigenen Angaben 14 • 35 • 50 • 85 • 70-200II und Licht. Du hast ein 18-105 und ebenfalls Licht. Wozu noch Festbrennweiten? Du kannst dein 18-105 doch auf 50mm, 70mm oder 85 mm einstellen?
Verfasst: Sa 4. Dez 2010, 08:26
von mod_ebm
Hanky hat grundsätzlich recht. Du kannst auch mit deinem 18-105 gute Portraits schießen. Wenn es dir um das Freistellen geht, benötigst du natürlich ein lichststärkeres Objektiv. Das 35/1.8G kommt dem natürlichen Blickwinkel am nahesten. Von den 50ern gibt es eine riesen Menge verschiedener Objektive, von MF bis zu einem neuen G. Das 50/1.4G funktioniert auch mit dem Autofokus an deiner Kamera.
Aber: Zuletzt machst du die Fotos, nicht die Kamera. Der fehlt die Intelligenz dazu und eine Hand, den Auslöser zu drücken, wenn ihr gefällt, was im Sucher zu sehen ist. Probier dich erstmal mit dem was du hast, um die Frustschwelle niedrig zu halten. Da du anders empfindest, werden deine Fotos immer anders sein als Herr Schwarzes.
Ich schieße übrigens meine meisten Portraits mit einem 80-200. Warum schreib ich das? Nicht damit du dir die Linse auch noch kaufen willst, sondern weil du wissen musst, wieso du welche Linse wo einsetzt. Also: Probier dich erstmal mit deinem Zoom aus. Du kannst dich ja disziplinieren, den Zoom auf 50mm festzuhalten.
Sorry für das lange gelaber, aber mir ist als bräuchtest du nur ein neues Toy
Verfasst: Sa 4. Dez 2010, 11:37
von HaL
So ganz kann ich mich den Argumenten meiner Vorschreiben nicht anschließen.
Durch die hohe Blendenöffnung der Festbrennweite kannst Du lernen mit der Schärfentiefe ("Freistellen") zu gestalten. Das geht mit Deinem Zoom nur sehr eingeschränkt (ein bisschen bei langer Brennweite).
Mit der Festbrennweite kannst Du zu Bildergebnissen kommen, die mit einer Kompakten o. Bridge nicht möglich wären. Mit Deinem Standardzoom kommst Du nicht sooo weit darüber hinaus.
Mit dem 50mm würdest Du am kurzen Ende der "klassischen" Portraitbrennweite (an KB/FX liegen), das 35mm ist eigentlich etwas zu kurz. Dennoch würde ich Dir dieses empfehlen.
Viele mögen es nicht so sehen, aber ich finde nichts schult mehr als das Fotografieren mit einer Festbrennweite im Bereich des "natürlichen Blickwinkels". Du wirst feststellen, dass erstaunlich viel geht. Allerdings musst Du dann Deinen Allerwertesten entsprechend bewegen.
Wäre doch eine sehr leichte und kompakte Kombination, Deine D5000 mit dem 35/1.8, mit der Du wirklich viel machen kannst.
Grüße
hans
P.S.: Mein 50mm liegt eigentlich nur noch herum, das 35/2.0 ist wirklich mein "immer drauf" an der D200
Verfasst: Sa 4. Dez 2010, 12:14
von mague
Ich verfolge den Thread von wefwef schon etwas länger. Er hat viele viele Bilder an FX mit 50mm bei Blende 1,8 bis 2 gemacht. Diese Brennweite gefällt mir persönlich irgendwie am besten.
Wenn Du diese Optik erreichen möchtest brauchst Du ein Objektiv mit 30mm-35mm Brennweite und einer 1.4er Blende sowie mit integriertem AF Motor für die D5000
Das Sigma 1,4/30mm EX HSM ist dank des schöne Bokehs gradezu prädestiniert für solche Bilder. Am Rand eigentlich erst auf 8 abgeblendet richtig scharf. Dafür aber offen schon im Zentrum knackscharf.
Siehe auch:
http://www.flickr.com/photos/26862546@N06/5115213651/
Die Anmutung solcher Bilder, also 30mm und Blende 1.4 lässt sich mit dem 18-105, welches bei 30mm-35mm schon irgendwo bei Blende 3,5-4 ist, nicht erreichen.
Über die Abbildung des unscharfen Hintergrunds (Bokeh) des 18-105VR braucht man sowieso nicht diskutieren.
Ich habe das Sigma schon eine ganze Weile und es wird mich erst wieder verlassen wenn ich irgendwann unbedingt eine FX Kamera "brauche"
Übrigens, wenn Du die Bilder mit dem 1,4/35 an der 5D nachmachen möchtest, vergiss es, das geht mit einem Cropsensor nicht.
Weil es kein 24mm Objektiv gibt das die äquivalente Lichtstärke (irgendwo bei 0,7(?)) besitzt.
Verfasst: So 5. Dez 2010, 21:05
von azb11
Habe mir auf Grund des Themas mal die Bilder angeschaut......
Super tolle Arbeit

mit tollen Texten zu den Bildern und dessen entstehen.
So beständig an einem Thema zu bleiben,.... meine Hochachtung
@exi Dir gutes gelingen beim dran arbeiten, wünsche dir auch so ein "Händchen"

Verfasst: Mo 6. Dez 2010, 00:46
von exi
Danke Leute für all die tollen Antworten!
Mein Fazit: Ich werde dann wohl erstmal beim 18-105er bleiben, auch wenn es etwas lichtschwach ist und Portraits schon gute Lichtverhältnisse benötigen. Ich werde verstärkt drauf achten welche Brennweite (35 oder 50 mm mir mehr liegt).
Für weitere Tipps bin ich immer offen!
Gruß,
exi
Verfasst: Di 7. Dez 2010, 22:04
von azb11
Hab da ja büschen aus interesse gelesen wie Markus seine Bilder macht.
Faße mal kurz zusammen was ich behalten habe.
- Einen Ort des Geschehens aussuchen, wo Licht für das Gesicht, ein weiters für das Haar, und- oder- eines für die Seite.
- Das Gesicht in der Menge finden.
- Mit dem Menschen in den Dialog gehen mit dem Ziel ein Bild zu machen, an der Stelle welche vorher ausgeguckt wurde.
Den Auslöser zu betätigen scheint mir dabei das leichteste zu sein....
Allso irgendwie hat Markus das immer verdammt gut hinbekommen, ich bin echt beeindruckt

..schon die alle anzusprechen

und dazu zu bekommen sich fotografieren zu lassen....
Verfasst: Di 7. Dez 2010, 23:22
von HaL
und wer es noch nicht gemerkt hat - hier gibt es noch viel mehr, auch zu lesen
http://day.fotowusel.de/
wirklich beeindruckend
Grüße
hans
Verfasst: Sa 11. Dez 2010, 15:53
von weinlamm
exi hat geschrieben:Danke Leute für all die tollen Antworten!
Mein Fazit: Ich werde dann wohl erstmal beim 18-105er bleiben, auch wenn es etwas lichtschwach ist und Portraits schon gute Lichtverhältnisse benötigen. Ich werde verstärkt drauf achten welche Brennweite (35 oder 50 mm mir mehr liegt).
Für weitere Tipps bin ich immer offen!
Gruß,
exi
Für den Anfang gar keine schlechte Idee. Bevor ich mir damals mein 200/2 geholt habe, bin ich auch ungefähr 14 Tage mit "festgeschraubtem" 70-200-er durch die Gegend gelaufen um auszuprobieren, ob es sinnvoll ist. War für mich im praktischen Einsatz die beste Entscheidungsfindung.
Und ansonsten:
Wenn du weniger Tiefenschärfe willst, gibt es immer drei Wege:
- größere Blende ( also kleinere f-Nummer ); aber das ist erstmal ausgeschlossen
- dichter ans Motiv ran
- längere Brennweite
Man kann auch mit 105mm und Blende 5.6 recht schön freistellen. Gut; es wird niemals so sein wie mit FX und ner hochoffenen Festbrennweite - aber auch schon deshalb, weil man das Bokeh nicht nachahmen kann. Das ist immer noch eine der wenigen Sachen, die man ( zum großen Teil bzw. nicht vernünftig ) digital nicht per EBV bearbeiten kann.