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In welcher Auflösung JPEG's speichern?

Verfasst: Mo 4. Okt 2010, 11:01
von blackseven
Hallo Zusammen,

immer wenn ich Bilder bearbeite, sei es Raw-Entwicklung oder Photoshop, kommt einmal der Punkt, an dem ich das Ergebniss als JPG abspeichern möchte. Für die Qualität stelle ich meist 85-90% ein. Wo ich mich allerdings immer wieder schwer tue, ist die Entscheidung der reinen Auflösung. Zum Einen sollen die Bilder gut auf den meisten Monitoren darstellbar sein und auch mal als Druckstück herhalten können, zum Anderen möchte ich nicht nochmals in die Bearbeitung müssen, wenn ich mal ein Bild in ein Forum einstellen möchte. Der Schutz am eigenen Bild spielt natürlich auch noch eine Rolle. In letzter Zeit orientiere ich mich beim Speichern immmer am HDTV-Format, die längere Seite speichere ich mit 1920 Pixeln ab. Trotzdem habe ich nicht immer ein gutes Gefühl dabei... Wie arbeitet Ihr mit JPG's? Speichert ihr immer die volle Auflösung, oder setzt Ihr grundsätzlich auf feste Größen?

Danke und gruß

Blackseven

Verfasst: Mo 4. Okt 2010, 11:11
von UweL
JPGs erzeuge ich nur dann, wenn ich sie zum Beispiel an einen Belichter senden will oder sie im Web irgendwo zeigen möchte.

Belichter -> volle Auflösung
Web/Forum -> entsprechend der Zielgröße verkleinert und nachgeschärft

Das bedeutet, dass ich u.U. schon mal drei Größen erzeuge (Belichter 100%, FC 1000px, NP ca. 1250px).

JPGs sind für mich auch nur flüchtige Produkte. Die NEFs bzw. die PSDs/TIFFs sind die Ergebnisse meiner Arbeit, die JPGs sind für mich eher bedeutungslos.

Verfasst: Mo 4. Okt 2010, 12:10
von joos63
Ja, genauso wie Uwe. Ich speichere auch je nach Zweck 2 oder 3 jpegs nach einer Entwicklung ab:
- für Nikonpoint 1200*irgendwas
- volle Auflösung für Ausbelichtung
- und manchmal noch 800*irgendwas für digitalen Bilderrahmen.
Aber auch bei mir sind die NEFs für die Abspeicherung der Belichtungskorrektur und der Weißabgleichskorrektur wichtiger und die PSDs in Photoshop für die weiteren Bearbeitungsschritte=Ebenen(Tonwertkorrektur, Gradationskurve, Sättigung, etc.) wichtiger. Von der Basis aus kann man schnell wieder die jpegs erzeugen.
Für die Konvertierung von NEF nach psd speichere ich noch TIFFs als Zwischenstufen, aber die lösche anschließend sofort wieder, weil die auch sehr groß sind. Aber dadurch bleibe ich in der 16bit Verarbeitungskette. Erst mit der Erzeugung des jpegs gehe ich auf 8bit.
Gruß, Joachim

Verfasst: Mo 4. Okt 2010, 12:33
von blackseven
Hmmh... Eigentlich habe ich bisher immer das Raw und das JPG gespeichert und entsprechend gesichert. Wenn ich nun auch das PSD mit allen Ebenen speichern möchte, lande ich bei ca. 45-70 Megabyte pro Bild. Sicher hört sich das aus heutiger Sicht nicht so gewaltig an, doch mit 3-4 Sicherungsgenerationen bin ich dann schon bei bis zu 350MB Speicherbedarf pro Bild. Das kann doch nicht der Weisheit letzter Schluß sein... Nur mal so: meine erste Festplatte hatte 20 Megabyte :)

Zum Thema Ausbeleuchten: In 90% aller Fälle lasse ich Prints in 13x18 drucken. Dafür sollte doch 1920 X 1080 locker reichen, oder? Zumindest habe ich einmal den Test gemacht, indem ich das gleiche Bild einmal in voller Auflösung (10Mpix) und einmal in HD-Auflösung über die Leitung jagte. Auf dem Ergebnis war kein Unterschied erkennbar, nur anhand der rückseitigen Kennung ließ sich der Ursprung zuordnen. Da stellt sich jetzt die Frage, ob der Ausbelichter so schlecht war, oder ob man auch bei anderen keine Unterschiede gesehen hätte. Eigentlich würde ich gerne bei ca-HD-Auflösung zum Ausbelichten bleiben, da meine 1,7Mbit-Leitung mit einem Upload von ca, 160 kBit wirklich nicht die Schnellste ist... Ist halt auf dem Land so, schneller geht nicht... Das bei größeren Prints natürlich auch höhere Auflösungen benötigt werden, ist unbenommen.

BlackSeven

Verfasst: Mo 4. Okt 2010, 13:36
von joos63
Dazu muss ich noch ergänzen: Das obige Verfahren wende ich im Wesentlichen nur für die "guten" Bilder an, also lange nicht für Alles. PartySchnappschüsse mache ich entweder gleich in jpeg oder eine Grobbearbeitung der RAWs mit sofortiger Umwandlung nach jpeg, ohne PSD und TIFF.
Viele RAWs liegen bei mir auch noch unbearbeitet auf Platte => Ich muss mich mal überwinden, da die Axt anzusetzen und gnadenlos aufzuräumen.
Gruß, Joachim

Verfasst: Mo 4. Okt 2010, 13:38
von Hanky
um deine Eingangsfrage zu beantworten: wenn JPG, dann immer in voller Auflösung! Und egal, wie groß ich bei Digitaloriginal ausbelichten lassen, ich nehme keine kastrierten JPGs dafür.

Musst du zu jedem Bild unbedingt auf Dauer ein PSD abspeichern? Ist ein Bild fertig bearbeitet, kannst du es als ja JPG in voller Auflösung abspeichern, das psd löschen und gut ist. Ist es nicht fertig bearbeitet, behalte es als PSD. Ich habe zudem festgestellt, daß ACR heute um Klassen leistungsfähiger ist wie früher und daß ich mich von der Bearbeitung her so weiter entwickelt habe, daß ich heute das gleiche Bild meist anders bearbeite wie vor 4 oder 5 Jahren. Also bringt mir das Uralt-PSD in den meisten Fällen eh nichts und ich kann das Bild gleich nochmals frisch aus einem NEF machen.

Deine Rechnung mit 350MB je Bild kann ich nicht ganz nachvollziehen, warum sicherst du denn nicht inkrementell? Zudem kostet Plattenplatz wirklich nicht nicht mehr die Welt, 1TB bekommst du für ~ € 60.

Verfasst: Mo 4. Okt 2010, 14:22
von blackseven
Hanky hat geschrieben:Musst du zu jedem Bild unbedingt auf Dauer ein PSD abspeichern? Ist ein Bild fertig bearbeitet, kannst du es als ja JPG in voller Auflösung abspeichern, das psd löschen und gut ist. Ist es nicht fertig bearbeitet, behalte es als PSD.
Es kommt darauf an, was ich mache... Wenn es "normale" EBV ist, wie beispielsweise Kleinigkeiten wegzustempeln, Colorkey etc., dann eher nicht. Wenn ich aber größere Sachen an einem Bild mache oder kreative Dinge, dann eigentlich schon. Schließlich weiß ich nach Jahren nicht mehr, welche Tricks- und Filter ich mit welchen Einstellungen auf ein Foto angewendet habe... und wenn man dann ein foto "genau so" wie ursprünglich rekonstruieren will, hat man gleich schlechte Karten...

Was die Festplattenpreise angeht... Mag ja sein, dass die Dinger günstig sind - Aber wenn ich anfangen muss, meine Bildersammlung über mehrere HD's zu ziehen, dann muss ich ja noch einen Verwaltungsschritt einbringen. denn nach Jahren steht man dann typischerweise vor der Frage: Welches Bild ist jetzt in welchem Verzeichniss auf welcher HD?

Vielleicht denke ich da auch einfach zu kompliziert...

Verfasst: Mo 4. Okt 2010, 14:31
von Hanky
blackseven hat geschrieben:Was die Festplattenpreise angeht... Mag ja sein, dass die Dinger günstig sind - Aber wenn ich anfangen muss, meine Bildersammlung über mehrere HD's zu ziehen, dann muss ich ja noch einen Verwaltungsschritt einbringen. denn nach Jahren steht man dann typischerweise vor der Frage: Welches Bild ist jetzt in welchem Verzeichniss auf welcher HD? Vielleicht denke ich da auch einfach zu kompliziert...
wahrscheinlich. 1TB für Bilder, 1TB als Backup - wo ist da ein Problem? Oder reicht dir das nicht? :???:
Ich stehe übrigens untypischerweise nicht vor der Frage: Welches Bild ist jetzt in welchem Verzeichniss auf welcher HD, ich benenne, verschlagworte und beschrifte alle Bilder und lasse einfach den Rechner suchen. Der ist eh schneller wie ich.

Verfasst: Mo 4. Okt 2010, 14:37
von klaus p
Hanky hat geschrieben:
Musst du zu jedem Bild unbedingt auf Dauer ein PSD abspeichern? Ist ein Bild fertig bearbeitet, kannst du es als ja JPG in voller Auflösung abspeichern, das psd löschen und gut ist. Ist es nicht fertig bearbeitet, behalte es als PSD. Ich habe zudem festgestellt, daß ACR heute um Klassen leistungsfähiger ist wie früher und daß ich mich von der Bearbeitung her so weiter entwickelt habe, daß ich heute das gleiche Bild meist anders bearbeite wie vor 4 oder 5 Jahren. Also bringt mir das Uralt-PSD in den meisten Fällen eh nichts und ich kann das Bild gleich nochmals frisch aus einem NEF machen.
So ganz kann ich Dir da nicht unbedingt zustimmen. Ich speicher meine bearbeiteten Bilder grundsätzlich als PDS mit allen Ebenen ab, weil ich doch öfters mal (sehr oft sogar) die Bilder nachkorrigiere, z.B. Kontrast, Sättigung, Hellgkeit etc. etc. Oder ich habe' mal wieder was neues gefunden, dass ich dann problemlos einbauen kann. So brauche ich nur noch in den Ebenen etwas an den Reglern zu drehen oder eine neue Ebene hinzuzufügen und es ist fertig. Bei mir hängt Bildbearbeitung oft auch von der Tageslaune ab (mal etwas heller, mal etwas dunkler, mal mehr in Richtung kühle Farben, mal etwas mehr warme Farben etc..

Wenn ich noch nicht fertig bin mit einem Bild, lasse ich sogar noch den Smart Filter mit der Schärfung drin (sind dann schon mal 260/280 MB), damit ich ihn vor Fertigstellung rausnehmen kann und dann wirklich erst zum Schluss schärfe. JPEGS brauche ich bisher eigentlich nur für Nikonpoint. :bgrin:

Aber in Anbetracht der preiswerten Speichermedien ist das eigentlich eine akademische Diskussion. :super:

Verfasst: Mo 4. Okt 2010, 15:38
von UweL
blackseven hat geschrieben:Nur mal so: meine erste Festplatte hatte 20 Megabyte :)
yep, meine auch.

Aber das macht nix ;) Ein fertiges PSD kann je nach Aufwand locker die 100MB Grenze sprengen. Und es ist mir die Sache wert, es dauerhaft zu speichern, denn anhand des PSDs kann ich den Weg nachvollziehen, und auch noch Tage/Wochen/Monate später noch mal an den Reglern ziehen.

Und wie Joachim schon sagte... das ganze passiert nur mit den Bildern, mit denen ich mich intensiv beschäftige. Für ein Sportbild für's Vereinskäseblättchen betreibe ich den Aufwand sowieso nicht... ein paar mal kurz an den Reglern gezogen, gerichtet, geschnitten, ab nach JPEG und fertig. Da hebe ich kein PSD auf...