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Einfach umzusetzende Fotoideen?

Verfasst: Di 17. Aug 2010, 21:58
von Horstvoll
hallo an alle,

weiß nicht ob ich mit der frage in der rubrik richtig bin, all zu lange bin ich noch nicht im forum, bitte verschieben wenns nicht passt ;)

ich habe mich dazu bereit erklärt in der schule einen fotokurs im rahmen der jählichen projektwoche anzubieten (jedoch ohne bildbearbeitung, die wird an anderer stelle erledigt). da ich jedoch nicht damit rechnen kann das auch nur einer eine ordentliche dslr mitbringt bin ich nun auf der suche nach simpel umzusetzenden ideen die auch mit einfachstem gerät zu bewältigen sind.

evtl hat jemand ja ne idee oder sowas sogar schon mal gemacht, selber habe ich zwar auch schon einige ideen jedoch bin ich für jeden tipp dankbar :bgrin:

grüße

Verfasst: Di 17. Aug 2010, 22:15
von derMichael
Probier es doch mal mit Selbstportrait. Ober mit einfachen Gestaltungsaufgaben: Gegensätze oder ähnliche Objekte (z.B. Ball und Obst). Wie wäre es mit Perspektiven ? Oder Bewegung ?
Dazu reicht jeweils eine Handykamera als Minimalvoraussetzung.

Was willst Du erreichen: Technik verstehen oder Gestalten ?
Am besten beides :-) Das ganze steht und fällt mit der IDEE und nicht mit der Technik ( SLR ist gut, aber auch mit einfachen Mitteln kann man Ideen realisieren. Wenn es keine 50x75 Poster werden sollen, sondern Bildschirmdarstellung oder max. Postkarten reichen ist eine Handykamera schon brauchbar. Zeigt auch schnell die Grenzen des Handys und Vorteile einer SLR oder Bridgekamera auf. Das muß zum Zeitrahmen Deines Projekts passen.

Bildbearbeitung ist dann eher unnötig bis meist verschlimmernd, wenn es am Anfang ums fotografieren geht. Da führt ordentliches Ausgangsmaterial eher zum Verständnis. Mit technisch und gestalterisch misslungenen Fotos retten (am besten die eigenen Fotos) als Bildbearbeitungsaufgabe für Anfänger bringt man die Leute sehr schnell zum ordentlich fotografieren (meine damit der bewußten Auseinandersetzung mit der Kameratechnik) oder zur Verzweiflung. Je nach Workshopleiter :hmm: Bildbearbeitung und Kameratechnik ist meistens zu viel Input in zu kurzer Zeit. Meist wird dann Bildbearbeitung als aussichtsreicher und spannender Empfunden als sich mit so schnöden Sachen wie Blende Zeit und ISO zu plagen.


Kann ich Dir aus reichlich Erfahrung in dem Bereich empfehlen :super:

Probier es selber mal aus.

Grüße
Michael

Verfasst: Di 17. Aug 2010, 22:34
von lottgen
Nahaufnahmen von Alltagsgegenständen sind gerade auch mit Kompakten gut machbar und spannen, weil man die Schönheit im Kleinen entdecken kann.
Für die mir DSLR und Kit könnte man Retroadapter basteln und ein Stativ leihen.

Jan

Verfasst: Di 17. Aug 2010, 22:39
von derMichael
lottgen hat geschrieben: Für die mir DSLR und Kit könnte man Retroadapter basteln und ein Stativ leihen.
Manchmal sind die Möglichkeiten mit Stativ schon ein AHA Erlebnis, auch ohne Retroadapter.

Grüße
Michael

Verfasst: Di 17. Aug 2010, 22:43
von Horstvoll
@ michael

naja, erreichen will ich vorerst das jeder zumindest das gefühl hat des es ihr/ihm spaß gemacht hat und er einigermaßen zufrieden ist mit dem was produziert wurde.

ich gehe einfach mal davon aus das jeder der da teilnehmen möchte mehr als sein handy hat, aber sicher du hast recht, die idee zum foto ist der entscheidende punkt - darauf bezieht sich ja auch meine frage ;)

die anregungen sind gut, aber mit der bildbearbeitung habe ich nichts zu tun, ist wie gesagt ein anderes paralle laufendes projekt :)

@ lottgen
stimmt, kompackte weisen oft geniale makro funktionen auf, werde ich auf jeden fall mit einbrinegn

danke schon mal ;)

Verfasst: Mi 18. Aug 2010, 06:58
von StefanM
Ich weiß nicht, wieviel Zeit Du hast, aber ich würde so vorgehen:

1. Schick die Leute 5 Bilder machen oder laß sie mit 5 Bildern kommen
2. Bilder zeigen - und laß die Teilnehmer was dazu sagen
3. Dann nimmst Du Dir ein paar "besondere Schätzchen" raus und fängst an zu erklären, warum die Bilder ******** sind.

Du wirst mit Sicherheit schiefe haben, welche wo der AF im Nirvana Fokussiert hat, weil das Motiv woanders ist, welche, wo der Ausschnitt nicht paßt, wo wichtige Dinge abgeschnitten sind und und und.

Wenn Du Dir dann noch vorher mal den Mante anschaust, wirst Du sicher eine Anregung finden, zus. noch Tipps für grundlegende Bildgestaltung (sowas wie Goldener Schnitt, Gegenlicht zieht an) zu geben, mit denen man mal anfangen könnte und vor allem den Hinweis, auf die gemeinsam ermittelten groben Fehler zu achten.

Darauf aufbauend würde ich ab der 2. Veranstaltung dann Aufgaben geben und immer wieder gemeinsam besprechen, warum ein Bild gut wirkt, ggf. auch mal mit Kompositionsskizzen, dann merken die Kids auch, warum ein eventueller Zufallstreffer einer ist :super:

Welches Alter haben die denn? Welche Schulform?

EDIT: Du solltest zeitl. auf jeden Fall den Blitz noch unterbringen, damit so Dinge die ich im Urlaub erlebt hab, vielleicht mal aussterben: Sonnenschein, Bergpanorama und einer hält mit ausgestreckten Armen die Kamera in die Landschaft und es macht blitzblitzbliiiiitz :)

EDIT2: Falls geprintete Fotos vorliegen, mach Dir mal 2 flächige L-Winkel aus schwarzer oder weißer Pappe, damit kann man ein Foto (durch Abdecken und gegeneinander Verschieben) auf dem Tisch klasse gerade rücken und beschneiden. Wenn die Kids da mal selber Hand anlegen, wirkt das Wunder!

Verfasst: Mi 18. Aug 2010, 09:02
von e-dirk
moin, moin,

etwas ähnliches habe ich auch schon mal durchgezogen. Es war zwar keine Projektwoche, es waren 5 x 4 Stunden am Nachmittag, also durchaus vergleichbar.
In allererster Linie wollte ich in der kurzen Zeit etwas Freuden am Fotografieren erwecken, Auf Themen wie Bildbearbeitung, Technik usw. bin ich garnicht, oder nur in den Einzelgesprächen (siehe unten) eingegangen.

Am ersten Tag habe ich den Kindern einige Kameras, deren Funktionen und die Geschichte der Fotografie vorgestellt. Nicht länger als maximal eine Stunde. Dafür habe ich von einem Gebrauchthändler mir einige alte Kameras (z.B. eine hölzerne Laufbodenkamera) ausgeliehen.
Danach sind wir auf den Schulhof zum Fotografieren "einfach nur so". Dabei habe ich mir immer wieder Einzelne herausgepickt, und denen ihre Kameras genauer erklärt.

Am Zweiten Tag haben wir die einige ausgesuchte (nur Gute, um nur Positive Kritik zu erzeugen) besprochen, auch nur wieder eine Stunde. Danach wieder raus zum Fotografieren. Diesmal in den Stadtpark und mit genaueren Aufgaben. Dafür habe ich mehrere Dreiergruppen gebildet, und Aufgaben wie "Fotografiere Rundes" oder "Fotografiere Eckiges" gestellt. Dabei habe ich, wie schon am ersten Tag, "Einzelgespräche" geführt.

Am Dritten Tag wieder Besprechung, aber gezielter, z.B. "Was wolltest Du Fotografieren?" und "Wie kannst Du das was Du fotografieren wolltest besser darstellen". Aufgabe war danach "Fotografiere deine Freunde".

Vierter Tag wie oben, jedoch Besuch im Tierpark.

Am Letzten Tag hatte ich mit dem Fotostudio am Ort einen Besuch vereinbart.

Grüße Dirk

Fazit 2 Jahre später:
Von den 12 Kindern die damals dabei waren sind zwei so angefixt, das sie mittlerweile mit für die Schülerzeitung unterwegs sind.

Nachtrag:
Das was mein Vorredner (Stefan) in seinen Edits schreibt, würde ich nicht in den ersten "Kurs" packen. ich würde solche sachen eher in einen Zweiten Kurs, oder in einer sich aus dem ersten Kurs entwickelnden Ständigen "Fotogruppe" behandeln.

Verfasst: Mi 18. Aug 2010, 10:29
von lottgen
Makros habe ich mit kleinen mal gemacht (Väter-Kinder-Aktion, Kinder von ca. 5 bis 8 Jahren), es war klasse und die Bilder erstaunlich ansehnlich. Motive waren aufgeschnittener Rotkohl, eine Taschenuhr, ein Halogenbirnchen an Taschenlampe (rot glühend) aber auch Blätter/Blumen aus der Natur etc..

Die Tipps hier finde ich als Laie sehr nachvollziehbar und hilfreich, wichtig ist sicher, Zielgruppe und 'Lernziel' zu kennen.

Jan

Verfasst: Mi 18. Aug 2010, 18:49
von Horstvoll
jap, stimmt, vom alter habe ich noch nicht gesprochen - naja, all zu jung werden sie nicht sein, theoretisch ist eine altersspanne von 13-17 möglich, da ich jedoch auf ner sehr kleinen schule bin wird das ganze kein problem sein da sich eh jeder kennt (bei 290 schülern :bgrin: )
- bei dem alter kann man meiner meinung nach auch durchaus anspruchsvollere aufgaben stellen XD

@ e-dirk

ja, dein kurs lässt sich von den zeiten her echt sehr gut mit meinem vergleichen ;) das mit dem besuch in einem fotostudio is ne gute idee, mal schauen ob sich was da was organisieren lässt.

ich hatte auch vor einige getellte bilder zu machen, sprich man hat vorher die aufgabe auf einem neutralen hintergrund ein arrangement an bestimmen elemten zu treffen, die evtl. von form oder farbe zusammen passen - oder auch komplett konträr. zuletzt noch die beleuchtung aufbauen und es moglichst nett auszuleuchten. was haltet ihr davon?