s/w oder Farbe? Wovon abhängig?

Die Rubrik rund um das Thema Bildbearbeitung und Software. Techniken, EBV-Software, Tipps,...

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s/w oder Farbe? Wovon abhängig?

Beitrag von Nikon-Newbie »

Moin Leutz,

hätte da mal ne allgemeine Frage:

Wovon macht ihr es abhängig, ob ihr ein Bild in Farbe oder in s/w entwickelt?
Gibt es da einen allgmeinen "Leitfaden" wo man sagt, "Dieses Bild muss in s/w sein?

Gerne könnt ihr hier auch Beispielbilder zeigen. :D


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Beitrag von Hanky »

s/w ist m.M.n. vorrangig mal eine Frage der Kontraste

Bild
Grüße
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Beitrag von alexis_sorbas »

Moin,

mal davon abgesehen, das ich persönlich SW (privat, als "Hobby"...) klar bevorzuge:
Hier habe ich mal im Ansatz was dazu geschrieben:
http://www.wissen.nikonpoint.de/?p=168

Ganz allgemein: bei mir entscheidet der Bildinhalt über die "Farbigkeit".
mfg

Alexis


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Beitrag von mague »

Wenn das Bild zu stark rauscht wirds halt SW :bgrin: ;)
mfg
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Beitrag von Arjay »

Alexis' Hinweise finde ich sehr zielführend für Digitalfpotografen, die ja immer mit Farbbildern beginnen.

Darüber hinaus spielt für mich auch der grafische Aufbau eines Bildes für die Entscheidung pro oder contra SW eine Rolle:
  • Wenn ein Bild vorwiegend aus seiner grafischen Komposition, verbunden mit starken Kontrasten lebt, dann ist die Entscheidung für SW nahe liegend.
  • Lebt ein Bild eher von seinen Farben, oder hat es nur schwache hell/dunkel Kontraste, dann wirkt es meist besser in Farbe.
Gruß Timo.

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Re: s/w oder Farbe? Wovon abhängig?

Beitrag von Elwood »

Ich beurteile ein Bild nach "Energien".

Energieformen sind z.B. Licht u. Schatten, Farbe, Aussage, Geometrie u. Komposition.

Wenn eine der Energie sehr stark ist, kann man eine andere weglassen.

Wenn z.B. das Bild eine besonders starke Aussage hat (z.B. eine
Emotion rueberbringt), oder die Geometrie sehr stark ist (z.B.
Architektur) dann kann man eine der nicht so ausgepraegten
Energiekomponenten weglassen, z.B. die Farbe, da diese
Energie von der Bildaussage dann eher noch ablenkt.


- Juergen -
And God said , "Let there be light!". And he devided the light into eleven zones.
Fuer Bild- und Persoenlichkeitsrechte von mir gezeigter Fotos bin ausschliesslich ich selber verantwortlich zu machen!
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Re: s/w oder Farbe? Wovon abhängig?

Beitrag von alexis_sorbas »

Elwood hat geschrieben:...
Energieformen sind z.B. Licht u. Schatten, Farbe, Aussage, Geometrie u. Komposition.

Wenn eine der Energie sehr stark ist, kann man eine andere weglassen.

Wenn z.B. das Bild eine besonders starke Aussage hat (z.B. eine
Emotion rueberbringt), oder die Geometrie sehr stark ist (z.B.
Architektur) dann kann man eine der nicht so ausgepraegten
Energiekomponenten weglassen, z.B. die Farbe, da diese
Energie von der Bildaussage dann eher noch ablenkt.
...
Moin Juergen,

Schöne Definiton. Gefällt mir prinzipiell ausserordentlich gut :super:
Kannte ich in dieser Form bisher nicht.
mfg

Alexis


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Beitrag von hajamali »

Danke Jürgen für die tolle Erklärung :super:

Ich bin mit der SW Fotografie groß geworden, habe über viele Jahre ein eigenes SW Labor genutzt, daher habe ich nach wie vor ein Faible für gute SW Fotografie. Es kommt immer aufs Motiv drauf an, Portraitaufnahmen wandel ich gerne in SW um, da für mich dann das Motiv besser überkommt.
Aktuelle Beispiele wo SW besser funktioniert z.B.

http://nikonpoint.de/viewtopic.php?t=70797

http://nikonpoint.de/viewtopic.php?t=70318

http://nikonpoint.de/viewtopic.php?t=68667
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Beitrag von pilfi »

Hallo Dirk,

ich bin mittlerweile ein SW-Fan und ich finde , dass es auch sehr auf das
Motiv selbst ankommt. Hier kann man eben nicht mit Farben arbeiten,
sondern nur mit Licht und Schatten, bzw. den Kontrasten.
Zu 90% schieße ich meine Bilder im RAW-Format und entscheide mich dann
sehr oft für die unbunte Variante. Schwarz-Weiß sieht oft, je nach Motiv, viel edler aus.
Ich mag auch sehr das Spiel mit den Tonungen z.B. Sepia.


Gruß
Jürgen

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Beitrag von donholg »

Manchmal habe ich das Gefühl, dass SW Fotos als die höhere Schule der Fotografie angesehen wird.
Ich trau mich mal, dem zu wiedersprechen.
Farbfotografie ist nicht das Gegenteil von Kunst und SW Fotos sind nicht immer Meisterwerke.

In der Malerei wird z.B. Farbe gezielt eingesetzt, um eine Botschaft zu senden oder zu unterstützen. Schließlich hat der Maler alle Freiheiten, sich eine Farbe auszusuchen oder sie wegzulassen.

Bei gut gemachten Inzenierungen gehört das imho auch zur Fotografie.

Die wenigsten Werbefotos sind z.B. SW, weil das Bild nur wenige Sekunden Zeit hat, auf den Betrachter zu wirken um sich Aufmerksamkeit zu verschaffen und den Betrachter zu fesseln.
D.h. jetzt nicht, dass Werbefotografie der Maßstab ist, aber ein gutes Beispiel.

Jürgens Definition passt da sehr gut. Wenn die Wirkung des Bilds "laut" genug ist, braucht es keinen Farbverstärker.

Ich finde z.B. das Bild von hanky verliert durch SW.
Vermutlich hat das Bild eh nur 3 Farben (Grün, Blau und Rot).
Der Leuchtturm als mahnender menschlicher Eingriff bildet mit seinen roten Streifen einen schönen Kontrast zu den Naturfarben der grasgrünen Landschaft (Komplementärfarbe) und dem Himmelblau.
Ich würde das gern mal im Vergleich sehen.
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