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HDR-Bilder in Photomatix zur Deckung bringen - wie?

Verfasst: Fr 9. Apr 2010, 12:18
von Arjay
Ich bin gerade dabei, meine ersten Schritte mit Photomatix Pro zu machen, und da stehe ich immer wieder vor dem gleichen Problem:

Ich habe zahlreiche Belichtungsreihen auf meiner Festplatte, die ich aus der Hand als High-Speed Serie aufgenommen habe - in der Hoffnung, dabei zwischen den Teilbildern möglichst wenig Verschiebungen zu erhalten. Auf den ersten Blick sieht's aus, als ob das funktioniert hätte - auf den zweiten leider nicht, und genau da beginnt mein Problem:

Die Photomatix-Automatik zum Ausrichten der Bilder produziert immer wieder Geisterkonturen (in der 100% Vorschau des HDR-Editors, die Differenzen erstrecken sich vielleicht auf 5 - 10 Pixel, wenn man Bildstellen an verschiedenen, besonders weit auseinander liegenden Bildstellen ansieht). Das lässt auf eine fehlerhafte Bildausrichtung schließen - und zwar bei sämtlichen Möglichkeiten, die man in Photomatix vorgeben kann.

Um das Problem abzustellen, habe ich versucht, möglichst alle Fehlerquellen auszuschließen:
  • Ich habe bei allen Bildern meiner Belichtungsreihe die objektivspezifischen Verzeichnungen heraus gerechnet, damit sich die Bilder auch tatsächlich sauber gegeneinander verschieben lassen. Das mache ich bei mit Nikon-Objektiven aufgenommenen Bildern mit CNX2, was bisher so gut funktioniert hat, dass Photomatix beim Ausrichten zufrieden stellend funktioniert hat. Bei Bildern, die mit Non-Nikon Objektiven aufgenommen wurden, habe ich PTLens genutzt. Dazu habe ich die Bilder mit identischen Einstellungen vom RAW- ins TIFF-Format umgewandelt und sie dann in PTLens entzerrt (im aktuellen Fall hatte ich ein Tokina 12 - 24mm Objektiv im Einsatz - PTLens enthält die entsprechenden Verzeichnungsdaten für die verschiedenen Brennweiten dieses Objektivs in seiner Datenbank). Die Ergebnisse mit PTLens waren bisher aber nicht so zufrieden stellend - was mich sehr erstaunt. Hm - womöglich liegt das aber nicht an der Leistung der Programme, sondern auch an der Art der Verschiebung zwischen den Einzelbildern der jeweiligen Serien.
  • Eine weitere mögliche Fehlerquelle bei solchen Belichtungsreihen könnte noch die Art der Verschiebung zwischen den Einzelbildern sein: Photomatix bietet zwei Ausrichtungsoptionen an - verschiebungs- oder merkmalsbasiert. Die Photomatix-Hilfe erwähnt hier nur, dass sich "verschiebungsbasiert" für Wellen oder Blätter im Wind eignet, "merkmalsbasiert" eher für einzelne, bewegte Objekte im Bild, wie etwa durchs Bild laufende Menschen. Dabei ist aber nicht so ganz klar, welche Ausrichtungsfehler eigentlich korrigiert werden - X/Y-Verschiebungen in der Bild/Sensorebene oder auch Verdrehungen um die optische Achse des Aufnahmeobjektivs.
Was macht Ihr, um gute Ergebnisse bei Belichtungsreihen zu erzielen, die Ihr aus der Hand geschossen habt?
  1. Welche Photomatix-Einstellungen haben bei Euch funktioniert? Gibt es spezielle Tricks für Photomatix?
  2. Oder müsste ich die Bilder erst mal in Photoshop händisch aufeinander ausrichten, bevor ich weiter machen kann? Hat jemand von Euch entsprechende Tipps für Photoshop?
  3. Kennt jemand von Euch Links zu sachdienlichen Tutorials für Photomatix bzw. Photoshop?

Vielen Dank im Voraus für Eure Hilfe!

Verfasst: Fr 9. Apr 2010, 13:22
von alexis_sorbas
Moin,

Photomatix nehme ich nicht... nur noch CS4.
Und ich mache es grundsätzlich immer noch so, wie im NP Wissen beschrieben.
NUR: Die Verzeichnungen der Optik solltest Du erst nach der HDR/16Bit
Umrechnung machen... als vorletzten Schritt vor dem Scharfzeichnen.

Verfasst: Fr 9. Apr 2010, 13:47
von Arjay
Danke für Deine Antwort!
alexis_sorbas hat geschrieben:NUR: Die Verzeichnungen der Optik solltest Du erst nach der HDR/16Bit Umrechnung machen... als vorletzten Schritt vor dem Scharfzeichnen.
Das verstehe ich jetzt nicht. Wenn ich Verschiebungen zwischen den Teilbildern der Belichtungsreihe habe und die Teilbilder jeweils eine Verzeichnung besitzen, die sich ja immer auf die Bildmitte (optische Achse) bezieht, dann bekomme ich die Bilder doch erst recht nicht zur Deckung, wenn ich sie gegeneinander verschiebe. Sind die Bilder nämlich gegeneinander verschoben, dann treten die unterschiedlich verschobenen Bildverzeichnungen der Einzelbilder doch als Unterschiede zutage.

Oder habe ich da was falsch verstanden?

Verfasst: Fr 9. Apr 2010, 14:35
von Hanky
markiere die Bilder in der Bridge, dann
Werkzeuge -> Photoshop Bilder in Ebenen staplen
Bild öffnet sich, alle Ebenen markieren
Bearbeiten -> Ebenen automatisch ausrichten
ggf. noch Bearbeiten -> Ebenen automatisch füllen

(alles aus dem Gedächtnis)

Verfasst: Fr 9. Apr 2010, 15:02
von alexis_sorbas
Arjay hat geschrieben:...
Das verstehe ich jetzt nicht. Wenn ich Verschiebungen zwischen den Teilbildern der Belichtungsreihe habe und die Teilbilder jeweils eine Verzeichnung besitzen, die sich ja immer auf die Bildmitte (optische Achse) bezieht, dann bekomme ich die Bilder doch erst recht nicht zur Deckung, wenn ich sie gegeneinander verschiebe. Sind die Bilder nämlich gegeneinander verschoben, dann treten die unterschiedlich verschobenen Bildverzeichnungen der Einzelbilder doch als Unterschiede zutage.

Oder habe ich da was falsch verstanden?
Ich verwende Photomatix nicht, kann ich nix zu sagen.
Nach meiner Erfahrung ist es am "sichersten",
HDR´s mit CS4 folgendermassen zu bearbeiten:

– die je Aufnahme benötigten RAWs bzw. TIFs in der Bridge (der Übersicht halber) gruppieren
– ggf. notwendige Korrekturen in ACR für alle Bilder je Gruppe: Flecken beseitigen, "Pre-sharpening"...
– die Gruppe auswählen und per Werkzeuge/Photoshop/Zu HDR zusammenfügen
dann laufen lassen... das Ausrichten geht automatisch...
– zu HDR zusammenfügen
– in 16 Bit umrechnen
– ggf, falls notwendig, Verzeichnung herausrechnen

Das stellt sicher, das
1. die Bilder sehr genau übereinander passen,
und
2. nur einmal die Verzeichnung herausgerechnet werden muss. Nicht für jede einzelne Belichtung... bei RAWs bis zu 60MP ist das bei mir nicht ganz unwichtig... Rechenzeit... Lebenszeit... :bgrin:

Das funktioniert bei mir ausgezeichnet, und ich mache das laufend!
Die Verzeichnung muss ich aber nur bei meinen "Flaschenböden" rausrechnen...
Bei meinen meist verwendeten Optiken brauche ich das nicht.
Die verzeichnen nicht... :P

Verfasst: Fr 9. Apr 2010, 15:23
von Arjay
Alexis, dieser Workflow ist sicherlich sinnvoll, wenn die Kamera bei der Aufnahme der Belichtungsreihe auf einem Stativ montiert war. Ich interessiere mich aber dafür, wie man's machen muss, wenn die Kamera während der Belichtungsreihe eben NICHT Stativ-unterstützt war.
alexis_sorbas hat geschrieben:Die Verzeichnung muss ich aber nur bei meinen "Flaschenböden" rausrechnen...
Hm - dann ist mein AF-S DX 17-55mm wohl ein Flaschenboden, denn das Teil produziert wirklich erhebliche (wenn auch korrigierbare) Moustache-Verzeichnungen. :cry: Das lässt sich in CNX2 unschwer sehen, wenn man eine Vorher/Nachher Darstellung durch Setzen bzw. Entfernen des entsprechenden Häkchens anstößt.

Ich habe mit der Linse mal einen Kreuzgang in einem Kloster aus der Hand per Belichtungsreihe fotografiert - das Ganze ließ sich erst nach einer Verzeichnungskorrektur in CNX2 halbwegs fehlerfrei zusammen setzen. Beim Tokina 12-24mm sind die Verzeichnungen zwar nicht so irregulär, am Bildrand aber durchaus erkennbar.

Mit welchen Objektiven hast Du denn fotografiert?

Verfasst: Fr 9. Apr 2010, 17:37
von alexis_sorbas
Ich verwende exakt denselben (Verarbeitungs-) Workflow,
egal ob "FHHDR" aus der Hand oder ab Stativ. :super:

Meine "Flaschenböden" sind sämtliche Retrofocus-KB-Zoom Optiken mit Brennweiten ab 30mm und kürzer, also speziell das Sigma 10-20,
bzw. das Sigma 15-30 bei FX. Betrifft aber eigentlich alle FX/DX WW mit einem Bereich unter "Auflagemass" .. :roll:
Die verzerren alle irgendwie...

Bei den Optiken, wo ich nix "rausrechnen" muss,
steht "Rodenstock APO-Sinaron Digital" drauf. ;)
Aber auch die Carl Zeiss V-Distagone CFI 60 und CF FLE 40mm
sind an "MX" noch "visuell" verzeichnungsfrei. :super:

Beispiele:
Dresden, Zwinger
FHHDR mit der D2X und Sigma 10-20, auf 4:3 beschnitten, entzerrt
Bild


HDR ab Stativ mit DS30, Apo-Sinaron 35mm
Bild


HDR ab Stativ mit DS30, Apo-Sinaron 35mm
Bild


500CM mit CF FLE 40mm, kein HDR
Bild

Verfasst: Fr 9. Apr 2010, 19:27
von Bateman
ich hab auch Photomatix, allerdings ne ältere Version.
Ich hab schon ein paar HDRs gemacht damit, auch immer mit schnellem Serienbildmodus und aus der Hand und es hat eigentlich immer gut geklappt.

Mit Geisterkonturen hatte ich noch kein Problem.
das klingt vielleicht doof, aber den Haken bei "Geisterkonturen vermeiden" oder so ähnlich heisst das haste gesetzt ?

oder waren das teils echt lange Verschlusszeiten, wo die Zeit einfach zu lang war ?