monaba hat geschrieben:Das ist jetzt vielleicht eine blöde Frage aber ich stell sie trotzdem:
Welche Bildinformationen werden eigentlich gekappt, wenn ich ein JPG in einer niedrigen Qualitätsstufe speichere?
Die Farbtiefe?
Die Anzahl der Pixel bleibt ja gleich, wo wird also eingespart, um die Dateigröße zu reduzieren?
Ich sag schon mal Danke!
moin Mona,
Ich fasse es mal sehr kurz:
Tatsächlich werden zuerst Farbinformationen "verworfen"...
und wie schon angemerkt, letztlich auch Detailinformationen.
Ich habe für meine Studies mal ein ganzes Elaborat geschrieben...
JPEG (von 1987...) arbeitet im Prinzip folgendermassen:
1. RGB nach YUV Umrechnung (Voraussetzung für 2)
2. Farbunterabtastung (Chromasubsampling)
3. Farb- und Detailreduktion mit der DCT (Diskrete Cosinus Transformation)
4. Statistische Bewertung und angepasste Quantisierung mit Differenzbildung (Adaptive Differential Pulse Code Modulation)
5. Kompression mit Lauflängenverfahren (RLE)
Die Schritte 2 und 3 sind verlustbehaftet und die entstandenen
Verluste hängen vom "Qualitätsfaktor" in Schritt 3 ab.
Dieser Verlust ist irreversibel und tritt mit steigendem Verlust bei jeder JPEG Komression erneut auf.
Weshalb man ein JPEG Bild ja auch nur ein Einziges mal als JPEG sichern sollte...
4. Ist eine (eigentlich verlustlose) Datenkompressionsmethode auf "statistischer" Basis,
ähnlich der Huffman-Codierung (soweit ich mich erinnere...

)
Und 5 reduziert wiederum verlustfrei nach der "Lauflängenmethode".
Dabei werden Bitwiederholungen als "Abkürzung" gespeichert.
Insgesamt kann man festhalten, das JPEG "etwas in die Jahre gekommen ist"...
Das geht besser und effektiver, vor allem mit weniger Verlusten... (Wavelet... in JPEG 2000 z.B.,
oder fraktale Kompression...)
Aber letztlich steht das auch alles in Wikipedia, wenn auch etwas komplizierter.