Nun denn, da Du mit Sicherheit hier noch eine ganze Menge Antworten mit konkreten Vorschlägen erhalten wirst (und sorry, meist ist man dann immer noch genauso schlau wie vorher weil es hier einfach so viel Möglichkeiten und gute Lösungen gibt

)... hier ein paar mehr allgemeine Tips, ev. können die Dir ja auch ein wenig helfen.
Bevor ich in die Details gehe, hier noch eine Platitüde, die zwar vielleicht schon einen Bart hat... aber immer noch aktuell und gültig ist: You´ll get what you pay for... oder frei übersetzt: alles hat seinen Preis. Warum ich dies erwähne? Weil man u.a. auch beim Thema Stativ eine ganze Menge Geld ausgeben kann... entweder einmal oder mehrmals, wenn Du verstehst was ich damit meine! Und falls Englisch für Dich kein Problem ist... lies Dir vielleicht mal diesen Artikel durch:
http://www.bythom.com/support.htm
So, dann lass uns zuerst einmal auf das Thema Stativ eingehen. Neben den spezifischen Merkmalen der verschiedenen Stative ist eine Entscheidung am Anfang bedeutend: Willst Du das Stativ überwiegend "mobil" benutzen, d.h. u.a. auf Reisen mitnehmen etc, oder ist es mehr für den "stationären" Einsatz gedacht, z.B. zu Hause, im Studio etc.
Hintergrund der Frage: Material des Stativs und Anzahl der Segmente. Falls es leicht und mobil sein soll, dann sind z.B. Kohlefaser Modelle den Aluminium Modellen klar überlegen, weil einfach leichter... aber leider auch "ein wenig" teurer!
Wenn es dann noch ein Modell sein soll, welches sich relativ "klein" zusammenlegen lassen soll, eben von wegen mitnehmen auf Reisen, dann redet man hier eher über ein Modell mit 4 oder gar 5 Segmenten der Stativbeine, während ansonsten Modelle mit 3 Segmenten ohne weiters in die Auswahl einfliessen können. Hier ist nun wiederum das Problem, dass je mehr Segmente desto weniger stabil die Geschichte... es sei denn man investiert wiederum ein "ganze Menge" Geld in ein entsprechend hochwertiges Modell.
Thema Grösse des Fotografen bzw. daraus resultierend Grösse des Stativs: Das Thema Bücken ist Eines

, viel wichtiger ist aber hier wieder ein Aspekt bez. Stabilität. Um eine max. Stabilität des Stativs mit Kamera zu gewährleisten ist es immer zu bevorzugen, dieses ohne ausgefahrene Mittelsäule zu benutzen. Aber dies ist eigentlich kein Problem, die namhaften Hersteller von Stativen bieten hier eine entsprechende Auswahl.
Bei der Auswahl bez. Höhe des Stativs nicht vergessen: Höhe Stativ (ohne ausgefahrene Mittelsäule!) + Höhe Stativkopf + Abstand Unterseite Kamera zu Sucher ist das resultierende Mass... nicht nur die Stativhöhe!
Es gibt nun eine ganze Menge Stativmodelle, welche Dir die unterschiedlichsten Features bieten... u.a. auch Modelle mit schwenkbarer oder adaptierbarer Mittelsäule, was dann sehr gut für Makrofotografie verwendbar ist. Aber alle Features sollten ohne Zweifel erst einmal auf einem sinnvollen Basisstativ aufbauen... darum lass Dich nicht nur von den Features zu einer Entscheidung verleiten.
Nun zur nächsten wichtigen Komponente... dem Kopf. Generell gesagt ist es mehr oder weniger eine "Glaubensfrage", ob man sich hier für einen Videokopf oder einen Kugelkopf entscheidet. Ich wage aber zu behaupten, dass sehr viele Fotografen mit mehr oder weniger "professionellen" Ambitionen heutzutage zum Kugelkopf greifen... aber ist nur meine persönliche Meinung. Eine dritte Art des Kopfes ist die für die richtig schweren Objektive, sog. Wimberley-Heads... aber ich denke das ist bei Deinem aktuell abzusehenden Equipment noch kein Thema. Ausserdem ist solch ein Kopf eine Ergänzung, keine Entweder-Oder Option. Ich werde nun aber auch nur auf das Thema Kugelkopf eingehen, obwohl manche Dinge hier sicherlich generell gültig sind.
Neben den diversen Features, die die diversen Modelle bieten, ist eines wiederum von absoluter Bedeutung: Stabilität. Es gibt hier eine Faustregel: Der Kopf sollte in der Lage sein, min. das 3-fache des abzusehenden Gewichts (Kamera plus Objektiv) zu tragen... mehr ist immer besser. Es geht hier nicht vordergründig darum, dass Dir das Thema sonst "zusammenkracht"

... sondern vor allen Dingen auch um Stabilität hinsichtlich Vibrationen. Vibrationen hervorgerufen u.a. durch Erschütterungen, Wind... und wenn es blöd läuft (d.h. bei nicht vorhandener Stabilität) sogar durch die Spiegelbewegungen in der Kamera

. Mag dies nun auch ein wenig übertrieben klingen, aber es ist nun einmal Realität... ein Kopf, der zwar die Kamera mit Objektiv halten kann, ist nicht automatisch auch dazu in der Lage, dies ohne Vibrationen zu tun. Und das letzte was Du haben willst sind verwackelte Bilder auf dem Stativ, hervorgerufen durch zu "schwaches" Equipment!
Nützliche Features eines "guten" Kopfes: Schnellwechselhalter für die Kamera / Objektivplatten, sei es mit Klemmschraube oder Klemmhebel. Eine voreinstellbare, fixierte Kraft für den Kopf, mit der Du dann denn Kopf zwar in einer Stellung halten kannst, aber auch ohne vollständiges Lösen der Fixierung dann noch bewegen kannst.
Last but not least... "Kameraplatte" und / oder "Objektivplatte", zur Befestigung auf dem Kopf.
Hier zuerst zum Thema Kameraplatte: Ich persönlich empfehle hier, obwohl ein wenig teurer

, ein sog. L-Bracket (L-Winkel). Dieses L-Bracket wird wie eine "normale" Kameraplatte an die Unterseite der Kamera geschraubt. Wie aber der Name schon sagt, es hat die Form eines L´s... was bedeutet, dass Du die Kamera mit beiden Schenkeln des L´s auf dem Kopf befestigen kannst. Vorteil: Du kannst die Kamera von Landschafts- auf Portraitperspektive, ohne verstellen des Kopf, "schwenken"... indem Du die Kamera ganz einfach mit dem jeweiligen Schenkel des L-Brackets auf dem Kopf befestigst. Klingt kompliziert, ist aber ganz einfach... und in meinen Augen genial.
Zum Thema Objektivplatte (da Du in der Regel ein 200er Objektiv mit der Objektivhalterung auf dem Stativ befestigst): Manchmal haben die Objektive schon gute Befestigungen / Platten mit dabei... manchmal sind sie einfach Schrott, d.h. nicht sehr stabil. Hier gibt es dann von einer Menge Anbieter Alternativen, jeweils abgestimmt auf das betreffende Objektiv. Hier also erst mal schauen, wie es funktioniert... und bei Bedarf austauschen.
So, und was bedeutet das alles nun konkret? Zum Einen, hier ein paar Namen bekannter Hersteller für dieses ganze "Zeugs"...!
Stative:
- Gitzo (vielleicht das Beste, aber auch das Teuerste...)
- Bogen-Manfrotto (sehr gute Qualität, preislich auch noch erschwinglich)
Kugelköpfe:
- Markins
- RRS (Really Right Stuff)
- Acratech
- Bogen-Manfrotto
L-Brackets / Kameraplatten
- RRS
- Kirk
Mein persönliches Equipment, einfach nur mal als Beispiel:
- Bogen-Manfrotto 055XPROB Stativ
- Markins M10 Kugelkopf
- Kirk L-Bracket
Ich nutze dieses Equipment für meine D300 mit MB-D10 Griff + 70-200mm Objektiv + TC... als schwerste Konfiguration. Und alles was ich sagen kann... ich bin zufrieden damit.
Nun noch einmal abschliessend zum Thema Kosten: Um eine einigermassen "sinnvolle" Lösung zu bekommen musst Du, denke ich, schon irgendwo im Bereich 500,- Euro oder mehr rechnen ( sorry, ich kenne eher die Preise in USD). Ja, das ist eine Menge Geld... aber vergiss nicht: Du kannst jetzt natürlich eine "kostengünstigere" Lösung kaufen... und wenn es dann nicht das erfüllt, was Du Dir vorstellst... dann "wechselst Du mit der Zeit alles aus". Und wenn Du dann die Kosten betrachtest... dann wird es teurer als wenn Du gleich zu Anfang "das Richtige" gekauft hättest!
Nun denn, viel Spass bei der Auswahl...!
