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Weitwinkelobjektiv Fragen

Verfasst: Di 25. Aug 2009, 16:59
von TUFoto12
Hi!
Habe momentan eine D80 mit 18-200, 105VR Macro und 50mm1,8D.
Ich würde mir gerne ein Weitwinkelobjektiv zulegen.
Werde aber sicher (da sich mein Hobby Fotografie ja fast zur Sucht weiterentwickelt hat) später einmal auch zu einer neuen Kamera greifen und das Problem ist, ich weiß noch nicht ob FX oder DX. Mal sehen wie sich das entwickweln wird.

Habe eigentlich vorgehabt nur mehr Objektive zu kaufen die für beides gehen, aber gerade bezüglich Weitwinkel ist das halt schon problematisch weil ein 14-24 (zusätzlich zum Preis) ja auf DX nicht wirklich das wahre ist oder?

Was würdet Ihr mir da für Geräte empfehlen?
Es gibt da ja jetzt seit kurzem das Nikon 10-24. Ist denn das (preislich ja erheblcih teurer) den anderen Herstellern sehr überlegen? (Sigma, Tokina Tamron & Co)

Und dann hätte ich noch 2 grundsätzliche Fragen:

1.) Ich habe mir jetzt neulich einmal ein Weitwinkel Zoomobjektiv (12-20 oder so) ausgeborgt und habe festgestellt dass es wirklich sehr schwierig ist damit gute interessante Bilder zu machen. Liegt wohl vor allem daran dass man so viel sieht und es da leicht fällt dass hier irgendetwas störendes dabei ist. Kennt Ihr daher irgendwelche Bildbände oder Bücher wo da bezüglich Verwendung, Bildgestaltung und Motivauswahl ein paar Anregungen zu finden sind?

2.) Das ist jetzt vielleicht eine dumme Frage aber wenn man überall hört die Qualität der Linse ist neben Lichtstärke und Schärfe vor allem auch bei den Abbildungsfehlern und Verzerrungen zu merken. Was ist da genau gemeint?
Ich meine die Verzerrungen dass z.b. nahe Objekte vergrößert werden (im Porträt z.b. die bekannten riesen Nasen) oder dass bei Gebäuden diese falldnen Linien sind die kann ich doch nicht wegbekommen oder?

Egal wie gut die Linse ist oder sehe ich das falsch?

Wenn ich also z.b. eine Art Panorama möchte, dann bleibt mir doch eigentlich nichts anderes über als eine Mehraufnahme zusammen zu fügen oder ist ein beschnittenes Weitwinkelbild auch dafür geeignet?

Gerade auch zu diesen Wolkenkratzerproblem: Wie kann man die vernünftig abbilden? (Weiter weg geht meistens nicht, weil da ja dann andere Gebäude davor sind. Und von unten hinauf hat man die bekannten Sturzlinien.

Vielen Dank für die infos.

Verfasst: Di 25. Aug 2009, 17:21
von magnus_greger
Ich habe das Sigma 10-20 und bin sehr zufrieden.
Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich das Objektiv nur stark abgeblendet und vom Stativ verwende.
Es ist und bleibt jedoch ein Spezialobjektiv, welches bei mir nur sehr selten zum Einsatz kommt. Motive für 10mm finden sich schließlich nicht überall.

Abgeblendet kommt mir das Sigma subjektiv so scharf vor wie das 80-200/2.8 von Nikon vor. Die qualitative Streuung scheint jedoch - so entnimmt man den verschiedenen Berichten online - sehr hoch. Von daher am besten beim Händler testen und dann erstmal auf den eigenen Monitor betrachten.

Nachteil: Man muss mit der Verzeichnung leben und/oder diese korrigieren. Da es sich um eine Verzeichnung höherer Ordnung handelt ist diese mit Photoshop etc. nicht mehr zu korrigieren. Ich verwende dazu PTLens.
Stürzende Linien erhälst du indem die Kamera nicht perfekt ausjustiert ist, oder du absichtlich nach oben/unten photographierst. Dafür kann das Objektiv nichts. Eine Anleitung zur Korrektur stürzender Linien findest du im [url=http://www.wissen.nikonpoint.de/?p=519]NP-Wissen. Bedenke, dass es mit andere Software genauso gut und auch schnell geht. Teilweise sogar kostenlos. (Gimp, Hugin ...)

Verfasst: Di 25. Aug 2009, 18:24
von donholg
Eigentlich hast Du zwei Fragen:
1. Welches Objektiv jetzt kaufen?
2. Wie macht man mit WW schöne Fotos?

Zu 1: Das ältere Sigma 10-20 ist inzwischen um 350€ gebraucht zu bekommen und zu allen aktuellen Nikonkameras kompatibel.

Wenn Du also später mit FX auf ein anderes Objektiv umsatteln möchtest, bekommst Du es auch an D40/D60/D3000/D5000 Besitzer wieder verkauft, weil es einen eingebauten Motor hat.

Optisch gibt es in dem Brennweitenbereich momentan keine Objektive, die man als generell "besser" bezeichnen kann, auch wenn sie das doppelte kosten.

Zu 2: Da geht ne Menge! Z.B. Üben ;) oder ein gutes Buch über Bildgestaltung kaufen und bis zu Ende durchlesen! (Prof. Mante)
In anderen Fotoforen (Nicht Technikforen ;) ) viele WW-Bilder anschauen und nachvollziehen, wie sie gemacht wurden.

Was fotogenes im Vordergrund platzieren. Ungewöhnliche Standpunkte suchen (Auf die Erde werfen :bgrin: , Kamera schräg halten, auf eine Leiter steigen...)

Verfasst: Di 25. Aug 2009, 18:45
von Oymel
deine suchprozedur habe ich gerade letzte woche abgeschlossen :evil: ich kann nicht sagen, daß ich mit dem ergebnis restlos zufrieden bin - aber vielleicht bin ich auch einfach zuuu kritisch.

getestet habe ich u.a.:
- nikon 10-24, bildqualität war na-ja
- tokina 12-24, 1 neues -suboptimal- und ein altes, noch akzeptabel
- sigma 12-24 (für FX), das getestete war eine absolute gurke
- sigma 14mm f 3.5 (für FX), ziemlich gruselig
- sigma 14mm f2.8 (für FX), das getestete war super
and the winner is: sigma 14mm f2.8! und zwar so was von eindeutig :!: es war bereits bei f2.8 recht scharf und bei f5.6 knackscharf, hatte vergleichsweise wenig ca's und verzeichnete nur mäßig.

gekauft habe ich das sigma letztlich nicht, da es zum einen seit ca. 1,5 jahren nicht mehr gebaut wird, was nicht so wichtig war, und zum anderen das geschäft es partout nicht für weniger als 850 euronen hergeben wollte. das war mir letztlich zuviel für die wenigen male, die ich es einsetzen werde.

geworden ist es ein altes tokina 12-24, das zwar im vergleich mit dem sigma 14mm f2.8 bestenfalls in der regionalliga spielt, was ich aber vom preis:leistungs-verhältnis her akzeptabel fand.

von der papierform her hätte es eigentlich das neue tokina sein können, wäre da nicht die leidige serienstreuung, in die offenbar auch das sigma 12-24 fiel. ich kann dir nur raten, die objektive selber zu testen, bevor du eines kaufst und dann exakt das zu kaufen, was dich beim test überzeugt.

PTlens o.ä. zum entzerren der objektivverzeichnung wirst du wohl in jedem fall brauchen, da die uww's fast alle ziehmlich verzeichnen, und kräftig abblenden wirst du wohl auch bei allen müssen.
stürzende linien kannst du selbst vermeiden, wobei das mit einem uww allerdings etwas schwerer fällt als mit anderen brennweiten. magnus_greger hat dir da ja schon einen hinweis gegeben.

Verfasst: Mi 26. Aug 2009, 16:59
von warrantypictures
Ich habe mir auch das Sigma 10-20 gebraucht gekauft und bin zufrieden damit, auch wenn ich es zu Hause eher selten benutze.
10mm eröffnen einem schon ganz neue gestalterische Möglichkeiten, aber auch Probleme.
Ich habe mir angewöhnt, die Verzeichnung in den meisten Fällen einfach zu akzeptieren, vor allem wenn man irgendwelche Linien in die Ecken legen kann und die dadurch "schön" lang gezogen werden. Bei manchen Bildern passt die Verzeichnung aber auch einfach gar nicht und man muss sie nachträglich korrigieren (wurde ja schon erwähnt). Außerdem finde ich die Möglichkeit klasse, mit einem Objektiv ohne Bildstabilisator freihand Bilder zu machen, auch wenn die Lichtsituation nur eine Belichtungszeit von 1/10sek erlaubt :bgrin:
Somit war das Objektiv z.B. während der Klassenfahrt in Berlin mein liebster Begleiter für Architektur- und U-Bahn-Fotografie sowie den ein oder anderen lustigen Schnappschuss.
Aber eben vor allem bei der Architekturfotografie muss man sehr auf die Linienführung achten (ich versuche z.B. immer zu vermeiden, senkrechte Linien am Bildrand zu haben) und meist auch per EBV nachbessern.
Zudem muss man bei Gegenlicht (was bei so einem großen Blickwinkel ja recht häufig ist ;) ) mit Linsenreflektionen rechnen.