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Uhren fotografieren - Polfilter? Wie sonst?
Verfasst: Do 26. Feb 2009, 16:48
von weinlamm
Hab von nem Bekannten den Auftrag bekommen, ich soll mal nen paar seiner Uhren fotografieren. Wie genau, müssen wir noch absprechen. Aber was auf jeden Fall nen Problem sein wird, werden wohl Spiegelungen sein ( hier mal extrem dargestellt ):
Die Lösung, habe ich gedacht, ist ja ganz einfach. Nen Polfilter drauf und weg sind die Spiegelungen:
Die Spiegelungen sind schon weg. Aber ich hab da irgendwie auch das Gefühl, dass nun einige Details weg sind. Die Tiefenschärfe ist hier nicht das Problem ( das liegt eher an meinem ungenauen Fotografieren - sind aktuell nur Testschüsse mit meiner Uhr ) - sondern das Innere des Gehäuses.
Hat da einer von euch Erfahrungen und kann mir ggf. nen paar gute Tipps geben?
Merci!

Verfasst: Do 26. Feb 2009, 17:19
von magnus_greger
Im "professionellen Bereich" wird es oft so gemacht, dass es spezielle Uhren ohne Glas für die Aufnahmen verwendet werden, habe ich mal gesehen und auch gehört.
In wie weit das bei dir in Frage kommt weiß ich nicht.
Die Aufnahme mit dem Polfilter sieht bezüglich der Reflexionen ja schon ganz gut aus.
Ansonsten wird dir nichts anderes übrig blieben als schon bei der Lichtführung darauf zu achten keine Reflexionen zu erzeugen.
Insbesondere bei mehreren Lichtquellen aus unterschiedlichen Winkeln bekommst du vermutlich mit dem Polfilter Probleme.
Physikalisch hat das
Sir David Brewster beschrieben. Wenn du es schaffst seine Gesetze zu deinem Vorteil zu nutzen hast du gewonnen.
Die Wölbung des Glases wird aber immer Probleme verursachen, auch was die optische Verzerrung des Ziffernblattes angeht.
Viel Erfolg und Spaß beim Uhren polieren,
Magnus
Verfasst: Do 26. Feb 2009, 17:29
von weinlamm
magnus_greger hat geschrieben:...In wie weit das bei dir in Frage kommt weiß ich nicht.
Ich auch nicht...

Aber ich glaube nicht wirklich, dass mein Bekannter sein Rolex und die anderen für's Fotografieren auseinander nehmen wird...
Das mit der Physik hatte ich zwar kurz nach der Schule beim Studium für immer in den Bereich geschoben, den ich nicht mehr brauchen werde... aber wenn man als Hobby fotografiert, dann kommt man ja immer mal wieder drauf zurück...

Danke aber schon mal für die Erläuterung!

Verfasst: Do 26. Feb 2009, 18:41
von Andreas G
magnus_greger hat geschrieben:Ansonsten wird dir nichts anderes übrig blieben als schon bei der Lichtführung darauf zu achten keine Reflexionen zu erzeugen.
Ist wohl das einzige was wirklich hilft. Ich habe mal eine Nasszelle für ein Prospekt fotografiert und bin fast verzweifelt. Am Ende habe ich alle Lampen ausgeschaltet und mit 30 Sekunden Belichtung vom Stativ aus fotografiert.
Gruß
Andreas
Re: Uhren fotografieren - Polfilter? Wie sonst?
Verfasst: Do 26. Feb 2009, 18:49
von just_me
weinlamm hat geschrieben:
Hat da einer von euch Erfahrungen und kann mir ggf. nen paar gute Tipps geben?
erfahrungen habe ich keine, aber ich kann mir vorstellen, dass du zu einem guten ergebnis kommst, wenn du die uhrgläser einfach mit feinem schmirgelpapier bearbeitest
aber mal im ernst (auch wenn es nur ne frage ist): hast du an den farben auch was verändert, oder liegt es nur am einsatz des polfilters?
Verfasst: Do 26. Feb 2009, 19:02
von ws
Hab mal gelesen, dass es in einem Behälter mit abgekochtem und gefilterten Wasser gamacht werden kann (sofern die Teile wasserdicht sind).
Oder in einem dunklen (Foto-)Zelt, so dass nur kontrolliert Licht auf das Motiv fallen kann.
Könnte mir auch vorstellen, die Spiegelung 'kreativ' zu nutzen, z. B. durch einen sublimen Werbeschriftzug des Auftraggebers. Auf dieser Idee hab ich zwar *kein* 'Ideenright', aber solltest Du genug damit verdienen, denk an mich
Viele Grüße
Wolfgang
Re: Uhren fotografieren - Polfilter? Wie sonst?
Verfasst: Do 26. Feb 2009, 19:16
von weinlamm
just_me hat geschrieben:aber mal im ernst (auch wenn es nur ne frage ist): hast du an den farben auch was verändert, oder liegt es nur am einsatz des polfilters?
Die sind ooc - nur verkleinert. Der Farbunterschied liegt vermutlich an den Einstellungen des automatischen Weissabgleichs. In der "endgültigen Produktion" wird dann natürlich mit Graukarte gearbeitet...
ws hat geschrieben:...Könnte mir auch vorstellen, die Spiegelung 'kreativ' zu nutzen, z. B. durch einen sublimen Werbeschriftzug des Auftraggebers. Auf dieser Idee hab ich zwar 'Ideenright', aber solltest Du genug damit verdienen, denk an mich

...
Werd ich machen.

Auch wenn mich die Produktion eher was kosten wird, bevor da auch nur ein Euro rein kommt... Naja; gibt wahrscheinlich nen Mittagessen und nen Stück Kuchen samt Kaffee... Beim Verdrücken werde ich mal an dich denken...
Andreas G hat geschrieben:... Am Ende habe ich alle Lampen ausgeschaltet und mit 30 Sekunden Belichtung vom Stativ aus fotografiert...
Und genau das könnte schon nen Problem sein... Wir fotografieren in der Wohnung und die hat Fenster und die Uhren alle diverse Rundungen. Wird man wohl nicht wirklich ohne Reflexe hinkriegen. Aber ich werde mal ne kleine Knipse mitnehmen um dann immer vorab schnell sehen zu können, wie es später werden könnte - quasi wie früher das Polaroid.
Verfasst: Do 26. Feb 2009, 19:28
von weinlamm
Ich hab die Uhren auch mal schnell angepasst - zumindest so ungefähr... Damit Evelin nicht mehr da meckern kann...
Nicht ganz 100 %, aber es war ja auch nicht exakt 100 % gleich bei den Aufnahmen, weil Freihand...
Verfasst: Do 26. Feb 2009, 19:48
von De la Guarda
Ich habe keine Ahnung ob dir das hilft -
Link zu einem Workshop
Hab nur mal gehört, daß die Zeiger auf 10 nach 10 oder 7 vor 2 stehen sollen und der Sekundenzeiger auf 37 sec.
Verfasst: Do 26. Feb 2009, 20:33
von weinlamm
Danke!

Werd ich mir mal in Ruhe ansehen!
