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Bildfehler Nikon D2x

Verfasst: So 18. Jan 2009, 19:27
von Schnappschuss
Hallo,

der Eine oder Andere hat ja gestern auf dem usertreffen in Münster schon mein "Glück" mitbekommen. Meine D2x produziert, wenn hellere Flächen vorhanden sind, einen überbelichteten Balken im oberen Bereich des Bildes. Die Überbelichtung liegt in jedem Bild im gleichen Bereich und hat die gleichen Maße. In einem dunkleren Raum bei Iso 100 tritt der Fehler nicht oder zumindest nicht so sichtbar auf. Wenn ich im dunklen Raum aber auf Iso 400 oder 800 gehe, dann ist er wieder da.

Ich fürchte, ich muß die Kamera zum Service bringen. Aber vorher möchte ich doch einmal ein Beispielbild einstellen mit der Frage, ob irgendjemand eine Idee hat was das sein könnte und ob man den Fehler evtl. auch ohne Nikonservice lösen könnte.

Die Exifdaten des Photos sind wie folgt: ISO 100, 1/640 sek., Blende 5,6, Belichtungskorrektur -0,7

Bild

Verfasst: So 18. Jan 2009, 19:48
von donholg
Sieht aus als würde der Verschluss "hängen".

Kostet ca. 150-200, shit wat op!

Verfasst: So 18. Jan 2009, 19:49
von ISK
Hallo Hans,

als mögliche Erklärung fällt mir nur folgendes ein:
Bei kurzen Belichtungszeiten läuft der Verschluß im oberen Bildbereich nicht schnell genug durch.
Bei längeren Belichtungszeiten scheint es noch zu gehen.
Iso rauf --> siehe oben...

Ist aber eine reine Spekulation von mir.
Vieleicht kann Andreas H. mehr zu dem Thema sagen.

Gruß Ingo

Edit: Holger war schneller... (er hat aber auch weniger getippt)

Verfasst: So 18. Jan 2009, 21:06
von Andreas H
Für ein Verschlußproblem spricht daß die Bildstörung in der gleichen Ausrichtung verläuft wie eine verschlußbedingte Überbelichtung. Dagegen spricht allerdings daß es nur ein fehlbelichteter Streifen ist. Um dieses Erscheinungsbild zu erzeugen müßte der zweite Vorhang irgendwo hängenbleiben, dann ganz blitzartig wieder aufholen und in der korrekten Geschwindigkeit weiterlaufen. Normalerweise kenne ich ungleich laufende Verschlußvorhänge (gibt es bei Mittelformatkameras häufiger mal) nur so, daß dann eine Belichtung wie bei einem Grauverlauffilter herauskommt.

Eine elektronische Ursache kann ich mir überhaupt nicht vorstellen, dann wären die Ränder härter abgegrenzt.

Ich würde mal mit abgenommenem Objektiv die Zeiten von 1/30 bis 1 sec laufen lassen und in den Spiegelkasten sehen (und hören). Obwohl, gleich einschicken wäre wahrscheinlich intelligenter, dann gibt es keine Folgeschäden.

Grüße
Andreas

Verfasst: So 18. Jan 2009, 22:06
von Schnappschuss
Andreas H hat geschrieben:................
Ich würde mal mit abgenommenem Objektiv die Zeiten von 1/30 bis 1 sec laufen lassen und in den Spiegelkasten sehen (und hören). ......
ich habe das Mal ausprobiert, konnte aber nichts besonderes hören oder sehen. Nun bin ich erstmal 1 Woche im Urlaub und werde dann die Kamera in Norderstedt vorbei bringen.

Danke für Eure Antworten.

Verfasst: So 18. Jan 2009, 23:33
von suspense
Andreas H hat geschrieben:... Um dieses Erscheinungsbild zu erzeugen müßte der zweite Vorhang irgendwo hängenbleiben ... Normalerweise kenne ich ungleich laufende Verschlußvorhänge (gibt es bei Mittelformatkameras häufiger mal) nur so, daß dann eine Belichtung wie bei einem Grauverlauffilter herauskommt.
Ich glaube nicht, dass hier nur der zweite Vorhang irgendwo hängen bleibt. Es scheint eher so, als ob der ganze Ablauf an der Stelle des Steifens kurz ins Stocken gerät und dann wieder weiterläuft.

Bei kürzeren Verschlusszeiten (1/640 sek.) läuft ja der zweite Vorhang bereits los, während der Erste noch "auf Reisen" ist, sodass sich ein über den Sensor laufender, gleich schmal bleibender "Schlitz" ergibt.
Kurz vor Ende des Ablaufs (auf dem Foto von unten nach oben, da das Bild über Kopf auf dem Sensor abgebildet wird) scheinen beide Vorhänge kurz stehen zu bleiben und dann wieder weiterzulaufen.

Ob es wirklich der Verschluss ist, müsste sich doch dadurch feststellen lassen, indem man ein Bild mit offener Blende macht und eines mit ganz geschlossener.
Bei geschlossener Blende müsste der helle Streifen wesentlich schärfer abgegrenzt sein, als bei offener Blende, so wie es auch bei Schmutz auf dem Sensor der Fall ist.
Auch müßte der helle Streifen bei noch kürzeren Belichtungszeiten schmäler werden. Oder irre ich mich da?

Aber unabhängig davon würde ich auch vorschlagen, gar nicht viel rumzuprobieren, sondern das gute Stück gleich zu Nikon zu bringen.
Möglicherweise verschlimmert jede weitere Auslösung den Zustand nur noch mehr!

Verfasst: Mo 19. Jan 2009, 01:04
von Andreas H
suspense hat geschrieben:Ich glaube nicht, dass hier nur der zweite Vorhang irgendwo hängen bleibt. Es scheint eher so, als ob der ganze Ablauf an der Stelle des Steifens kurz ins Stocken gerät und dann wieder weiterläuft.
Das könnte eigentlich nur bei ganz alten Schlitzverschlüssen der Fall sein. Ich habe hier eine SLR der Hüttig-Werke in Dresden, die 1908 gebaut wurde. Sie hat ein einziges Verschlußrollo mit Schlitzen in verschiedenen Breiten. Da können dann tatsächlich beide Vorhänge zugleich abbremsen.

Bei den heute üblichen Schlitzverschlüssen werden die beiden Vorhänge unabhängig voneinander gestartet. Sie haben auch keine gemeinsamen Teile, deshalb kann es eigentlich auch keine gemeinsamen Hindernisse geben.

Was erzählt uns denn das Bild? Der helle Streifen steht in keinem erkennbaren Zusammenhang zur Belichtungszeit. Der "Schlitz" bei 1/640 müßte eigentlich breiter sein. Der helle Streifen ist nicht gleichmäßig breit, die untere Grenze ist rechts leicht nach oben gezogen. Das deutet aus meiner Sicht darauf hin, daß hier nicht die Vorderkante des Verschlußvorhangs die Grenze gebildet hat, sondern vielleicht eine Hinterkante einer Lamelle. Die Hinterkanten sind häufig nicht gerade, weil auf den Lamellen an einer Seite die Führungshebel angelenkt sind. Die obere Begrenzung des hellen Streifens ist dagegen in sich gerade, aber läuft schräg durchs Bild. Sie wurde also wohl nicht durch die selbe Kante gebildet. Das könnte die Vorderkante einer zweiten Lamelle gewesen sein.

Ich tippe mal ganz vorsichtig darauf daß da eine Lamelle nicht mehr richtig geführt wird, und daß sich dadurch zwischen den Lamellen eines Vorhangs kurzzeitig eine Lücke bildet. Ich würde den Verschluß deshalb nicht mehr auslösen. Wenn die Lamelle verbiegt und über den AA-Filter kratzt, dann wäre das ein Totalschaden für die D2x.

Grüße
Andreas

Verfasst: Mo 19. Jan 2009, 09:13
von Reiner
:kratz:

Ich habe mich mit der Technik der Verschlüsse noch nie so richtig befasst. Vielleicht ist das eine gute Gelegenheit es mal zu tun :roll:

Ich dachte bislang immer, dass die zwei Vorhänge von rechts nach links (bzw. umgekehrt) laufen. Hier wäre es doch von oben nach unten ?!

Mich irritiert dieser Satz:
Die Überbelichtung liegt in jedem Bild im gleichen Bereich und hat die gleichen Maße. In einem dunkleren Raum bei Iso 100 tritt der Fehler nicht oder zumindest nicht so sichtbar auf. Wenn ich im dunklen Raum aber auf Iso 400 oder 800 gehe, dann ist er wieder da.
Könnte das auch Lichteinfall durch den Sucher sein, der irgendwas fieses anstellt? Wenn z.B. der Spiegel nicht ganz nach oben klappt?
Wahrscheinlich aber nicht.....

Verfasst: Mo 19. Jan 2009, 09:56
von Andreas H
Reiner hat geschrieben:Ich dachte bislang immer, dass die zwei Vorhänge von rechts nach links (bzw. umgekehrt) laufen. Hier wäre es doch von oben nach unten ?!
Gummituchverschlüsse (und die seltenen Metallrolloverschlüsse) laufen horizontal, Metalllamellenverschlüsse vertikal. In der Nikon-Welt ist das Gummi schon vor Ewigkeiten verschwunden.
Reiner hat geschrieben:Könnte das auch Lichteinfall durch den Sucher sein, der irgendwas fieses anstellt? Wenn z.B. der Spiegel nicht ganz nach oben klappt?
Wahrscheinlich aber nicht.....
Hängende Spiegel gibt es bei der PSix häufiger mal. Das bemerkt man aber recht deutlich am Schatten, den der Spiegel wirft. Das sieht anders aus.

Grüße
Andreas

Verfasst: Mo 19. Jan 2009, 14:43
von weinlamm
Der obere, dunkle, Teil scheint irgendwie schief zu sein. Könnte also auch irgendwas auf der rechten Seite klemmen... :arrgw:

Wenn die Kamera vom Service da ist, kannst du das Rätsel ja mal auflösen. :super: