NikonPoint

Moin, bitte das Folgende nicht falsch verstehen, ich stelle keine Gartenzwerge auf und bekomme keine Prozente beim Finanzamt (nur rote Punkte). Außerdem drucke ich mein Geld nicht selber und muß sehr gut überlegen, wo ich das bißchen netto verstreue.

Also: ich bin vor einiger Zeit auch der Versuchung erlegen, eine Software aus Amiland zu bestellen und per Download in meinen Erstwohnsitz in Albanien liefern zu lassen. Über die Vorzüge brauche ich nichts zu schreiben, der Preisunterschied war spürbar.
Nun hat der Softwarehersteller für mehrere Produkte, die ich habe, Updates hervorgebracht. Kein Problem, bei meinem über den deutschen Wohnsitz gekauften Plugin für CS3 wurde ich benachrichtigt, habe es niedergeladen und ein freundliches Gesicht gemacht.
Ja, und die US Produkte? Hmmm....
Da ich weiß, daß die Techniker/Entwickler in Hamburg sehr freundlich und locker sind, habe ich da nachgefragt. Nebenbei: ich habe meine Updates, weil man mir den entscheidenden Tip gab, bekommen.
Nur eben auch einen deutlichen Hinweis - sehr freundlich und absolut verständnisvoll ob des albanischen Migrationshintergrundes meiner Software, aber eben sehr deutlich.
Die Behörden sind wohl nicht so sehr hinter den Tausenden Anwendern her, sondern - viel einfacher - hinter den Herstellern. Diese werden zur Rechenschaft gezogen, denn wenn es passieren konnte, daß ein Kunde über Produkt-Downloads Steuern "verkürzt" (ich liebe diesen Ausdruck...), dann hat der Hersteller die Verantwortung zu tragen. Daher sind diese inzwischen recht gnadenlos. Und raus kommt es ja fast immer, das kennen wir ja Alle noch aus dem Kindergarten.

Das soll bitte nicht als bekehrende Fabel zur Vorweihnachtszeit verstanden werden, s.o.! Wir sind alle alt genug und wissen, was wir tun
Aber ich wollte zumindest den Gesprächsinhalt wiedergeben. Fand ich interessant. Denn wenn plötzlich Software von außen abgeschaltet wird, an der man 30 Euro gespart hat, sind doch plötzlich 100 Euro wech. Und beschweren gilt dann nicht, denn Albanier jammern nicht.

In diesem Sinne, zahlt brav den teutschen Preiß, wer soll die armen Banken sonst retten. Endlich werden wir ernstgenommen, wenn wir sagen, wir sind der Staat. Und das hat eben seinen Preis....

N.b. Den Namen und die Firma werde ich auch bei hartnäckigstem Nachfragen nicht nennen, Eingeweide wissen eh, um was es geht.

Hy Gert,

schön formuliert

und danke für den Tip, kannte ich so noch nicht

Gruß
Helmut

wirklich schön formuliert und sicherlich für 'Eingeweide' hochinteressant, aber sorry, aber ich versteh echt nicht, um was es dir geht und was du damit ausdrücken willst - wer schaltet dir von außen Software ab?

Namen musst du ja nicht nennen, aber es wäre unheimlich nett, wenn du die vorweihnachtszeitliche Fabel so formulieren könntest, daß es wenigstens jeder versteht.

Aber immer gerne lieber Hanky, tut mir leid, wenn es zu schwammig war.

Es geht darum, daß:

1. die Hersteller gezwungen sind (und das wirklich NICHT freiweillig machen, die haben ein anderes Kerngeschäft als kostenlos arbeitender Büttel der Finanzbehörde zu sein), alle verfügbaren Daten, wie Kreditkartendaten, Mailadresse, IP-Nummer bei der Bestellung etc., an die Behörden weiterzugeben, wenn offensichtlich diese Daten nicht zum Wohnort passen. Dieses wiederum ist dann augenscheinlich so, wenn eine deutsche Kreditkarte verwendet wird um eine Softwarelizenz zu erwerben und der Wohnort außerhalb der EU liegt. Damit hat der Hersteller seiner Pflicht genügt und es liegt bei der Behörde, zu entscheiden, ob ein Anfangsverdacht vorliegt, um wegen eines Steuerstrafbestandes zu ermitteln. Da es sich nicht um ein Antragsdelikt handelt, ist ein Ermittlungsverfahren i.d.R. unumgänglich.

2. Alle Maßnahmen zu ergreifen, daß der Erwerber der Lizenz diese nicht umwandeln kann in eine "legal erworbene", zum Beispiel durch ein dann in Deutschland erworbenes Upgrade (nicht Update!), ohne die zuvor hinterzogenen Steuern nachentrichtet zu haben.

3. Alle Maßnahmen zu ergreifen, daß der Erwerber der Lizenz diese nicht nutzen oder sogar durch Updates verbessern kann, solange diese nicht legalisiert wurde. Das kann auch bedeuten, daß die Software nach einem Updateversuch nicht mehr funktionsfähig ist. Das liegt nicht im Interesse des Herstellers, aber danach fragt niemand.

Wollte eigentlich nicht so explizit und detailliert die Sache beschreiben und das war um Gottes Willen auch keine irgendwie geartete Rechtsberatung (ist nicht mein Beruf), sondern einfach nur die sinngemäße Wiedergabe eines Telefonates. Da ich ebenfalls in der Software Entwicklung arbeite (und das schon viel zu lange, nicht wahr Pavel), kenne ich auch einige Kollegen und teile das aus gutem Grund mit. Schließlich möchte ich niemanden ins offene Messer rennen lassen. Wer es nun weiß und trotzdem für sich das Risiko als gering einschätzt, hat jede Freiheit, genau das zu tun. Das meine ich ohne Ironie, wie ich es geschrieben habe.

Da ich ebenfalls in der Software Entwicklung arbeite (und das schon viel zu lange, nicht wahr Pavel)

du willst doch nicht sagen, dass diese schwarz-blauen Fenster Software heißen

zum Thema: Ich habe ehrlich gesagt gar nicht verstanden warum man so etwas überhaupt tut? Entweder besorgt man sich die Software legal, oder illegal. Im zweiten Fall gibt es bekannterweise Wege gar kein Geld auszugeben. Aber Geld zu bezahlen, sich trotzdem strafbar zu machen, und dann noch durch Angabe der persönlichen Daten die Aufmerksamkeit der Behörden auf sich zu ziehen ist wirklich eine gewagte Aktion

Grüße
Pavel

@Pavel: ja, bei genauer Betrachtung ist es so! Und über die schwarz blauen Fenster unterhalten wir uns morgen weiter.....

besten Dank für die Erläuterung