Seite 1 von 6

Warum VR im Objektiv?

Verfasst: So 16. Nov 2008, 12:11
von supertomi
Hallo Nikonianer,

warum baut Nikon das (die?) VR in das Objektiv und nicht wie meines Wissens die anderen un die Kamera. Das ist gut für mich, da ich dadurch in den Genuß von VR mit meiner D70 komme. Aber die immer so erwähnten Nikonbesitzer mit ihrer Vielzahl an alten, herrvorragenden Nikon-Objektiven steht damit doch im Regen und könnten andernfalls ihre sicher sehr hochwertigen analog Objektive weiter mit VR benutzen. Und die Objektive werden billiger, immerhin habe ich die VR Technik nun 2x zu Hause liegenIst es im Objektiv einfacher/besser zu implementieren oder warum?

supertomi.

Verfasst: So 16. Nov 2008, 12:19
von Impeccability
So weit ich weiß könnte man zum einen den Effekt des VRs nicht im Sucher erkennen, wäre dieser im Body.
Zum anderen könnte ich mir vorstellen, dass Nikon so mehr Gewinn macht..

Verfasst: So 16. Nov 2008, 12:47
von Andreas H
Bei einer kleinbildformatigen DSLR ist ein Anitwackel in der Kamera ohne Verlust an Bildqualität nur dann möglich, wenn Mittelformatobjektive adaptiert werden. Das wird ernsthaft niemand wollen. Hochleistungsobjektive sind in der Regel so korrigiert, daß ihr Bildkreis kaum über die Ecken des Aufnahmeformats hinausgeht. Wenn sich nun der Sensor um einige Millimeter in jeder Richtung bewegen kann, dann wird der Bildkreis des Objektivs schnell verlassen. Im Grunde hat man die gleichen Anforderungen wie bei einem Shift-Objektiv.

Bei den APS-C-formatigen DSLR ist es ähnlich. Man hätte dann Einschränkungen in den Bildecken bei DX-Objektiven.

Außerdem ist der Preis für Nikons VR deutlich gesunken. Ich kann also keinen Nachteil des von Nikon (und Canon) gewählten Wegs sehen.

Grüße
Andreas

Verfasst: So 16. Nov 2008, 13:56
von donholg
Der AF ist treffsicherer, wenn das Objektiv das Motiv "ruhigstellt".

Verfasst: So 16. Nov 2008, 14:58
von supertomi
Andreas H hat geschrieben:Bei einer kleinbildformatigen DSLR ist ein Anitwackel in der Kamera ohne Verlust an Bildqualität nur dann möglich, wenn Mittelformatobjektive adaptiert werden.
Außerdem ist der Preis für Nikons VR deutlich gesunken. Ich kann also keinen Nachteil des von Nikon (und Canon) gewählten Wegs sehen.
Andreas
Danke, das ist eine klare technisch Antwort. Einen Nachteil gibt es doch: Das wie erwähnt, die alten optisch sicher sehr anspruchsvollen Objektive damit (relat.) an Wert verlieren und sicher irgendwann ersetzt werden (müssen), da VR ja unzweifelhatf eine sinnvolle Sache ist. Aber manchmal ist sicher ein klarer Schnitt besser als ein halbguter Kompromiß.

supertomi

Verfasst: So 16. Nov 2008, 15:09
von donholg
Erstaunlicherweise verzichtet Nikon bisher bei allen 2,8er Profi Standardzooms auf dieses Feature.

Verfasst: So 16. Nov 2008, 15:20
von Michael_Leo
Der VR in der Optik ist historisch bedingt.
Die ersten Optiken mit VR (zunächst von Canon, dann Nikon) gab es schon zu Zeiten der analogen Filmknipserei. Den Film konnte man nicht so einfach nachführen wie heute einen Chip.

Den geschüttelten Chip haben jene Firmen eingeführt, die keine nennenswerte (oder zumindest bruchlose) Vergangenheit in der filmbasierten SLR-Fotografie haben, wie z.B. Olympus, KoMiSony, Pentax.

Diese Firmen hatten sich entweder ganz aus der SLR-Technik zurück gezogen (wie z.B. Olympus) oder hatten keinen nenneswerten Marktanteil mehr, so dass stabilisierte Optiken für die filmbasierte Technik garnicht erst entwickelt wurden.

Das Stabilisieren des Bildes über den Chip kam dann erst über die Digitalisierung auf, zunächst durch Minolta (heute Sony), wenn ich mich recht entsinne.

Edit und PS: ein Vorteil ergibt sich aus dem stabilisierten Objektiv für denjenigen, der auch eine moderne filmbasiete Kamera nutzt, er kann dort nämlich die Stabilisierung ebenso nutzen, an einer Nikon F100, F5 oder F6 zum Beispiel.

Verfasst: So 16. Nov 2008, 15:39
von Niki P.
denk die hauptgründe wurden schon genannt... aber ich denk zusätzlich noch ein patent drauf die sache verkomplizieren

Verfasst: So 16. Nov 2008, 15:46
von lottgen
Ruhiges Sucherbild und Vorteile beim AF sprechen für VR (vor allem bei langen Brennweiten),

etwas günstigerer Preis (nicht mehr so wichtig, es gibt günstige (Kit-)Objektive mit VR) und vor allem die Stabilisierung aller Linsen (auch kurze Brennweiten, alte Schätzchen) sprechen für den Antiwackel in der Kamera.

Das Argument bzgl. Bildkreis bei bewegtem Sensor kann ich zwar theoretisch nachvollziehen, aber wirklich schlecht sehen die Bilder z.B. bei Sony nicht aus, auf der anderen Seite scheint auch die Berücksichtigung eines VR-Elementes in der Objektivrechnung mit geringen Qualitäseinbußen verbunden zu sein und sogar das Aus-/Einschalten des VR scheint Einfluss auf die Bildqualität zu haben.

Man kann auch indiividuell die Vorteile beider Systeme nutzen (Olympus) bzw. jeder kann sich aussuchen, mit welchem System er beseser fährt.

Grüße
Jan

Verfasst: So 16. Nov 2008, 16:09
von Revo
Den geschüttelten Chip haben jene Firmen eingeführt, die keine nennenswerte (oder zumindest bruchlose) Vergangenheit in der filmbasierten SLR-Fotografie haben, wie z.B. Olympus, KoMiSony, Pentax.
Also der Firma Minolta keine nennenswerte Vergangenheit in der filmbasierten SLR-Fotografie nachzusagen, halte ich schon für sehr gewagt. ;)